Bericht über die Unfallmedizinische Tagung in Mainz am - Deutsche ...
Bericht über die Unfallmedizinische Tagung in Mainz am - Deutsche ...
Bericht über die Unfallmedizinische Tagung in Mainz am - Deutsche ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Wundmanagement und Infektion – Aktuelle Konzepte<br />
periprothetischen Infektionen sowie <strong>in</strong> der muskuloskelettalen Tumorchirurgie handelt es<br />
sich um elektive E<strong>in</strong>griffe, deren Durchführung e<strong>in</strong>e subtile Operationsplanung zugrunde<br />
liegen sollte. Die absolute Voraussetzung für e<strong>in</strong> erfolgreiches Weichgewebsmanagement<br />
bei <strong>die</strong>sen Komplikationen ist <strong>die</strong> Sanierung der Grunderkrankung.<br />
In der Therapie der chronischen Osteitis ist das 3-phasige Behandlungskonzept, welches<br />
wir erstmals 2000 vorgeschlagen haben (10, 12, 15), mittlerweile allgeme<strong>in</strong> akzeptierter<br />
Standard:<br />
• Phase 1: Infektsanierung<br />
• Phase 2: Weichgewebsrekonstruktion<br />
• Phase 3: Rekonstruktion des knöchernen und/oder Gelenkdefektes<br />
Dem Bemühen Rechnung tragend, e<strong>in</strong>e weitgehende Sanierung der Infektion zu erreichen,<br />
muss das notwendige Resektionsausmaß für Knochen und Weichgewebe präoperativ<br />
geplant werden. Den verschiedenen bildgebenden Untersuchungsverfahren kommt aber<br />
e<strong>in</strong>e höchst unterschiedliche Wertigkeit zu. Geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong> ist allen Verfahren (konventionelle<br />
Projektionsradiographie, Computertomographie, Kernsp<strong>in</strong>tomographie, alle Formen der<br />
Sz<strong>in</strong>tigrafie, Positronenemissionstomographie), dass sie dem Operateur zur Festlegung des<br />
notwendigen und ausreichenden Resektionsausmaßes nur bed<strong>in</strong>gt Hilfestellung bieten.<br />
Auch <strong>die</strong> an unseren Kl<strong>in</strong>iken e<strong>in</strong>geführten „bakteriologischen Schichtuntersuchungen“<br />
(Abb. 4), bei denen zur Planung des späteren Resektionsausmaßes zunächst aus verdächtigen<br />
Knochenarealen mit Di<strong>am</strong>anthohlfräsen Gewebeproben gewonnen werden, <strong>die</strong> dann<br />
bakteriologisch untersucht werden, lässt ke<strong>in</strong>e Festlegung der Resektionsgrenzen mit<br />
dem Anspruch auf absolute Sicherheit zu. Bei der chronischen Osteitis verbleibt stets das<br />
Restrisiko sowohl der <strong>über</strong> das Notwendige h<strong>in</strong>ausgehende „Überresektion“ als das Zurücklassen<br />
von Infektnestern im Knochen durch e<strong>in</strong> zu ger<strong>in</strong>ges Resektionsausmaß.<br />
Wir führen <strong>in</strong> der Phase der Infektsanierung das radikale Knochen- und Weichgewebsdebridement<br />
<strong>in</strong> völliger Analogie zu den Grundsätzen der Tumorchirurgie <strong>am</strong> Skelett durch.<br />
Der E<strong>in</strong>satz des Fixateur externe <strong>die</strong>nt der temporären Stabilisation der Extremität (Abb. 5).<br />
Abb. 4:<br />
„Bakteriologische Schichtuntersuchung“ nach Lokalisation der „verdächtigen Bezirke“ (4b)<br />
unter Durchleuchtung (4a) mittels Bohrkerngew<strong>in</strong>nung durch Hohlbohrer (4c)<br />
100<br />
Abb. 4a<br />
Abb. 4b<br />
Abb. 4c