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Bericht über die Unfallmedizinische Tagung in Mainz am - Deutsche ...

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Ellenbogenverletzungen – Bewährtes und neue Trends<br />

A B C D<br />

Case 1:<br />

E<strong>in</strong>fache Ellenbogenluxation (1 A+B) mit gutem radiologischem Ergebnis nach 5 Monaten (1 C+D).<br />

e<strong>in</strong>er prospektiv randomisierten Stu<strong>die</strong> <strong>die</strong> operative Naht des MCL und LCL (n=15) mit der<br />

konservativen Therapie (n=15) mittels Gipsruhigstellung. In allen Fällen konnte nach der<br />

Reposition e<strong>in</strong>e mediale Instabilität nachgewiesen werden. Nach e<strong>in</strong>em Follow-up von<br />

5 Jahren lag ke<strong>in</strong> signifikanter Unterschied vor. Maripuri et al. berichteten 2007 <strong>über</strong> signifikant<br />

bessere Ergebnisse nach Ruhigstellung mittels Armschl<strong>in</strong>ge und frühfunktioneller<br />

Therapie gegen<strong>über</strong> der Gipsruhigstellung für 2 Wochen. Reluxationen traten nicht auf.<br />

Fazit: e<strong>in</strong>fache Luxation – e<strong>in</strong>fache Therapie. Chronische Instabilitäten entwickeln sich<br />

lediglich <strong>in</strong> 2%.<br />

Die Luxationsfrakturen gehen jedoch noch immer mit e<strong>in</strong>er deutlich schlechteren Prognose<br />

e<strong>in</strong>her – abhängig von den Begleitverletzungen. McKee et al. berichteten 2005 <strong>über</strong> 8 Komplikationen<br />

bei 34 Patienten mit e<strong>in</strong>er terrible triad of the elbow: 1 Infekt, 1 rezidivierende<br />

Luxation, 2 radioulnare Synostosen und Ankylosen, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e Arthrolyse erforderlich mach-<br />

ten. Entscheidend für das Outcome nach Luxationsfrakturen ist das frühzeitige Erkennen<br />

und Versorgen der Begleitverletzungen – <strong>in</strong>sbesondere der Radiuskopf- und Coronoidfrakturen.<br />

1. Radiuskopffrakturen:<br />

Radiuskopffrakturen, <strong>die</strong> im Rahmen e<strong>in</strong>er Luxation auftreten, werden als Mason IV-Frakturen<br />

klassifiziert. Wenn es sich um e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eres oder nicht-disloziertes Fragment ohne<br />

funktionelle Relevanz handelt, ist ke<strong>in</strong>e Osteosynthese erforderlich. Es handelt sich jedoch<br />

meist um Trümmerfrakturen nach hochenergetischem Trauma, <strong>die</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em hohen Prozentsatz<br />

der Fälle mit e<strong>in</strong>er Ruptur des MCL e<strong>in</strong>hergehen. Dann ist e<strong>in</strong>e Osteosynthese unumgänglich.<br />

Falls <strong>die</strong> Fraktur nicht rekonstruierbar ist, muss e<strong>in</strong> endoprothetischer Ersatz erfolgen<br />

(Case 2). Die alle<strong>in</strong>ige Resektion sollte <strong>in</strong> der akuten Fraktursituation nicht durchgeführt<br />

werden, da sie <strong>die</strong> Entstehung von Instabilitäten begünstigt.<br />

2. Processus coronoideus-Frakturen:<br />

Der Processus coronoideus ist aus mehreren Gründen von entscheidender Bedeutung für<br />

<strong>die</strong> Ellenbogenstabilität: Zum e<strong>in</strong>en wirkt er bei Axialkräften als knöchernes Widerlager,<br />

zum anderen <strong>die</strong>nt er als Ansatz für das anteriore Bündel des MCL, das für <strong>die</strong> Stabilität<br />

besonders wichtig ist. Außerdem <strong>die</strong>nt er als Ansatz für <strong>die</strong> ventrale Kapsel und den<br />

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