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Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern …

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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />

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mal eine Frage der Finanzierung, so eine hauptamtliche Vorstandsfrau:<br />

„Wobei ich es dann eher interessant fände, wenn ein Mann und eine Frau<br />

das gemacht hätten, und nicht nur eine Frau. Aber das war bei uns – und das<br />

ist bei den meisten Verbänden so – meistens eine finanzielle Entscheidung. …<br />

Wir hatten dann auch mal auf einer Bundesversammlung eine Einführung in<br />

das Thema für den Verband. … das waren Mann und Frau – aber es war halt<br />

ziemlich schlecht gemacht. … Man kann auch schlechte Referenten erwischen,<br />

… aber das war generell von der Zusammenset<strong>zu</strong>ng her, Mann, Frau, schon<br />

mal ganz gut.“ Aber es gibt auch positive Erfahrungen mit nur einer<br />

Referentin: „Also ich habe es anders empfunden, ich fand das Gender Training<br />

sehr gut und kann <strong>die</strong> Trainerin doch auch empfehlen, das mit ihr <strong>zu</strong> machen.<br />

Die hat das ganz alleine gemacht.“ – und <strong>die</strong> Ergebnisse des Trainings<br />

werden als sehr positiv für <strong>die</strong> gesamte Geschäftsstelle geschildert:<br />

Es gelang z.B. <strong>die</strong> Erarbeitung von Zielvereinbarungen.<br />

• Ziele der ExpertInnen, was ihre Fortbildungen betrifft: Chancengleichheit<br />

für Männer und Frauen: „Ich möchte mit meinen Fortbildungen <strong>zu</strong><br />

einer geschlechtergerechten Welt beitragen, Wahlfreiheit im Lebenskontext<br />

von Männern und Frauen schaffen, an der Qualitätsverbesserung<br />

in der Jugendhilfe mitarbeiten.“ – so fasste eine Teilnehmerin<br />

<strong>die</strong> Ziele <strong>zu</strong>sammen. Aber was wird darunter verstanden, wie soll das<br />

gehen? „Männer sollen Entweder-Oder-Denken ablegen“. „Frauen<br />

sollen <strong>die</strong> Möglichkeiten der eigenen Rollengestaltung erweitern, sich<br />

<strong>zu</strong> ermächtigen, sich ernst nehmen“. „Männer sollen ihre Teilhabe<br />

an Macht reflektieren“. Geht es um Benachteiligungsstrukturen vor<br />

allem von Frauen oder um <strong>die</strong> Abschaffung männlicher Habituskulturen?<br />

Gleichheit oder Gleichwertigkeit von männlich und weiblich<br />

konnotierten Lebensentwürfen, Kompetenzen und Tätigkeiten? „Liberaler<br />

Gleichstellungsfeminismus, der nur dafür sorgt, dass Frauen<br />

sich an männliche Habituskulturen anpassen“ versus „unpolitischer<br />

Geschlechterdialog als Genderweichspüler“, da <strong>die</strong> Zuschreibung<br />

von Macht und der Zugang <strong>zu</strong> Ressourcen und damit auch berufliche<br />

Aufstiegsmöglichkeiten an körpergebundene Merkmale gebunden<br />

sind – so auf den Punkt gebracht <strong>die</strong> kontroversen Positionen.<br />

• Diversity Management oder Gender Mainstreaming: Ist <strong>die</strong> <strong>die</strong> Zukunft eher<br />

im Diversity-Ansatz <strong>zu</strong> finden, ist es gleichgültig, an welchem<br />

Punkt begonnen wird, Benachteiligungsstrukturen <strong>zu</strong> reflektieren<br />

und <strong>zu</strong> verändern, oder wird mit Diversity Management <strong>die</strong> grundlegende<br />

Gender-Struktur der Gesellschaft wieder verschleiert, geht sie<br />

unter im allgemeinen Wohlwollen von „Wir sind doch alle nur Menschen<br />

– nur verschieden“? Diskutiert wurde <strong>zu</strong>dem, wie Männer für eine Teilnahme<br />

gewonnen werden können: Ist es besser, den Fortbildungen<br />

einen anderen Namen <strong>zu</strong> geben, z.B. wie Qualitätsmanagement, Diversity<br />

und nicht über „Geschlecht“ <strong>zu</strong> sprechen, weil sich Männer<br />

in <strong>die</strong>ser Gesellschaft „geschlechtslos“ und als solche von Gender<br />

Mainstreaming nicht angesprochen fühlen, es als „Frauenthema“ behandeln?<br />

Oder macht man Männer so <strong>zu</strong> „Deppen, <strong>die</strong> man ständig umgarnen<br />

muss?“

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