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Bericht über die Unfallmedizinische Tagung in Mainz am - Deutsche ...

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Ellenbogenverletzungen – Bewährtes und neue Trends<br />

Bei komplexen Frakturen s<strong>in</strong>d jedoch Reposition und Bildwandlerkontrolle <strong>in</strong> Bauchlage<br />

wesentlich e<strong>in</strong>facher, so daß komplexe Frakturen <strong>in</strong> Bauchlage operiert werden sollten.<br />

Bei e<strong>in</strong>fachen Frakturen ist <strong>die</strong> Zuggurtungsosteosynthese Standard, e<strong>in</strong>ige Regeln s<strong>in</strong>d<br />

jedoch unbed<strong>in</strong>gt zu beachten:<br />

Nach der Reposition und dem E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen der Drähte muss e<strong>in</strong>e Bildwandlerkontrolle<br />

erfolgen, weil sich immer mal doch Fehllagen ergeben.<br />

Die Drähte sollten knapp <strong>über</strong> <strong>die</strong> Gegencorticalis plaziert werden. Intr<strong>am</strong>edulläre Drähte<br />

bieten ke<strong>in</strong>en ausreichenden Halt. Weites <strong>über</strong>stehen der Drähte kann Ossifikationen bis<br />

h<strong>in</strong> zu Synostosen verursachen.<br />

Die Drähte sollten parallel e<strong>in</strong>gebracht werden, weil der Zuggurtungseffekt der Cerclage bei<br />

funktioneller Bewegung sonst nicht e<strong>in</strong>tritt. Im Frakturspalt sich kreuzende Drähte sperren<br />

und beh<strong>in</strong>dern <strong>die</strong> Knochenheilung.<br />

Die Drähte müssen nach legen der Cerclage um 180° umgebogen und sicher <strong>über</strong> den<br />

Cerclagedraht plaziert werden.<br />

Nach vollendeter Osteosynthese müssen Pro- und Sup<strong>in</strong>ation <strong>in</strong>traoperativ frei durchführbar<br />

se<strong>in</strong>, gelegentlich zeigt sich e<strong>in</strong>e, auf e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> den Radius gebohrten Draht zurückzuführende<br />

Bewegungstörung.<br />

E<strong>in</strong>e regelrechte Zuggurtungsosteosynthese kann gipsfrei funktionell nachbehandelt<br />

werden.<br />

Bei Osteoporose kommen Fehlschläge der Zuggurtungsosteosynthese auch bei e<strong>in</strong>fachen<br />

Olecranonfrakturen vor. Plattenosteosynthesen mit w<strong>in</strong>kelstabilen Schrauben bef<strong>in</strong>den sich<br />

derzeit <strong>in</strong> der kl<strong>in</strong>ischen Erprobung. Inwieweit d<strong>am</strong>it bessere Ergebnisse erzielt werden<br />

können, bleibt abzuwarten.<br />

Olecranonfrakturen mit Biegungskeil s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>stabiler als e<strong>in</strong>fache Frakturen. Zus<strong>am</strong>men mit<br />

e<strong>in</strong>er Zugschraubenfixation des Biegungskeiles kann mit e<strong>in</strong>er Zuggurtung gelegentlich<br />

noch ausreichende Stabilität erzielt werden, Dreifragmentfrakturen s<strong>in</strong>d der Grenzbereich<br />

zwischen Zuggurtunsosteosynthese und Platte, ab vier Fragmenten sollte e<strong>in</strong>e Plattenosteosynthese<br />

durchgeführt werden, entweder mit e<strong>in</strong>er um den Ellenhaken umgebogenen<br />

Rekonstruktionsplatte oder vorzugsweise mit e<strong>in</strong>er der neuen speziellen Formplatten mit<br />

w<strong>in</strong>kelstabilen Schrauben.<br />

Verriegelungsnägel für <strong>die</strong> proximale Ulna bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> der kl<strong>in</strong>ischen Erprobung, Vorteile<br />

können bei langstreckigen Frakturen der Ulna erwartet werden.<br />

Bei Zusatzverletzungen erfolgt <strong>die</strong> Osteosynthese des Olecranon wie oben für <strong>die</strong> e<strong>in</strong>fachen<br />

Frakturen dargelegt.<br />

Frakturen des Capitulum Humeri und des Epicondylus– meist des Epicondylus radialis –<br />

müssen mit Schrauben refixiert werden.<br />

Im Bereich des Processus coronoideus wird zwischen stabilen und <strong>in</strong>stabilen Verletzungen<br />

unterschieden. Frakturen der Spitze des Processus coronoideus s<strong>in</strong>d stabil, bei größeren<br />

Fragmenten, <strong>die</strong> refixiert werden müssen, birgt e<strong>in</strong> ventraler Zugang immer <strong>die</strong> Gefahr<br />

ausgeprägter postoperativer Ossifikationen mit Bewegungse<strong>in</strong>schränkung und sollte nur<br />

dann durchgeführt werden, wenn ohne e<strong>in</strong>e Schraubenfixation von ventral ke<strong>in</strong>e aus-<br />

reichende Stabilität erzielt werden kann. In Komb<strong>in</strong>ation mit Olecranonfrakturen werden<br />

große Fragmente des Processus coronoideus besser von dorsal mit Schrauben neben oder<br />

durch <strong>die</strong> Platte fixiert.<br />

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