Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern â¦
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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />
vorliegende Beschlüsse, in der Sat<strong>zu</strong>ng oder anderen Regelwerken<br />
festgeschriebene Erklärungen berufen können.<br />
Gender Mainstreaming ist ein gleichstellungspolitisches Prinzip. Seine Implementierung<br />
bedeutet Politik und damit einen Aushandlungsprozess zwischen<br />
unterschiedlichen Interessen. Dafür müssen lange Zeiträume eingeplant<br />
werden (Jüngling 2001).<br />
Chancen, Risiken und Nebenwirkungen<br />
In den Organisationen der Kinder- und Jugendhilfe, <strong>die</strong> <strong>zu</strong> einem großen<br />
Teil ehrenamtlich organisiert sind, wird Gender Mainstreaming als Top-<br />
Down-Strategie mitunter kritisch als unvereinbar mit dem Selbstverständnis<br />
basisdemokratischer Prinzipien und der Autonomie der Mitgliedsverbände<br />
gesehen. Die Vermittlung von Gender Mainstreaming erweist sich als ein<br />
schwieriges Unterfangen, z.B. von einem Dachverband <strong>zu</strong> den Mitgliedseinrichtungen.<br />
Vor allem im Bereich ehrenamtlicher, auf Freiwilligkeit basierender<br />
Arbeit bedarf es besonderer Bemühungen, Interesse <strong>zu</strong> wecken und<br />
Verbündete für den Umset<strong>zu</strong>ngsprozess <strong>zu</strong> gewinnen (z.B. Schaffung motivierender<br />
Anreize, Meinungsumfragen oder Befragung der Mitglieder im<br />
Verband).<br />
Diesen Schritt hat ein Verband vorgenommen, der nach eigenen Angaben<br />
„Gender Mainstreaming schon immer und ganz zielsicher angewendet“<br />
hat. Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>die</strong>ses Verbandes schreibt bereits seit rund 30 Jahren vor,<br />
dass viele Aufgaben und Ämter nur geschlechterparitätisch besetzt sein dürfen.<br />
Pädagogische Konzeption, Ausbildungskonzeption und viele Kurse<br />
sind <strong>zu</strong>dem so ausgerichtet, dass sie ein Angebot gleichermaßen an Männer<br />
und Frauen darstellen. Der Verband, der überwiegend ehrenamtlich strukturiert<br />
ist, befasste sich <strong>zu</strong>nächst einzig aus Legitimationsgründen mit Gender<br />
Mainstreaming, um gegenüber dem Zuwendungsgeber <strong>zu</strong> verdeutlichen,<br />
dass er <strong>die</strong>ses Prinzip längst verwirklicht. Die Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit Gender<br />
Mainstreaming stellte aber dann <strong>die</strong> bisherigen Überzeugungen infrage.<br />
Die von der Bundesebene ausgelöste und forcierte Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit<br />
Gender Mainstreaming hat in <strong>die</strong>sem Verband <strong>zu</strong> einer „Re-Implementierung<br />
von Genderfragen“ geführt.<br />
Das geschilderte Beispiel illustriert <strong>zu</strong>m einen <strong>die</strong> Notwendigkeit der Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />
„von oben“, wobei Top-Down nicht als direktive Vorgehensweise<br />
<strong>zu</strong> verstehen ist, sondern eher als Verantwortungsübernahme durch<br />
<strong>die</strong> Leitenden. Das Beispiel zeigt aber auch, dass durch Gender Mainstreaming<br />
eine erneute Auseinanderset<strong>zu</strong>ng über Geschlechtergerechtigkeit angestoßen<br />
werden kann, vor allem in Be<strong>zu</strong>g auf <strong>die</strong> sublimen und unterschwelligen<br />
Mechanismen in den Strukturen der Organisation.<br />
Zu guter Letzt: Handlungsempfehlungen für <strong>die</strong> Umset<strong>zu</strong>ng von Gender Mainstreaming<br />
Gender Mainstreaming ist bei den aus dem Kinder- und Jugendplan geförderten<br />
Trägern als Anforderung angekommen und als fachliche Herausforderung<br />
akzeptiert. Erste Schritte der Umset<strong>zu</strong>ng sind gemacht; sie fallen je nach<br />
Trägerkonstellation und Vorgeschichte unterschiedlich aus. Gender Mainstreaming<br />
ist insgesamt – so <strong>die</strong> Erfahrungen des DJI-Projektes – weniger<br />
ein linearer Prozess, wie es viele Programmatiken versprechen, sondern ein<br />
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