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Bericht über die Unfallmedizinische Tagung in Mainz am - Deutsche ...

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Erweiterte bildgebende Diagnostik <strong>in</strong> der Unfallchirurgie – Was ist wann s<strong>in</strong>nvoll –<br />

auch genügend Zeit, <strong>die</strong>se Untersuchung geplant und ohne Zeitdruck durchzuführen. Da <strong>die</strong><br />

Maxime <strong>in</strong> der operativen Behandlung solcher Frakturen <strong>die</strong> anatomische und stufenfreie<br />

Wiederherstellung der Gelenkflächen und ihrer räumlichen Ausrichtung liegt, erfordert <strong>die</strong>s<br />

e<strong>in</strong> Detailwissen der Frakturform und -klassifikation, das <strong>in</strong> der Regel durch konventionelle<br />

Röntgendiagnostik, aber oft auch durch den direkten E<strong>in</strong>blick während der Operation nicht<br />

zu erreichen ist.<br />

Selbst bei den sehr häufigen, aber teilweise unterschätzen Frakturformen, wie beispielsweise<br />

den distalen Radiusfrakturen und den proximalen Humerusfrakturen lässt sich e<strong>in</strong><br />

Trend h<strong>in</strong> zum vermehrten E<strong>in</strong>satz der Computertomographie zur Operationsplanung erkennen.<br />

Dies korreliert mit den <strong>in</strong>zwischen höheren Operationsfrequenzen solcher Frakturen.<br />

Natürlich muss der CT-E<strong>in</strong>satz auch hier begründet se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> weitgehend undislozierte<br />

subcapitale Humerusfraktur oder e<strong>in</strong>e isolierte re<strong>in</strong> extraartikuläre distale Radiusfraktur<br />

wird selten e<strong>in</strong> CT erfordern. Allerd<strong>in</strong>gs je komplexer und Gelenkflächen-bezogener <strong>die</strong><br />

Fraktur, umso mehr muss <strong>die</strong> Frage nach e<strong>in</strong>er CT <strong>über</strong>legt werden - <strong>die</strong>s <strong>in</strong>sbesondere bei<br />

jungen und sportlich <strong>am</strong>bitionierten Patienten.<br />

Komplexe Verletzungen des Schultergürtels, <strong>in</strong>sbesondere auch der Schultergelenkspfanne,<br />

s<strong>in</strong>d ohne CT kaum sachgerecht e<strong>in</strong>zustufen. Als Screen<strong>in</strong>g nach re<strong>in</strong>en Schulterluxationen<br />

ist h<strong>in</strong>gegen das MRT <strong>über</strong>legen.<br />

Proximale Tibiafrakturen, wie auch Frakturen des Pilon tibiale stellen nahezu immer e<strong>in</strong>e<br />

Indikation zur computertomographischen Untersuchung dar, <strong>in</strong>sbesondere wenn sie epiphysärer<br />

Natur s<strong>in</strong>d.<br />

Die früher geübte Praxis, auch Knieb<strong>in</strong>nenverletzungen mittels CT (und ggf. <strong>in</strong>traartikulärer<br />

Insufflation) zu untersuchen, ist weitgehend durch <strong>die</strong> Überlegenheit des MRT verlassen<br />

worden.<br />

Frakturen der Handwurzel, Fußwurzel wie auch des Rückfußes s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Regel als Gelenkfrakturen<br />

e<strong>in</strong>zustufen. Hier besitzt <strong>die</strong> Computertomographie e<strong>in</strong>en hohen Stellenwert.<br />

Unstrittig ist seit vielen Jahren <strong>die</strong> CT-Diagnostik bei Rückfußfrakturen. Die Komplexizität<br />

von Calcaneus-, aber auch Talusfrakturen und -luxationen ist mit konventionellen Röntgenaufnahmen,<br />

oft auch mit Spezialaufnahmen wie z.B. nach Broden nur unzureichend zu<br />

erfassen. Das gleiche gilt für komplexe Komb<strong>in</strong>ationsverletzungen mit Luxationen des<br />

Rück-, Mittel- und Vorfußes, wo für uns e<strong>in</strong>e CT obligat ist.<br />

Analog ist <strong>die</strong>s auf <strong>die</strong> Handwurzel zu <strong>über</strong>tragen. Auch bei den Scaphoidfrakturen ist der<br />

Anspruch an e<strong>in</strong>e perfekte anatomische Rekonstruktion gestiegen, so dass der Trend deutlich<br />

wird, <strong>die</strong> Diagnostik nicht nur auf <strong>die</strong> Scaphoid-Quartett-Spezialaufnahmen zu begrenzen,<br />

sondern e<strong>in</strong>e Computertomographie zur Operationsplanung voranzustellen.<br />

H<strong>in</strong>gegen ist bezüglich der Frage nach Weichteilverletzungen, wie beispielsweise Verletzungen<br />

des TFCC, <strong>die</strong> MRT e<strong>in</strong>deutig <strong>über</strong>legen.<br />

Die technischen Möglichkeiten moderner Computertomographen erlauben <strong>in</strong> der Regel <strong>die</strong><br />

spektakuläre und animierte dreidimensionale Rekonstruktions-Darstellung. Sicherlich kann<br />

dadurch für e<strong>in</strong>e Reihe von komplexen Frakturtypen e<strong>in</strong>e nahezu reelle Sichtweise erzeugt<br />

werden, <strong>die</strong> im Gegensatz zur <strong>in</strong>tellektuellen Komb<strong>in</strong>ation e<strong>in</strong>zelner (zweidimensioneller)<br />

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