29.01.2013 Aufrufe

Bericht über die Unfallmedizinische Tagung in Mainz am - Deutsche ...

Bericht über die Unfallmedizinische Tagung in Mainz am - Deutsche ...

Bericht über die Unfallmedizinische Tagung in Mainz am - Deutsche ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Erweiterte bildgebende Diagnostik <strong>in</strong> der Unfallchirurgie – Was ist wann s<strong>in</strong>nvoll –<br />

Subakromialraumes ist ebenso notwendig, da osteophytäre Anbauten besonders im Bereich<br />

der lateralen Clavicula zu chronischem Abrieb mit Schwächung der Suprasp<strong>in</strong>atussehne<br />

führen. Seltener kommt es <strong>am</strong> Schultergelenk zu degenerativen Verletzungen des M. subscapularis.<br />

Dessen Sehne kann zwischen Processus coracoideus und Humeruskopf e<strong>in</strong>klemmen<br />

und ähnliche Beschwerden wie oben beschrieben auslösen. Der MRT-Nachweis gel<strong>in</strong>gt<br />

<strong>am</strong> besten <strong>in</strong> sagittaler Schichtung. Auch hier imponiert e<strong>in</strong>e aufgetriebene, meist unscharf<br />

abzugrenzende Sehne mit peritend<strong>in</strong>ösem Ödem. Bei Komplettrupturen von Anteilen der<br />

RM s<strong>in</strong>d <strong>die</strong>se <strong>in</strong> ihrem Verlauf nicht mehr vollständig zu verfolgen. Die Muskelbäuche der<br />

betroffenen Strukturen haben sich zurückgezogen und s<strong>in</strong>d atroph. Die sonst gut abgrenzbaren<br />

Sehnen enden fransig aufgelockert im ödematös veränderten Weichteilmantel. Das<br />

Ödem resultiert aus der chronischen Entzündung bei anhaltender Belastung unter Destabilisierung.<br />

Hier sollte auch <strong>die</strong> An<strong>am</strong>nese gründlich erhoben werden. E<strong>in</strong> medik<strong>am</strong>entös<br />

vorbehandelter Patient kann unter Umständen ke<strong>in</strong>e entzündungsbed<strong>in</strong>gten Weichteilschwellungen<br />

aufweisen. Trotzdem sollte hier <strong>die</strong> Verletzung der RM nicht unterschlagen<br />

werden. Als wichtigste stabilisierende Struktur bei bestehender RM-Läsion ist <strong>die</strong> lange<br />

Bizepssehne anzusehen. Sie verläuft im Sulcus bicipitalis nach proximal und setzt <strong>am</strong> cranialen<br />

Rand des Processus glenoidalis an. In ihrem Verlauf <strong>über</strong>w<strong>in</strong>det sie den Humeruskopf<br />

cranial und hält ihn somit <strong>in</strong> der glenoidalen Pfanne. Ihr Zustand muss im MRT-<strong>Bericht</strong><br />

angeführt und beurteilt werden.<br />

Das Labrum glenoidale<br />

Bei Zustand nach Luxation des Schultergelenkes stellt sich <strong>in</strong> den meisten Fällen e<strong>in</strong>e<br />

Verletzung des chondralen Labrum glenoidale dar. Diese äußert sich kl<strong>in</strong>isch <strong>in</strong> deutlich<br />

schmerzhafter Bewegungse<strong>in</strong>schränkung und rezidivierender Luxationsneigung. Radiologisch<br />

kann im MRT e<strong>in</strong>e hohe Signal<strong>in</strong>tensität, unphysiologische Konturen des Labrums<br />

mit abnormer Mobilität und Rissbildung nachgewiesen werden. Je nach Verletzungsmuster<br />

s<strong>in</strong>d verschiedene Abschnitte betroffen. Da <strong>am</strong> häufigsten <strong>die</strong> ventrocaudale Luxation beobachtet<br />

wird, ist das Labrum glenoidale im caudalen Bereich <strong>am</strong> ehesten verletzt (Abb. 3).<br />

Hier kommt es zu Partialdehiszenz der Labrumbasis mit Ödem oder Komplettablösung<br />

vom ossären Processus glenoidalis. In seltenen<br />

Fällen kann e<strong>in</strong> Umschlagen des Labrums <strong>in</strong> den<br />

Gelenkspalt erfolgen. Alle B<strong>in</strong>nenechos des Labrums<br />

s<strong>in</strong>d verdächtig und weisen auf e<strong>in</strong>e Verletzung.<br />

Diese Veränderungen s<strong>in</strong>d <strong>am</strong> besten im<br />

coronaren Schichtmuster dargestellt, wobei <strong>die</strong><br />

höchstmögliche Auflösung angestrebt werden<br />

sollte.<br />

Abb. 3:<br />

MRT Bankart-Läsion bei Zustand nach Luxation<br />

50<br />

Die Wirbelsäule<br />

Die Wirbelsäule stellt aufgrund ihrer Anatomie<br />

und strukturellen Beschaffenheit e<strong>in</strong> ideales<br />

Organ zur MRT-Diagnostik dar.Physiologisch<br />

grenzen sich Bandscheiben, Wirbelkörper, lig<strong>am</strong>entäre<br />

Strukturen, Liquor und Medulla auf-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!