Bericht über die Unfallmedizinische Tagung in Mainz am - Deutsche ...
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UV-Fallforum – Typische Fallstricke im Reha-Management<br />
• Enge Führung des UV, unter Umständen auch mit E<strong>in</strong>bestellung auf Initiative des<br />
D-Arztes und engmaschiger Term<strong>in</strong>vergabe<br />
Für <strong>die</strong> BG:<br />
• Alarmzeichen (wie z.B. Motivationslage des Verletzten, Sprachprobleme, Komplikationen,<br />
sonstige Faktoren, <strong>die</strong> E<strong>in</strong>fluss auf <strong>die</strong> Reha haben könnten) müssen erkannt und ernst<br />
genommen werden, der Fall ist ggf. frühzeitig <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>in</strong>tensive Betreuung durch das Reha-<br />
Management zu <strong>über</strong>nehmen<br />
• Der Beratungsfacharzt ist frühzeitig e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den – im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Zweitme<strong>in</strong>ung zur<br />
fallbezogenen Reha-Planung, zur Prognose bzgl. des Reha-Verlaufs und ggf. auch zur<br />
Diagnosesicherung<br />
• Die Verletzten dürfen nicht sich selbst <strong>über</strong>lassen werden, sie müssen für ihre eigenen<br />
Reha-Ziele begeistert werden<br />
• Es bedarf e<strong>in</strong>er frühzeitigen telefonischen bzw. persönlichen Kontaktaufnahme mit allen<br />
Beteiligten, <strong>in</strong>sbesondere mit den Verletzten, den Ärzten und dem Arbeitgeber<br />
• Es muss e<strong>in</strong> aussagekräftiges Tätigkeitsprofil erhoben und an <strong>die</strong> Behandler gegeben<br />
werden, wobei praktikable Lösungen <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er kurzen verbalen Beschreibung <strong>in</strong><br />
Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>er Fotodokumentation schwer nachvollziehbaren und bürokratischen<br />
Ankreuzbögen vorzuziehen s<strong>in</strong>d<br />
• Gefragt ist e<strong>in</strong>e kreative Bearbeitung – ke<strong>in</strong> „Schema-F“-Vorgehen<br />
• Die BG muss ihre Lotsenfunktion wahrnehmen – nach der Devise „Agieren statt reagieren“<br />
Wesentliche Voraussetzung für e<strong>in</strong>e erfolgreiche Rehabilitation ist e<strong>in</strong>e schnelle und<br />
unbürokratische Kommunikation zwischen allen <strong>am</strong> Reha-Prozess Beteiligten. Insbesondere<br />
<strong>die</strong> behandelnden Ärzte und <strong>die</strong> BG – e<strong>in</strong>schließlich ihrer beratenden Ärzte – sollten<br />
sich als Partner im Reha-Verfahren verstehen, wobei <strong>die</strong> Verletzten bzw. deren berufliche<br />
und soziale Wiedere<strong>in</strong>gliederung im Mittelpunkt allen Handelns stehen. Die BG muss <strong>in</strong><br />
ihrer Lotsenfunktion <strong>die</strong> richtigen Weichen stellen, hierzu ist sie wiederum auf Informationen<br />
durch <strong>die</strong> Behandler angewiesen - angefangen von e<strong>in</strong>er exakten Erstdiagnose bis<br />
h<strong>in</strong> zu eventuellen Hemmnissen im Reha-Prozess. Wenn <strong>die</strong>se Zus<strong>am</strong>menarbeit funktioniert,<br />
können wir auch <strong>in</strong> Zukunft zum Wohl unserer Versicherten dem besonderen BGlichen<br />
Auftrag – der uns von den Krankenkassen unterscheidet – gerecht werden.<br />
Kontakt:<br />
Rauch, Arm<strong>in</strong><br />
Stv. Leiter der Abteilung Rehabilitation<br />
Fleischerei-Berufsgenossenschaft<br />
Lortz<strong>in</strong>gstraße 2, 55127 Ma<strong>in</strong>z<br />
Wendler, Christian, Dr. med.<br />
Arzt für Chirurgie/Unfallchirurgie<br />
Emil-Fuchs-Platz 1, 65428 Rüsselsheim<br />
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