Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern â¦
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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />
ben <strong>zu</strong>folge <strong>die</strong> Teilnahme an einem Gender Training (= 23%, also knapp<br />
ein Viertel). Zusammengenommen kann man sagen, dass sich also insgesamt<br />
schon 70 Prozent der Befragten mit dem Thema Gender Training befassen.<br />
Ein Drittel der Befragten gibt an, dass <strong>die</strong> Leitungsebene an Fortbildungen<br />
<strong>zu</strong>r Entwicklung von Genderkompetenz teilgenommen hat, 40%<br />
der Befragten geben <strong>die</strong>ses für <strong>die</strong> fachlichen ReferentInnen an. Bei gut<br />
einem Drittel der Träger haben auch <strong>die</strong> pädagogischen MitarbeiterInnen<br />
bereits an einer Fortbildung <strong>zu</strong>r Entwicklung von Genderkompetenz teilgenommen,<br />
und 13% der Träger geben an, dass auch ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />
sich in Fragen der Genderkompetenz fortgebildet haben. Da es<br />
AusbildnerInnen nur bei 1/3 der Träger gibt, verwundert es nicht, dass für<br />
<strong>die</strong>se Funktion am seltensten Fortbildungen angegeben wurden.<br />
Auffällig ist, dass ein großer Teil derjenigen, <strong>die</strong> bereits bei einem Gender<br />
Training mitgemacht haben, <strong>die</strong> Teilnahme an weiteren Trainings plant.<br />
Daraus lässt sich der Schluss ziehen, dass Gender Trainings offensichtlich<br />
als eine adäquate Fortbildungsmaßnahme <strong>zu</strong>r Aneignung von Genderkompetenz<br />
erlebt und wahrgenommen werden, insbesondere, wenn man bereits<br />
eine Erfahrung damit gemacht hat. Das spricht für <strong>die</strong>ses Fortbildungsangebot.<br />
In der schriftlichen Befragung wurde auch danach gefragt, für welche<br />
MitarbeiterInnen vorrangig ein Bedarf an Fortbildungen <strong>zu</strong>r Entwicklung<br />
von Genderkompetenz gesehen wird. <strong>Von</strong> mehr als 40 Prozent der 140 Befragten<br />
und damit am häufigsten wird ein solcher Bedarf für den Vorstand<br />
und <strong>die</strong> Leitungsebene angegeben. Am wenigsten sind Gender Trainings<br />
vorgesehen für Honorarkräfte (von lediglich 14% der Befragten genannt)<br />
und MitarbeiterInnen der Verwaltung (von 26% der Befragten genannt).<br />
Dass in so hohem Maß einerseits an Bedarf an Entwicklung von Genderkompetenz<br />
auf der Leitungsebene gesehen wird, <strong>die</strong> immerhin schon <strong>zu</strong><br />
einem Drittel an Gender Tranings teilgenommen hat, kann als Indiz dafür<br />
gewertet werden, dass Gender Mainstreaming als Top-Down-Prinzip akzeptiert<br />
wird. Zieht man den Schluss, dass der Teilnahme an einer Fortbildung<br />
Aktivitäten folgen, wäre damit eine günstige Vorausset<strong>zu</strong>ng für <strong>die</strong> Implementierung<br />
gegeben. Denn Gender Mainstreaming bedarf der Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />
durch <strong>die</strong> Leitungsebene. Marianne Weg, <strong>die</strong> unterschiedliche Organisationen<br />
im Umset<strong>zu</strong>ngsprozess berät und daher über zahlreiche Erfahrungen<br />
auf <strong>die</strong>sem Gebiet verfügt, formuliert <strong>die</strong>s folgendermaßen: „Ohne<br />
Top-Down-Engagement geht es nicht: Die Führungsspitze muss <strong>die</strong> maßgeblichen<br />
Entscheidungen für das In-Gang-Kommen und den systematischkontinuierlichen<br />
Prozess treffen. Ehrenamtliche Spitzenfunktionäre und -<br />
gremien haben eine Führungs- und Vorbildaufgabe und müssen Gender<br />
Mainstreaming als lebendiges Prinzip in der Organisation verdeutlichen. Im<br />
hauptamtlichen Bereich tragen Geschäftsführer und Führungskräfte der<br />
Fachbereiche Führungs- und Ergebnisverantwortung für Gender Mainstreaming“<br />
(Weg 2005, S. 31).<br />
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