Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern â¦
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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />
2 Theoretische und konzeptionelle Be<strong>zu</strong>gspunkte<br />
von Gender Mainstreaming<br />
2.1 Gender Mainstreaming: Definition, Begriff,<br />
Geschichte, Instrumente, Verfahren<br />
2.1.1 Gender Mainstreaming: Definition<br />
Gender Mainstreaming ist ein gleichstellungspolitisches Konzept. Es fordert<br />
da<strong>zu</strong> auf, alle Entscheidungen und Aktivitäten einer Organisation danach <strong>zu</strong><br />
befragen, wie <strong>die</strong>se sich auf Frauen und Männer auswirken bzw. ob und wie<br />
sie <strong>zu</strong>r Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit beitragen.<br />
Expertinnen und Experten des Europarats (Council of Europe 1998,<br />
S. 15) definieren Gender Mainstreaming folgendermaßen (linker Kasten):<br />
„Gender Mainstreaming besteht in der ... Das bedeutet<br />
(nach Trommer 2002)<br />
... (Re-)Organisation, Verbesserung,<br />
Entwicklung und Evaluierung von Entscheidungsprozessen<br />
mit dem Ziel, dass<br />
<strong>die</strong> ...<br />
... an politischer Gestaltung beteiligten<br />
Akteurinnen und Akteure ...<br />
... den Blickwinkel der Gleichstellung<br />
zwischen Frauen und Männern ...<br />
Gender Mainstreaming ist ein Prozess der<br />
Qualitätsverbesserung<br />
Personelles Mainstreaming:<br />
Alle sind verantwortlich.<br />
Zielorientierung: Gleichstellung<br />
... in allen Bereichen ... Fachliches Mainstreaming:<br />
Alle Inhalte sind auf ihre Geschlechtsspezifik<br />
hin <strong>zu</strong> überprüfen.<br />
... und auf allen Ebenen einnehmen.“ Formales Mainstreaming:<br />
Alle Hierarchieebenen sind involviert.<br />
Der leitende Gedanke hinter der Strategie des Gender Mainstreaming ist das<br />
Konzept der Geschlechtergerechtigkeit. Geschlechtergerechtigkeit beinhaltet<br />
drei „Sphären der Gerechtigkeit“:<br />
• <strong>die</strong> Sphäre der Mitgliedschaft, der politischen Partizipation (membership): Beteiligung<br />
und Vertretung von Frauen und Männern in allen offiziellen Institutionen,<br />
Verteilung von Macht und Einfluss zwischen Männern und Frauen;<br />
• <strong>die</strong> Sphäre der Teilhabe an materiellen Ressourcen, Bedürfnisbefriedigung (welfare, needs):<br />
Möglichkeiten für Männer und Frauen <strong>zu</strong> ökonomischer Unabhängigkeit,<br />
sowie Möglichkeiten, persönliche Ambitionen, Interessen und Talente <strong>zu</strong><br />
entfalten;<br />
• <strong>die</strong> Sphäre der Ämter und Positionen (office): Verteilung der Ressourcen zwischen<br />
Frauen und Männern in Be<strong>zu</strong>g auf Arbeit, Management, Wissenschaft, Industrie,<br />
Geschäftsleben, Forschung und Entwicklung, Entwicklungs- und<br />
Karrieremöglichkeiten im Beruf; Zugang für Mädchen und Jungen sowie<br />
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