Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern â¦
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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />
Ausgangssituation<br />
Anlass für ein Bemühen um mehr Geschlechtergerechtigkeit war, dass <strong>die</strong><br />
im Verband organisierten Frauen sich nicht entsprechend vertreten sahen:<br />
„Wir haben hier in einem Kreis im Jahr 2000 eine erste Gesprächsrunde nur mit Frauen<br />
in Führungspositionen <strong>zu</strong>sammengerufen. Warum wir das gemacht haben – wir waren<br />
drei weibliche Beauftragte ohne Stimmrecht in einem Gremium und haben gesagt, so<br />
kann´s eigentlich nicht weitergehen. Uns gefällt das hier nicht, wir brauchen mehr Frauen,<br />
<strong>die</strong> da mitbestimmen. … Wir haben dann in einem größeren Frauenkreis … einfach<br />
mal überlegt: Wie schaut’s denn mit Frauen in ehrenamtlichen Führungspositionen aus,<br />
wieso gibt’s hier so wenige, welche Hindernisse gibt es? Liegt es an den Frauen selber,<br />
liegt es an den Strukturen vom Verband? Hier haben wir schon gute Ergebnisse gehabt“.<br />
Ein Aktionsprogramm <strong>zu</strong>r Verbesserung der Beteiligung von Frauen<br />
wurde aufgelegt, ein Netzwerk ausgebaut, um <strong>die</strong> Sichtbarkeit von Frauen<br />
im Verband <strong>zu</strong> verbessern, z.B. in Be<strong>zu</strong>g auf Öffentlichkeitsarbeit, im Vereinsheft<br />
usw.: „Wenn man unser Vereinsheft – das heißt ‚Panorama’ - aufgeschlagen<br />
hat, dann kommen da nur bergsteigende Männer vor. Wir wollten aber, dass auch bei<br />
den Ehrungen mehr Frauen berücksichtigt werden, oder dann eben, wenn wir Frauen für<br />
Führungspositionen gewinnen, dass <strong>die</strong> Gremienkultur sich insgesamt verbessert“.<br />
Lobbyarbeit für Gender Mainstreaming im Verband<br />
Die so engagierten ehrenamtlich im Verband tätigen Frauen stießen jedoch<br />
mit ihren Aktivitäten auf Grenzen in Be<strong>zu</strong>g auf <strong>die</strong> Ausweitung der Gleichstellungsbemühungen:<br />
Hindernisse durch <strong>die</strong> Strukturen, organisatorische<br />
und zeitliche Grenzen im Rahmen der ehrenamtlichen Tätigkeit. Durch <strong>die</strong><br />
Vernet<strong>zu</strong>ng mit dem Bundesausschuss Frauen im Deutschen Sportbund, in<br />
dem auch der DAV Mitglied ist, konnten weitere Ressourcen erschlossen<br />
werden; es gab Anregungen aus den verschiedenen Mitgliedsverbänden.<br />
Da<strong>zu</strong> gehörten z.B. <strong>die</strong> im Sportbund erarbeiteten Frauenförderpläne und<br />
<strong>die</strong> Aufforderung an <strong>die</strong> Mitgliedsorganisationen, <strong>die</strong>se Strategien <strong>zu</strong> übernehmen,<br />
was für <strong>die</strong> Initiative im DAV Rückenstärkung bedeutete.<br />
Drei weitere Maßnahmen förderten <strong>die</strong> Aktivitäten um Gleichstellung:<br />
• Die Beteiligung am Projekt „Frauen an <strong>die</strong> Spitze“ im Deutschen<br />
Sport, eine Stu<strong>die</strong>, bei der <strong>die</strong> Organisationen hinsichtlich ihrer<br />
Strukturen und der Partizipation von Frauen durchleuchtet wurden,<br />
vor allem unter der Fragestellung, warum es so wenig Frauen in<br />
Führungspositionen gibt.<br />
• Parallel da<strong>zu</strong> gab es ein Praxisprojekt mit konkreten Hilfestellungen<br />
<strong>zu</strong>r Personalentwicklung, für den Verband maßgeschneidert.<br />
• Auch eine umfangreiche neue Leitbilddiskussion <strong>zu</strong>r Überprüfung<br />
der Zielset<strong>zu</strong>ngen konnte <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng von Gender Mainstreaming<br />
genutzt werden: „Und in <strong>die</strong>ser Leitbilddiskussion ... war <strong>die</strong> Gruppe<br />
natürlich auch am Anfang sehr männlich besetzt, also es waren 12 Männer und<br />
dann haben wir noch eine Quotenfrau da<strong>zu</strong>geholt, <strong>die</strong> sich sehr schwer getan hat,<br />
da was für Frauen ein<strong>zu</strong>bringen. Und das hat am Anfang dann eher so geklungen,<br />
als ob <strong>die</strong> Frauen dann einfach <strong>zu</strong>r Mitarbeit aufgefordert werden, aber<br />
nicht <strong>zu</strong>r Mitbestimmung.“ Die neue Sat<strong>zu</strong>ng enthielt den Passus, dass<br />
der Verband auf <strong>die</strong> Chancengleichheit von Frauen achtet. Weitere<br />
Strukturveränderungen wirken sich vermutlich langfristig günstig auf<br />
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