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Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern …

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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />

sicht nach auch Gender Mainstreaming) „bei genauerer Betrachtung recht<br />

schnell als Re-Aktivierung tra<strong>die</strong>rter zweigeschlechtlicher Denk- und Deutungsmuster<br />

… und nicht als deren Verabschiedung oder gar Unterminierung“<br />

(Wetterer 2002, S. 129).<br />

Die von Wetterer beschriebene Gefahr der Re-Aktivierung tra<strong>die</strong>rter<br />

zweigeschlechtlicher Denk- und Deutungsmuster ist dem Konzept des Managing<br />

Diversity in gewisser Weise inhärent, wenn Geschlecht lediglich als<br />

eine Dimension von Verschiedenheit betrachtet wird und nicht als ein strukturbildendes<br />

Merkmal von Organisationen und Kulturen. Managing Diversity<br />

setzt jedoch nicht bei den strukturellen Gründen für vorfindbare Verschiedenheiten<br />

an und unterscheidet sich schon allein dadurch vom Konzept<br />

des Gender Mainstreaming. Ein Vergleich beider Konzepte, wie ihn<br />

Barbara Stiegler in einer bereits 2004 veröffentlichten Expertise vorgenommen<br />

hat, macht weitere Unterschiede sichtbar:<br />

Unterschiede zwischen Gender Mainstreaming und Managing Diversity<br />

Herkunft<br />

GM kommt aus der internationalen<br />

Frauenbewegung<br />

und bezieht Frauenforschung und<br />

kritische Männerforschung ein.<br />

GM hat einen politischen Hintergrund<br />

und gesellschaftliche Veränderung als<br />

Ziel.<br />

Verständnis von Gender<br />

In GM Prozessen wird Geschlecht nicht<br />

nur als<br />

Merkmal von Individuen angesehen,<br />

sondern es geht auch um Geschlechterhierarchien,<br />

Androzentrismen und<br />

maskuline Kulturen, also um <strong>die</strong> Strukturen,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Ungleichheit bedingen.<br />

Ziele<br />

In GM Prozessen sind <strong>die</strong> konkreten<br />

geschlechterpolitischen Ziele in demokratischen<br />

Verfahren <strong>zu</strong> bestimmen. Es geht<br />

z.B. um <strong>die</strong> Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit.<br />

MD entstammt dem Human Resource<br />

Management<br />

und bezieht betriebswirtschaftliche und<br />

organisationssoziologische Erkenntnisse<br />

ein.<br />

MD hat einen unternehmensbezogenen<br />

Hintergrund und <strong>die</strong>nt dem unternehmerischen<br />

Ziel.<br />

Bei MD geht es um <strong>die</strong> betriebswirtschaftliche<br />

Nut<strong>zu</strong>ng der Verschiedenheit<br />

der zweigeschlechtlich differenzierten<br />

Personen. Geschlecht bleibt eine individuelle<br />

Erlebnisqualität, <strong>die</strong> als Ressource<br />

eingebracht werden soll und <strong>die</strong> genutzt<br />

werden kann.<br />

MD hat <strong>zu</strong>m Ziel, <strong>die</strong> bestehenden Unterschiede<br />

zwischen den Geschlechtern<br />

für <strong>die</strong> Erhöhung des Erfolges des Unternehmens<br />

(Imageaufwertung, Humanressourcennut<strong>zu</strong>ng,<br />

Vermeidung von<br />

Kosten durch Diskriminierung und Mobbing)<br />

<strong>zu</strong> nutzen.<br />

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