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Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern …

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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />

liegen <strong>die</strong> Anknüpfungspunkte <strong>zu</strong> den Richtlinien des Kinder- und Jugendplans.<br />

Die Gestaltungsfreiheit der Verbände scheint sich jedoch mitunter an<br />

den Anforderungen an <strong>die</strong> Berichterstattung <strong>zu</strong> brechen.<br />

Die Berichterstattung steht in folgendem Zusammenhang:<br />

Berichterstattung<br />

an das<br />

BMFSFJ<br />

Eigenlogik der<br />

Verbände/Pluralität<br />

Gender als regulatives<br />

Prinzip von<br />

Fachlichkeit<br />

Gender als Relevanzkriterium,<br />

von der Politik als<br />

Geldgeberin gefordert<br />

Qualitätsmanagement:<br />

Evaluation/Selbstevaluation,Dokumentation<br />

der Arbeit<br />

In <strong>die</strong>sem Spannungsverhältnis, das im Prinzip der Subsidiarität enthalten<br />

ist, stehen auf der einen Seite <strong>die</strong> Eigenlogik der finanziell Geförderten und<br />

<strong>die</strong> für ein demokratisches System unabdingbare Pluralität und auf der anderen<br />

Seite von der öffentlichen Hand festgelegte Förderkriterien und <strong>die</strong><br />

Notwendigkeit, in einem politisch-demokratischen System über <strong>die</strong> Verwendung<br />

der Mittel Rechenschaft <strong>zu</strong> geben. Das evoziert gleichzeitig eine<br />

gewisse Logik der Rechtfertigung, selbstverständlich plä<strong>die</strong>rt jede Organisation<br />

auch für sich. Andererseits aber geht es auch darum, mit dem, was man tut<br />

und wie man es macht, in einem öffentlichen Diskurs <strong>zu</strong> stehen, Erfahrungen<br />

aus<strong>zu</strong>tauschen, auf gute Arbeitsansätze und Bedarfe aufmerksam <strong>zu</strong> machen,<br />

damit gesellschaftliche Lernprozesse möglich sind.<br />

Träger werden also <strong>die</strong> sehr weit gefassten inhaltlichen Kriterien auf ihre<br />

je eigene Art und Weise ausfüllen – und müssen darüber Rechenschaft abgeben,<br />

wobei es keine eindeutigen, linearen, ein für alle Mal klaren Lösungen<br />

gibt, sondern immer wieder <strong>die</strong> Notwendigkeit, <strong>die</strong>se aus<strong>zu</strong>handeln. In<br />

<strong>die</strong>sem Aushandlungsprozess kann man oder frau verschiedene Perspektiven<br />

einnehmen, z.B. <strong>die</strong> Perspektive der gegenseitigen Verdächtigungen:<br />

• <strong>die</strong> öffentliche Hand will doch nur kontrollieren und auf <strong>die</strong> Inhalte<br />

Einfluss nehmen:<br />

• <strong>die</strong> Verbände verhalten sich intransparent und legen <strong>zu</strong> wenig offen,<br />

was sie eigentlich tun.<br />

Aber <strong>die</strong>se Konflikte sind immanenter Bestandteil der politischen Praxis<br />

einer Demokratie. Der französische Philosoph Paul Ricoeur sagt da<strong>zu</strong>: „Die<br />

Demokratie ist keine konfliktlose Staatsform, sondern eine Staatsform, in<br />

der Konflikte offen und nach bekannten Schlichtungsregeln verhandelbar<br />

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