Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern â¦
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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />
rung von GM sind <strong>die</strong> dsj-Geschäftsstelle und der dsj-Vorstand. „Hier wurde<br />
neben dem Mädchen- und Frauenförderplan das Thema Gender Mainstreaming explizit<br />
in <strong>die</strong> Jugendordnung aufgenommen. Zweitens wurde auf struktureller Ebene ein Beratungsgremium<br />
für den Vorstand eingerichtet, eine Arbeitsgruppe Gender Mainstreaming,<br />
<strong>die</strong> den dsj-Vorstand in allen Fragen, <strong>die</strong> Gender Mainstreaming betreffen, dauerhaft<br />
berät. Darüber hinaus wurde ein Gender Check für dsj-Vorstand und dsj-Geschäftsstelle<br />
durchgeführt. Das war für uns ein wichtiger Schritt, um weitere Maßnahmen an<strong>zu</strong>denken<br />
und auch ein<strong>zu</strong>leiten“.<br />
Da <strong>die</strong> Umset<strong>zu</strong>ng von Gender Mainstreaming ein Politikprogramm der<br />
EU-Kommission darstellt, legen natürlich auch <strong>die</strong> öffentlichen Förderer<br />
der dsj großen Wert darauf, dass GM bei allen Maßnahmen beachtet wird.<br />
Die Arbeitsgruppe Gender Mainstreaming unter Leitung des dsj-<br />
Vorstandsmitglieds Tim Seulen hat nun Vorschläge erarbeitet, wie <strong>die</strong> dsj<br />
nach dem Vorbild anderer Jugendorganisationen einem als Selbstevaluation<br />
angelegten GenderCheck <strong>zu</strong> unterziehen ist. Eine ganze Reihe von Fragen<br />
soll unter dem Aspekt der Geschlechtergerechtigkeit in den nächsten Monaten<br />
geprüft werden: Wer sitzt eigentlich in den Gremien, wer arbeitet in der<br />
dsj auf welcher Hierarchieebene und wie wird <strong>die</strong> Genderkompetenz der<br />
BewerberInnen bei Stellenbeset<strong>zu</strong>ngen überprüft? Gibt es Regelungen <strong>zu</strong><br />
geschlechtsbezogener Sprache, Gendertrainings oder Informationsmaterial?<br />
Auf der Grundlage der Antworten auf <strong>die</strong>se und viele anderen Fragen wird<br />
<strong>die</strong> Arbeitsgruppe eine Bestandsaufnahme vornehmen, Ziele entwickeln und<br />
dem dsj-Vorstand und dem Leitungsstab Vorschläge unterbreiten. Ziel des<br />
Vorhabens ist es, innerhalb der Deutschen Sportjugend eine größere Chancengerechtigkeit<br />
für alle her<strong>zu</strong>stellen.“ (www.dsj.de/)<br />
Der Gender-Check hat vor allen Dingen Defizite im Bereich der hauptberuflichen<br />
Struktur der dsj-Geschäftsstelle bewusst gemacht. Auf der Leitungsebene<br />
gibt es im Grunde genommen nur Männer, auf der Ebene der<br />
ReferentInnen dagegen 70% Frauen. Gegen <strong>die</strong>se sichtbar werdende Schieflage<br />
werden Gegenstrategien entwickelt, wie z.B. eine Umstrukturierung von<br />
Ressorts oder Berücksichtigung des Geschlechteraspekts bei Wiederbeset<strong>zu</strong>ng<br />
von Stellen. Des Weiteren ist <strong>die</strong> Sensibilisierung der Gesamtorganisation<br />
gelungen, „was wir als sehr vorteilhaft empfunden haben. Also unser<br />
Haus, der Deutsche Sportbund, hat das Thema Gender Mainstreaming auch noch mal<br />
<strong>zu</strong> seinem Thema gemacht. Das macht sich erst mal in Kleinigkeiten bemerkbar, wie<br />
eben, dass Stellenausschreibungen ganz bewusst geschlechtsneutral verfasst werden. Macht<br />
sich aber auch bemerkbar darin, dass man in Einstellungsgesprächen auch immer genau<br />
geschaut hat, ob jetzt irgendeine Benachteiligung in der Bewertung vorgenommen wird, <strong>die</strong><br />
in irgendeiner Form mit dem Geschlecht <strong>zu</strong>sammenhängt.“<br />
Als Problem wird – wie auch von Hauptberuflichen anderer Verbänden –<br />
eine mangelnde Akzeptanz der Strategie des Gender Mainstreaming bei jungen<br />
<strong>Leuten</strong> gesehen.<br />
„Wir haben uns als Ergebnis des Gender Checks auch vorgenommen, in den nächsten<br />
zwei Jahren eine Art Personalentwicklung auch in unserem ehrenamtlichen Bereich vor<strong>zu</strong>nehmen.<br />
Und hier sind wir auf gewisse Widerstände gestoßen nach dem Motto ’Gerade<br />
<strong>die</strong> jungen Frauen, <strong>die</strong> auch schon Positionen in unseren Strukturen haben, <strong>die</strong> haben das<br />
doch im Grunde genommen gar nicht nötig, unter <strong>die</strong>sem Label noch besonders gefördert<br />
<strong>zu</strong> werden.’“<br />
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