Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern â¦
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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />
stärker angesprochen als meine männlichen Kollegen, innerhalb des Vereins, von den<br />
ehrenamtlichen Mitgliedern. Da werde ich auf mehreren Ebenen angesprochen und kommuniziere<br />
auch auf mehreren Ebenen; dadurch ist mein Einfluss größer. Glaube ich<br />
schon. Zumindest ist es das, was mir meine männlichen Kollegen <strong>zu</strong>rückgemeldet haben.“<br />
Aber was machen <strong>die</strong> an Gender Trainings Teilnehmenden mit <strong>die</strong>sen<br />
Reflexionen, wie gehen sie damit um, welche Konsequenzen ziehen sie? Die<br />
Erfahrung zeigt, dass letztlich <strong>die</strong> Erkenntnis der Unterschiede zwischen<br />
Männern und Frauen wieder aufgelöst wird in den Unterschied der Personen,<br />
als entscheidend wird dann doch der Charakter, das „Wesen“ der einzelnen<br />
Person gesehen: „Ich wäre als Frau vermutlich auch eine, <strong>die</strong> sagt, ich verstehe<br />
<strong>die</strong>se Männerwelt und eigne mir halt gewisse Dinge an. Und ich als Mann muss mich<br />
genauso in meiner beruflichen Entwicklung mit knallharten Granaten, Hieben und<br />
Faustschlägen auseinandersetzen wie Frauen. Und insofern müsste ich sehen, wie setze<br />
ich mich mit meinem Wesen mit solchen Erfahrungen auseinander. Werde ich depressiv,<br />
flippe ich aus, resigniere ich oder was auch immer. Also das scheint mir genauso wichtig<br />
<strong>zu</strong> sein, wie was Gender mit mir macht. Weil das Wesen, wie ich reagiere, das ist meiner<br />
Meinung nach nicht bis ins Letzte determiniert durch Gender. Und auch nicht durch<br />
Sex. Da bin ich absolut sicher, und da ist auch <strong>die</strong> Bandbreite zwischen Männern extrem<br />
groß. Also da gibt’s auch viele Männer, <strong>die</strong> damit kämpfen, dass sie einfach Männer<br />
sind und nur als Männer angesehen werden, und von ihnen Dinge erwartet werden,<br />
und dass man erwartet, dass sie agieren wie ein Mann.“<br />
„Und ich glaube, wichtig ist, dass man sieht, dass es natürlich nicht ’<strong>die</strong><br />
Frauen’ und ’<strong>die</strong> Männer’ gibt, sondern dass es eine sehr große Vielfalt innerhalb<br />
der Geschlechter gibt, angefangen vom Alter, wie sind wir aufgewachsen,<br />
wo, sind wir auf dem Land oder in der Stadt aufgewachsen, haben<br />
wir eine Ost- oder Westvergangenheit? Jetzt sitzen hier nur Deutsche, wenn<br />
wir jetzt hier ausländische Kollegen und Kolleginnen sitzen hätten, würde<br />
es, was das Geschlechterverhältnis angeht, noch mal ganz anders aussehen.“<br />
Die Auflösung in <strong>die</strong> Verschiedenheit der Individuen kann ein schöner<br />
Schutz sein, sich mit der eigenen Bevor<strong>zu</strong>gung oder Benachteiligung auseinander<strong>zu</strong>setzen<br />
bzw. irgendwelche Konsequenzen <strong>zu</strong> ziehen.<br />
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