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Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern …

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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />

der Jugendsozialarbeit. „Bundeszentral zeigt sich <strong>die</strong> Notwendigkeit, wieder<br />

stärker im Schulterschluss mit der Bundesregierung u. den übrigen Bundeszentralen<br />

das Thema GM <strong>zu</strong> beleben und <strong>zu</strong> verdeutlichen, dass <strong>die</strong>ses Thema dauerhafte<br />

Präsenz erfordert u. <strong>die</strong> Verfolgung <strong>die</strong>ses Prinzips auch konkrete Vorteile<br />

bringt.“<br />

Gerade <strong>die</strong> großen Verbände haben relativ systematisch Schritte <strong>zu</strong>r Implementierung<br />

unternommen und Gender Mainstreaming <strong>zu</strong> ihrem eigenen<br />

Anliegen gemacht. Dass hierbei <strong>die</strong> Höhe der finanziellen Förderung durch<br />

das BMFSFJ möglicherweise eine Rolle spielt, mag vermutet werden. Insbesondere<br />

das Jahr 2003 hat – nachdem 2002 vielfach <strong>die</strong> strukturellen Grundlagen<br />

geschaffen wurden – einen intensiven Schub in der Implementierung<br />

hervorgerufen, folgt man den Stellungnahmen der Träger in den Sachberichten.<br />

So wird von einem großen Jugendverband 2002 in einer kurzen,<br />

sehr vorsichtigen Stellungnahme formuliert: „GM ist in unserem Verband kein<br />

ständiges Thema“ – wenn auch auf Vorstandsebene, so wird angegeben, konkrete<br />

Maßnahmen diskutiert werden. Im Sachbericht 2003 wird dann eine<br />

detaillierte Analyse des Aufgreifens von und weiteren Umgangs mit Gender<br />

Mainstreaming vorgelegt. Unter anderem wurde 2003 unter den Mitgliedern<br />

eine Fragebogenaktion durchgeführt.<br />

Ähnlich in einer weiteren Bundesarbeitsgemeinschaft:<br />

• 2002 hatte der Vorstand Gender Mainstreaming als Leitprinzip festgelegt<br />

und eine Arbeitsgruppe beauftragt, konkrete Vorschläge <strong>zu</strong>r<br />

Umset<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong> erarbeiten.<br />

• 2003 liegen <strong>die</strong> Empfehlungen der Arbeitsgruppe vor:<br />

- paritätische Beset<strong>zu</strong>ng der Gremien („schwer durchsetzbar“);<br />

- Berichtspflicht von Leitungen der Gremien, was Gender Mainstreaming<br />

betrifft; Genderbeauftragte sollen in den Gremien installiert<br />

werden, <strong>die</strong> ein Gendertraining erhalten;<br />

• der Vorstand stimmt den Empfehlungen <strong>zu</strong>;<br />

• <strong>die</strong> Arbeitsgruppe erhält den Auftrag, ein Raster für <strong>die</strong> Berichtspflicht<br />

<strong>zu</strong> erarbeiten;<br />

• VertreterInnen für geschlechtsspezifische Belange sind beauftragt<br />

worden, <strong>die</strong> Frage der Genderbeauftragten und Trainings <strong>zu</strong> prüfen;<br />

Gremien sind informiert.<br />

Im Vergleich von Sachberichten aus dem Jahr 2001 mit bspw. 2004 ist insgesamt<br />

ein Prozess konstatierbar, in dem Gender Mainstreaming <strong>zu</strong> einem<br />

Relevanzkriterium der Träger wird, wie im folgenden Beispiel: Die Stellungnahme<br />

<strong>zu</strong> Gender Mainstreaming eines Trägers 2001 besteht aus einem Bericht<br />

von Fachtagungen <strong>zu</strong>m Thema Jungensozialisation. Im Sachbericht<br />

2004 wird der Anspruch formuliert, Gender Mainstreaming als „Unternehmenskultur“<br />

<strong>zu</strong> implementieren. Das geschlechterpolitische Konzept erhielt –<br />

so wird dargestellt – nicht nur in Leitbildern, Vorworten oder Textbausteinen<br />

einen Platz <strong>zu</strong>gewiesen, sondern „Genderfragen und -Grundsätze fanden als<br />

durchgängiges Prinzip in sämtlichen Veranstaltungen des Verbandes <strong>zu</strong>nehmend mehr<br />

an Beachtung. Und zweitens werden einzelne, besonders herausragende Themen von bundesweiter<br />

Relevanz im Rahmen von Veranstaltungen aufgegriffen, z.B. Leben mit Jungs<br />

in Kindertageseinrichtungen“. Personalentwicklung ist ebenfalls <strong>zu</strong>m Thema<br />

gemacht worden, Leitungskompetenzen von Frauen und Männern werden<br />

thematisiert, d.h. Frauen sollen Qualifikationsangebote erhalten und ermu-<br />

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