Bericht über die Unfallmedizinische Tagung in Mainz am - Deutsche ...
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Wundmanagement und Infektion – Aktuelle Konzepte<br />
traumaversorgung. Begleitende Körperhöhlenverletzungen (Schädelhirntrauma, Thorax-,<br />
Abdom<strong>in</strong>alverletzungen, Beckenfrakturen) limitieren ganz entscheidend <strong>die</strong> generellen<br />
operativen Versorgungsmöglichkeiten des Patienten <strong>in</strong> den ersten 6 – 12 Stunden. Diesem<br />
Umstand muss vielfach durch e<strong>in</strong>e „life bevor limb“ Rechnung getragen werden. Bei beiden<br />
Indikationen bedeutet das adäquate Weichgewebsmanagement, dass <strong>die</strong> Amputation vielfach<br />
offen durchgeführt werden muss und erst nach e<strong>in</strong>er 2., 3. oder x. Revision bei stabilisierter<br />
Ges<strong>am</strong>tsituation des Patienten e<strong>in</strong>e zeitversetzte sekundäre myoplastische Deckung<br />
des Stumpfes erfolgen kann. Die Entscheidung für e<strong>in</strong>en Gliedmaßenerhalt oder e<strong>in</strong>e<br />
primäre Amputation unter vitaler Indikation kann durch verschiedene Entscheidungsalgorithmen<br />
unterstützt werden (Tab. 2). Der Vorteil <strong>die</strong>ser Algorithmen besteht ganz entscheidend<br />
dar<strong>in</strong>, dass sie den Behandler zum Abarbeiten verschiedener Beurteilungspar<strong>am</strong>eter<br />
und d<strong>am</strong>it zu e<strong>in</strong>er ganzheitlichen Betrachtung der Verletzung und des Verletzten zw<strong>in</strong>gen<br />
und d<strong>am</strong>it <strong>die</strong> medicolegale Sicherheit <strong>in</strong> der Behandlung erhöhen. Die Anwendung e<strong>in</strong>es<br />
solchen Scores nimmt dem Operateur jedoch niemals <strong>die</strong> Entscheidung für oder gegen den<br />
Gliedmaßenerhalt ab. Die ausschließliche und ungeteilte Verantwortung hierfür verbleibt<br />
Tabelle 2:<br />
Prädikative Entscheidungsscores für/gegen Gliedmaßenerhalt<br />
Abb. 1:<br />
Technische Indikation zur primären<br />
Amputation.<br />
Eisenbahnunfall: beidseitige traumatische<br />
Unterschenkelabtrennung<br />
durch Überrollen.<br />
• Mangeled Extremity Syndrome Index (MES) • Nach Gregory et al (6), 1985<br />
• Predictive Salvage Index (PSI): • nach Howe et al. (13), 1987<br />
• Hannover Fracture Scale (HFS): • nach Südk<strong>am</strong>p et al. (27), 1989<br />
• Mangled Extremity Severety Score (MESS): • nach Helfet et al (9), 1990<br />
• Limb Salvage Index (LSI) • nach Russel et al (24), 1991<br />
• Modifizierter “MESS” (NISSSA): • nach Mc N<strong>am</strong>ara et al (16), 1994<br />
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