Bericht über die Unfallmedizinische Tagung in Mainz am - Deutsche ...
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Erweiterte bildgebende Diagnostik <strong>in</strong> der Unfallchirurgie – Was ist wann s<strong>in</strong>nvoll –<br />
Schnittebenen leichter und gefälliger ersche<strong>in</strong>t. Dennoch ersetzt <strong>die</strong>s nicht <strong>die</strong> Bildbetrachtung<br />
klassischer CT-Schnitte, da hier manche Operationsschritte weit besser und tiefgreifender<br />
geplant werden können, weil Überlagerungseffekte wegfallen.<br />
7. Computertomographie bei Schaftfrakturen langer Röhrenknochen<br />
Die diaphysären Frakturen langer Röhrenknochen werden beim Polytraumatisierten <strong>in</strong> der<br />
Regel im Traumascan erkannt. Dennoch ist das CT nicht <strong>die</strong> Methode der Wahl oder e<strong>in</strong><br />
Regelzusatz <strong>in</strong> der Diagnostik solcher Frakturen. Auch heute noch ist weitgehend das konventionelle<br />
Röntgen <strong>in</strong> zwei Ebenen ausreichend. Die CT-basierte Navigation diaphysärer<br />
Frakturen langer Röhrenknochen spielt e<strong>in</strong>e marg<strong>in</strong>ale Rolle.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs <strong>die</strong>nt <strong>die</strong> CT durchaus <strong>in</strong> der postoperativen Rotationskontrolle, <strong>in</strong>sbesondere<br />
von Femurfrakturen, wenn hier Zweifel angezeigt s<strong>in</strong>d.<br />
8. Fazit<br />
Die Computertomographie ist <strong>in</strong> der Unfallchirurgie etabliert. Als Unterstützung <strong>in</strong> der Diagnostik<br />
und E<strong>in</strong>schätzung von Verletzungsfolgen ist sie heute von hoher Wichtigkeit, für <strong>die</strong><br />
Planung und Kontrolle unfallchirurgischer Therapien <strong>in</strong> vielen Fällen unerlässlich. Dennoch<br />
muss ihre Indikation kritisch h<strong>in</strong>terfragt werden, jede nicht gerechtfertigte Anwendung stellt<br />
e<strong>in</strong>e unzulässige Körperverletzung dar, da es auch weiterh<strong>in</strong> viele Verletzungssituationen<br />
gibt, <strong>in</strong> denen <strong>die</strong> Computertomographie ke<strong>in</strong>e wesentliche Information für e<strong>in</strong> verbessertes<br />
Ausheilungsergebnis bietet.<br />
Wünschenswert wäre für <strong>die</strong> CT-Entwicklung e<strong>in</strong>e weitere Verbesserung der Arbeitsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
und Verlässlichkeit, der Detailtreue, aber auch der Preisgünstigkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Welt zunehmend knapperer Mittel <strong>in</strong> der Krankenhaus- und Praxislandschaft.<br />
Literatur<br />
Bücheler E., Lackner K.-J., Thelen M.: E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> <strong>die</strong> Radiologie: Diagnostik und<br />
Intervention<br />
Thieme, Stuttgart 2005<br />
Choudhury M.Z.B. et al.: An observational study of computed tomography (CT) ex<strong>am</strong><strong>in</strong>ation<br />
<strong>in</strong> trauma and orthopaedics – Rationale for develop<strong>in</strong>g rout<strong>in</strong>e trauma CT<br />
Injury (2008) 39: 160-161<br />
Löw R., D<strong>über</strong> C., Schweden F., Lehmann L., Blum J., Thelen M.: Ganzkörper-Spiral-CT zur<br />
Primärdiagnostik polytraumatisierter Patienten unter Notfallbed<strong>in</strong>gungen<br />
Fortschr. Röntgenstr. (1997) 166: 382-388<br />
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