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Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern …

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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />

7.3.3 Auswertung der schriftlichen Befragung <strong>zu</strong>r Gender<br />

Trainingsreihe der IMMA<br />

Da der Rücklauf insgesamt sehr gering war, sind im Folgenden nur Tendenzen<br />

auf<strong>zu</strong>zeigen, <strong>die</strong> begrenzte Validität haben; sie lassen dennoch vorsichtige<br />

Schlussfolgerungen <strong>zu</strong>, sie geben einen Hinweis auf Aspekte des Gelingens<br />

bzw. Nicht-Gelingens. Einige Teilnehmende bemängeln, dass <strong>die</strong> Fragebögen<br />

so spät kommen; <strong>zu</strong>dem wird darauf hin gewiesen, dass nicht <strong>die</strong><br />

Trainings evaluiert werden, sondern nach der – dadurch angeregten – Umset<strong>zu</strong>ng<br />

von Gender Mainstreaming in der Organisation gefragt wird. Aber<br />

eine Teilnehmende merkt auch an: „Die Fortbildung und <strong>die</strong> vielen Beispiele sind<br />

mir lange präsent geblieben“.<br />

Die Teilnehmenden, <strong>die</strong> einen Fragebogen ausgefüllt haben, bewerten<br />

<strong>zu</strong>m überwiegenden Teil das Training positiv; <strong>die</strong>s trifft auf Männer wie<br />

Frauen gleichermaßen <strong>zu</strong>. Nur eine Teilnehmerin bewertet das Training<br />

insgesamt negativ:<br />

• Sie erinnert sich nicht an einen besonderen Inhalt.<br />

• Die vorgestellten Strategien und Methoden waren nicht in den Alltag<br />

integrierbar, „weil <strong>die</strong> Realität Grenzen setzt“.<br />

• Die Informationen hatten keinen Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong>m beruflichen Alltag.<br />

• Selbsterfahrungs-Elemente brachten nichts Neues, da sie schon immer<br />

<strong>zu</strong>r Arbeit gehören.<br />

• Der Arbeitsbogen war nicht brauchbar.<br />

• Das Konzept wurde nicht verändert im Anschluss an das Training.<br />

Dieses ist jedoch eine Ausnahmebewertung und unterstreicht <strong>die</strong> Erfahrung,<br />

dass es in Workshops selten gelingt, es allen recht <strong>zu</strong> machen, insbesondere<br />

wenn <strong>die</strong> Teilnehmenden doch aus so verschiedenen Bereichen kommen.<br />

20 von den 24 Befragten erinnern sich an bestimmte Punkte in Be<strong>zu</strong>g auf<br />

<strong>die</strong> Gender Trainings, auch wenn ein längerer Zeitraum inzwischen vergangen<br />

ist. Die Erinnerungen beziehen sich auf verschiedene Aspekte:<br />

• Vor allem werden <strong>die</strong> Möglichkeiten der eigenen Reflexion <strong>zu</strong> den<br />

Rollen von Frauen und Männern, <strong>die</strong> „bewusste Auseinanderset<strong>zu</strong>ng“,<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit der Selbsterfahrung hervorgehoben, <strong>die</strong> Sensibilisierung<br />

für <strong>die</strong> eigenen, geschlechtsspezifischen Verhaltensweisen und<br />

Automatismen.<br />

• An zweiter Stelle werden <strong>die</strong> theoretischen Erläuterungen <strong>zu</strong>m Genderbegriff,<br />

<strong>die</strong> Kategorie Geschlecht und <strong>die</strong> geschichtlichen Grundlagen<br />

erinnert.<br />

• Die Art und Weise der Durchführung: Die Kompetenz der Leitung<br />

des Workshops, <strong>die</strong> klare Struktur, effektive Arbeit in den Gruppen;<br />

der Erfahrungsaustausch; das Seminar wird als abwechslungsreich<br />

beschrieben; <strong>die</strong> Trainerin und der Trainer erhalten viel Lob.<br />

• Auch Anregungen <strong>zu</strong>r geschlechtsspezifischen Pädagogik sind noch<br />

präsent: bildbezogenes Arbeiten in vier Lebensphasen – Anforderungen<br />

von Jungen/Mädchen an Pädagogen u. Pädagoginnen.<br />

Die bewusste Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit der eigenen Geschlechterrolle, ein<br />

Thema, das durchaus kritisch reflektiert wird in der Fachszene, ob es denn<br />

überhaupt Thema sein kann in Gender Trainings, wird also von den Befragten<br />

<strong>zu</strong>m großen Teil keineswegs negativ bewertet. Vermutlich hat es auch<br />

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