Bericht über die Unfallmedizinische Tagung in Mainz am - Deutsche ...
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a b c d<br />
Ellenbogenverletzungen – Bewährtes und neue Trends<br />
Abb. 1:<br />
Beispiele für gängige Prothesenmodelle: Coonrad-Morrey (a), GSB III (b), Discovery (c) und <strong>die</strong> ungekoppelte IBP (d)<br />
gegebenenfalls auch bei A oder B-Frakturen nach AO-Klassifikation e<strong>in</strong>e Indikation für e<strong>in</strong>e<br />
Prothese zu diskutieren. Sekundäre Implantationen s<strong>in</strong>d im Rahmen der Versorgung von<br />
posttraumatischen Arthrosen, gelenknahen Pseudarthrosen sowie als „salvage procedure“<br />
bei gescheiterten Osteosynthesen oder Implantatversagen möglich (s. Abb 2). Ziel der primären<br />
Ellenbogenprothese bei Unfallverletzten ist <strong>die</strong> Erhaltung der Beweglichkeit sowie<br />
e<strong>in</strong>e Verkürzung der Rekonvaleszenz. (Müller et al. 2005, Morrey 2000, Loehr et al. 2003)<br />
OP-Technik:<br />
Auf <strong>die</strong> im Vortrag beschriebene Operationstechnik wird hier bewusst verzichtet. Es sei<br />
hier auf <strong>die</strong> e<strong>in</strong>schlägige Literatur und <strong>die</strong> Operationsanleitungen der e<strong>in</strong>zelnen Prothesenhersteller<br />
verwiesen (s. Abb. 1).<br />
Nachbehandlung:<br />
Entfernung der Wunddra<strong>in</strong>agen nach ca. 48 h sowie Durchführung von physikalischer<br />
Therapie (Kryotherapie, Lymphdra<strong>in</strong>age). E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>malige Antibiotikagabe, z.B e<strong>in</strong>es Cephalospor<strong>in</strong><br />
der 2. oder 3. Generation, ist als perioperative Prophylaxe <strong>in</strong> der Regel ausreichend.<br />
Präoperativ sollte e<strong>in</strong>e Schmerzkatheteranlage erfolgen, um <strong>die</strong> Schmerztherapie sowie<br />
<strong>die</strong> physiotherapeutische Beübung zu vere<strong>in</strong>fachen. Direkt nach der Implantation kann mit<br />
passiven Bewegungsübungen unter Anleitung begonnen werden, gegebenenfalls auch unter<br />
Verwendung e<strong>in</strong>er Motorschiene. Um den <strong>in</strong>traoperativ abpräparierten Streckapparat zu<br />
schonen und e<strong>in</strong>e feste E<strong>in</strong>heilung zu ermöglichen sollte <strong>in</strong> den ersten Wochen ke<strong>in</strong>e Belastung<br />
<strong>über</strong> 1–2 kg erfolgen. Um das Risiko e<strong>in</strong>er Auslockerung der Prothese zu verm<strong>in</strong>dern, ist<br />
langfristig e<strong>in</strong>e Gewichtslimitierung für Heben und Tragen von 4–5 kg sowie das Vermeiden<br />
repetitiver Bewegungen mit mehr als 1 kg notwendig. Auch alle Schlag- und Wurfsportarten<br />
und Betätigungen mit hoher Beanspruchung des Ellenbogens <strong>in</strong> Sport und Beruf sollten<br />
vermieden werden.<br />
Durchführung von postoperativen Röntgenkontrollen <strong>in</strong> 2 Ebenen sowie Verlaufskontrollen<br />
nach 6 Wochen sowie dann e<strong>in</strong>mal jährlich. (Chochole und Wlk 2008, Morrey 2000)<br />
Ergebnisse:<br />
In der größten vorliegenden Stu<strong>die</strong> bezüglich der Standzeiten von Ellenbogenprothesen<br />
zeigten sich an Hand der Conrad/Morrey Prothese mit e<strong>in</strong>em Nachsorgeuntersuchungszeitraum<br />
von bis zu 31 Jahren sehr gute Werte. Nach 10 Jahren waren noch ca. 80% und nach<br />
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