Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern â¦
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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />
8.6 BdP – Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder<br />
e.V. (Präsentiert von Annette Oehmann)<br />
Der Verband ist aus einem Frauen- und Männerverband entstanden, <strong>die</strong><br />
Mitglieder sind <strong>zu</strong> 40% weiblich, <strong>zu</strong> 60% männlich; <strong>die</strong>se Verteilung findet<br />
sich bis hinein in den Bundesvorstand. Zu Beginn der Umset<strong>zu</strong>ng von GM<br />
stand <strong>die</strong> strukturelle Perspektive im Vordergrund mit Fragen wie: Welche<br />
Zugangswege gibt es für Mädchen und für Jungen in Be<strong>zu</strong>g auf Positionen<br />
im Verband? Sind sie gleichermaßen auf den einzelnen Ebenen repräsentiert?<br />
Partizipieren sie ihrem Anteil entsprechend? Da<strong>zu</strong> wurde 2003 eine<br />
Meinungsumfrage gemacht. Die Ergebnisse der Umfrage sollten dann auf<br />
der Ebene der Verbandsstrukturen umgesetzt werden, was sich im BdP als<br />
einem Verband, der sich hauptsächlich über <strong>die</strong> pädagogische Arbeit definiert,<br />
als schwierig erwies. Der Bundesverband stieß hier an seine Grenzen<br />
und nahm deshalb einen Perspektivwechsel vor: Der Fokus liegt inzwischen<br />
nicht mehr primär auf der strukturellen Ebene, wenngleich in der Sat<strong>zu</strong>ng<br />
verankert ist, dass Ämter paritätisch besetzt werden sollen. Im Mittelpunkt<br />
der Implementierung von Gender Mainstreaming steht nun <strong>die</strong> Frage: „Wie<br />
können wir innerhalb unseres Verbandes geschlechtergerecht arbeiten und auf <strong>die</strong>ser pädagogischen<br />
Ebene das Prinzip des Gender Mainstreaming praktisch umsetzen?“<br />
Als erster Umset<strong>zu</strong>ngsschritt des neuen Handlungsschwerpunktes wurde<br />
das bestehende Bundesausbildungskonzept in den Blick genommen, durch<br />
das Kinder und Jugendliche geschult werden, Gruppen an<strong>zu</strong>leiten. „Und das<br />
war in den letzten Monaten unser Schwerpunkt: Wie können wir das Thema Gender<br />
Mainstreaming in <strong>die</strong>se Ausbildungskonzeption mit hineinbringen?“ Da<strong>zu</strong> wurde ein<br />
Gender Check für Kurse entwickelt. 21 Ziel <strong>die</strong>ses Gender Checks ist <strong>die</strong><br />
Überprüfung, inwieweit das Thema Gender Mainstreaming in den durchgeführten<br />
Kursen und Ausbildungen integriert ist, sowie Bewusstsein <strong>zu</strong><br />
schaffen dafür, was Gender Mainstreaming ist, was es für Mädchen und<br />
Jungen überhaupt bedeuten kann, auf welche Punkte es dabei <strong>zu</strong> achten gilt.<br />
Gleichzeitig soll der Gender Check „innerhalb der Kursleitungen <strong>zu</strong> einer Diskussion<br />
anregen, wie das Thema auch weiter in der Ausbildung verankert werden kann<br />
...Unser Ziel ist es auf lange Sicht hin, Gender Mainstreaming nicht nur als eine einzelne<br />
Kurseinheit <strong>zu</strong> verankern, sondern dass es gleichsam ein roter Faden auch innerhalb<br />
der Ausbildungssysteme wird“. Ein wichtiger Bestandteil des Genderchecks ist<br />
des Weiteren eine kurze Anleitung für einen geschlechtergerechten Sprachgebrauch.<br />
Mädchen und Jungen sollen in Ausschreibungen sowie auf Kursen<br />
gleichermaßen sprachlich benannt werden.<br />
Der Gender Check soll ausgewertet werden, und es soll eine Methodensammlung<br />
folgen. Geplant ist eine Programmevaluation im BdP hinsichtlich<br />
der Passung der Programme auf <strong>die</strong> heutigen Kinder- und Jugendlichen: Die<br />
Kategorie Geschlecht wird dabei ein Hintergrund der Überprüfung des Programms.<br />
21 Download unter www.pfadfinden.de/uploads/media/Gendercheck.pdf.<br />
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