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Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern …

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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />

im Verband? Wie ist <strong>die</strong> Verteilung von Positionen, wie kommt <strong>die</strong>se <strong>zu</strong>stande<br />

usw.?<br />

<strong>Von</strong> einigen Trägern werden Textbausteine als Stellungnahme eingefügt,<br />

<strong>die</strong> Beteuerungen enthalten, dass Genderaspekte beachtet werden. Inwieweit<br />

hier lediglich Legitimationslyrik <strong>zu</strong> Worte kommt, ist aus der Auswertung<br />

der Stellungnahmen nicht ablesbar. Dass keinerlei konkrete Schritte berichtet<br />

werden und <strong>die</strong> Aussagen in Textbausteinform in verschiedenen Jahren<br />

wiederholt werden, lässt jedoch den Schluss <strong>zu</strong>, dass <strong>die</strong> Implementierung<br />

noch nicht <strong>zu</strong> einer eigenen Herausforderung im Verband geworden ist.<br />

Erste Ansatzpunkte werden gesehen; es wird konstatiert, dass es Bereiche<br />

gibt, in denen eine Reflexivität in Be<strong>zu</strong>g auf Gender sinnvoll sein mag.<br />

Deutlich wird, dass <strong>zu</strong>mindest <strong>die</strong> unterschiedliche quantitative Teilnahme<br />

von Frauen und Männern, Mädchen und Jungen auch in aus einer männlichen<br />

Tradition stammenden Verbänden thematisiert wird – pragmatisch<br />

begründet in einem Mitgliederschwund, wenn auch manchmal <strong>zu</strong> ziehende<br />

Konsequenzen aus der Thematisierung ausbleibt. Beispiele zeigen, dass es in<br />

<strong>die</strong>ser Hinsicht verstärkter Aktivitäten der Verbände bedarf, um hier erfolgreich<br />

gegen<strong>zu</strong>steuern; damit beginnt <strong>zu</strong>weilen eine Reflexion der Angebote<br />

und Ausschreibungen unter einem geschlechtsspezifischen Gesichtswinkel.<br />

Mitunter werden auch einzelne Angebote analysiert und reflektiert, und<br />

es werden Veränderungen geplant; das Angebotskonzept soll bspw. verändert<br />

werden – auch hier ist ein Anknüpfungspunkt für <strong>die</strong> Umset<strong>zu</strong>ng von<br />

Gender Mainstreaming <strong>zu</strong> sehen.<br />

Insgesamt ist im Vergleich der Sachberichte von 2001 bis 2004 eine gewachsene<br />

Reflexivität für das Anliegen des Gender Mainstreaming und für<br />

Geschlechtergerechtigkeit und Gleichstellung fest<strong>zu</strong>stellen, und es werden<br />

Möglichkeiten gesehen, <strong>die</strong>ses Thema auf den eigenen Verband <strong>zu</strong> beziehen.<br />

Vielfach werden konkrete Schritte genannt, sei es auf der Ebene der Strukturen<br />

oder der fachlichen Arbeit. Spannend wird <strong>die</strong> Sache z.B. auch da,<br />

wenn Genderaspekte in Bereichen thematisiert werden, <strong>die</strong> normalerweise<br />

als „neutral“ gelten.<br />

Auf <strong>die</strong>ser Stufe der Implementierung beginnen <strong>die</strong> Verbände, sich auf<br />

struktureller Ebene mit dem Thema auseinander<strong>zu</strong>setzen; typische Verläufe<br />

sind:<br />

• Beschlüsse werden gefasst, Tagungen <strong>zu</strong> <strong>die</strong>sem Thema angeboten,<br />

<strong>die</strong> MitarbeiterInnen werden in Gender Trainings geschult usw.<br />

• Es werden für <strong>die</strong> Mitgliedsverbände Arbeitshilfen und Broschüren<br />

erarbeitet, Fachtagungen organisiert.<br />

• Es wird eine Steuerungsgruppe eingerichtet, <strong>die</strong> für den Verband ein<br />

Konzept erarbeitet.<br />

• GM ist <strong>zu</strong> einem Anliegen der Qualitätsentwicklung des Verbandes<br />

geworden.<br />

• Erste Ergebnisse und Erfahrungen von Veränderungen werden<br />

sichtbar.<br />

Insgesamt lässt sich festhalten, dass <strong>die</strong> Anforderung in den Förderrichtlinien<br />

und der allgemeine fachpolitische Diskurs auf vielen Fachtagungen und<br />

in den Me<strong>die</strong>n der Verbände in Be<strong>zu</strong>g auf Gender Mainstreaming vor allem<br />

bei den großen Bundesverbänden und bei den Akademien und Bildungswerken<br />

letztlich eine intensive Diskussion ausgelöst hat und in Implemen-<br />

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