Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern â¦
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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />
für sehr wichtig, aber nur 10% der Männer). Die gerechte Verteilung von<br />
Mitteln zwischen Männern und Frauen dagegen hielten 65% der Männer,<br />
aber nur 49% der Frauen für wichtig.<br />
37% der befragten Träger gaben an, dass in ihrer Organisation Veränderungen<br />
im Sinne von Gender Mainstreaming bereits in <strong>die</strong> Wege geleitet<br />
worden sind, 31% planten entsprechende Veränderungen. Zwei Drittel der<br />
Träger beschäftigten sich folglich konkret mit der Umset<strong>zu</strong>ng von Gender<br />
Mainstreaming. Aber ein Drittel hielt <strong>die</strong>s trotz Förderrichtlinien offensichtlich<br />
noch nicht für notwendig; ca. 20% hält es nach wie vor für nicht notwendig,<br />
wie <strong>die</strong> aktuelle Sachberichtsauswertung zeigt.<br />
Bei vielen Trägern stand der Umset<strong>zu</strong>ngsprozess von Gender Mainstreaming<br />
noch am Anfang. Dies zeigte sich daran, dass <strong>die</strong> am häufigsten<br />
genannten konkreten Umset<strong>zu</strong>ngs-Maßnahmen sich überwiegend auf den<br />
Diskurs über Gender Mainstreaming beziehen: Beginn eines trägerinternen<br />
Diskussionsprozesses, Teilnahme an Fachtagungen und Durchführung von<br />
Veranstaltungen <strong>zu</strong> Gender Mainstreaming. Die Häufigkeit der Nennung<br />
<strong>die</strong>ser Maßnahmen verwies insgesamt noch auf einen großen Bedarf an Information<br />
und Erfahrungsaustausch, dem auch <strong>die</strong> vielen Workshops und<br />
Tagungen des Projektes in gewissem Maß Rechnung tragen konnten.<br />
Aber auch <strong>die</strong> Teilnahme an Fortbildungen <strong>zu</strong>r Entwicklung von Genderkompetenz<br />
etwa im Rahmen von Gender Trainings wurde häufig als<br />
bereits praktizierte bzw. geplante Maßnahme genannt. Viele Träger, <strong>die</strong> begannen,<br />
sich mit Gender Mainstreaming auseinander <strong>zu</strong> setzen, erkannten<br />
offenbar <strong>die</strong> Notwendigkeit, ihren Blick für geschlechterbezogene Benachteiligungen<br />
<strong>zu</strong> schulen und sich praxisrelevante Kenntnisse an<strong>zu</strong>eignen (<strong>zu</strong><br />
Möglichkeiten und Grenzen mit Gender Trainings siehe Kapitel 7). Insgesamt<br />
lassen sich <strong>die</strong> Angaben jedoch dahingehend interpretieren, dass <strong>die</strong><br />
Operationalisierung von Gender Mainstreaming bei den meisten Trägern<br />
eher in einer relativ unsystematischen Art und Weise erfolgte, was durch <strong>die</strong><br />
qualitativen Daten der wissenschaftlichen Begleitung bestätigt wird: Maßnahmen,<br />
<strong>die</strong> in der Literatur als Teil einer systematischen Umset<strong>zu</strong>ng von<br />
Gender Mainstreaming im engeren Sinn definiert werden, wie bspw. <strong>die</strong><br />
Einset<strong>zu</strong>ng einer Steuerungsgruppe oder einer/eines Genderbeauftragten,<br />
Ist-Analysen geschlechtsspezifischer Benachteiligungen, <strong>die</strong> Etablierung von<br />
Controlling-Verfahren, wurden nur von einem kleinen Teil der Träger geplant<br />
oder realisiert.<br />
3.4 Erfahrungen und Einschät<strong>zu</strong>ngen der Träger<br />
<strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng von Gender Mainstreaming<br />
Als wichtiger Schritt <strong>zu</strong>r Implementierung von Gender Mainstreaming wurde<br />
mit Abstand am häufigsten (von 45% der Befragten) der Beginn eines<br />
trägerinternen Diskussionsprozesses genannt. Dass es an Praxisbeispielen<br />
mangelt, fand fast <strong>die</strong> Hälfte der befragten Träger. Deutlich mehr noch,<br />
nämlich etwa 70% der Befragten, betrachteten einen Mangel an zeitlichen<br />
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