Bericht über die Unfallmedizinische Tagung in Mainz am - Deutsche ...
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Ellenbogenverletzungen – Bewährtes und neue Trends<br />
M. brachialis. Er frakturiert <strong>in</strong> ca. 2 – 15% aller Ellenbogenluxationen. Nach Regan und<br />
Morrey werden 3 Typen unterschieden:<br />
Typ I: kle<strong>in</strong>es Spitzenfragment<br />
Typ II: Fragmentgröße kle<strong>in</strong>er als 50% des Coronoids<br />
Typ III: Fragmentgröße größer als 50% des Coronoids<br />
Typ I-Frakturen können konservativ therapiert werden, solange sicher ausgeschlossen<br />
ist, dass das anteriore Bündel des MCL nicht knöchern ausgerissen ist. Dies ist im konventionellen<br />
Röngenbild aufgrund von Überlagerungen oftmals schwer zu beurteilen und muss<br />
notfalls mittels CT <strong>über</strong>prüft werden. Nicht selten verbirgt sich h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em konventionellradiologischen<br />
Spitzenfragment e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>stabile Typ II-Fraktur. Dann liegt e<strong>in</strong>e Instabilität<br />
vor, und es muss e<strong>in</strong>e osteosynthetische Stabilisierung erfolgen. Es muss auch im a.p.-Bild<br />
auf das Tuberculum sublime – den knöchernen Ansatz des MCL <strong>am</strong> Coronoid – geachtet<br />
werden. Diese können sich <strong>in</strong> der seitlichen Projektion ebenfalls als „harmloses“ Spitzenfragment<br />
darstellen (Case 3). E<strong>in</strong>e OP-Indikation besteht auch, wenn das Spitzenfragment<br />
als freier Gelenkkörper Beschwerden bereitet.<br />
Typ II-Frakturen müssen ebenfalls auf ihre Stabilität <strong>über</strong>prüft werden. Bei nach ventroradial<br />
verlaufenden Schrägfrakturen und Horizontalfrakturen ist das anteriore Bündel meist<br />
nicht betroffen. Hier kann e<strong>in</strong> konservatives Vorgehen erwogen werden. E<strong>in</strong>e Instabilität<br />
liegt - wie bereits beschrieben – vor, wenn bei schrägem mediodorsalem Frakturverlauf<br />
der Ansatz des anterioren MCL-Bündels betroffen ist (Case 3). Zur sicheren Beurteilung des<br />
Frakturverlaufes sollte e<strong>in</strong> CT durchgeführt werden. Weiterh<strong>in</strong> führen begleitende Radius-<br />
A B C<br />
D<br />
E<br />
Case 2:<br />
Ellenbogenluxationsfraktur (2 A+B) mit nicht rekonstruierbarer Fraktur des Radiuskopfes (2 C+D), versorgt mit<br />
geschlossener Reposition und postprimärer Implantation e<strong>in</strong>er Radiuskopfprothese nach Judet (2 E+F).<br />
F<br />
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