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Bericht über die Unfallmedizinische Tagung in Mainz am - Deutsche ...

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Ellenbogenverletzungen – Bewährtes und neue Trends<br />

– ke<strong>in</strong>e Varus- oder Valgusfehlstellung<br />

– 6 Jahre ke<strong>in</strong>e Ante- oder Rekurvation; ke<strong>in</strong> Remodel<strong>in</strong>g möglich<br />

– ke<strong>in</strong>e Rotationsfehler<br />

Tabelle 2:<br />

Toleranzgrenzen bei suprakondylären Humerusfrakturen<br />

Behandlung stellt e<strong>in</strong>e erhebliche Herausforderung an den Traumatologen dar. Hierbei<br />

ist zu berücksichtigen, dass verbliebene Ante- oder Rekurvationsfehlstellungen zu Funktionsdefiziten<br />

<strong>in</strong> Beugung oder Streckung führen können. Das Problem der Vermeidung von<br />

Rotationsfehlstellungen stellt sich sowohl bei der konservativen wie bei der operativen<br />

Behandlung. Da <strong>die</strong> distale Wachstumsfuge nur etwa 20% zum Längenwachstum des Oberarmes<br />

beiträgt, ist <strong>die</strong> Korrekturpotenz reduziert. (Tab. 2) Bis zum 6.–7. Lebensjahr s<strong>in</strong>d<br />

Fehlstellungen kompensierbar. E<strong>in</strong>e Spontankorrektur e<strong>in</strong>er Rotationsfehlstellung oder<br />

e<strong>in</strong>e Korrektur e<strong>in</strong>er Varus- und Valgusdeformität ist nicht möglich.<br />

E<strong>in</strong>e absolute Notfall<strong>in</strong>dikation stellt <strong>die</strong> Pulslosigkeit des Unterarmes bei dislozierter,<br />

suprakondylärer Fraktur dar. Hier hat unmittelbar e<strong>in</strong>e Reposition zu erfolgen; e<strong>in</strong>e Duplexsonographie,<br />

gelegentlich auch e<strong>in</strong>e Gefäßdarstellung s<strong>in</strong>d obligat, um <strong>die</strong> Durchblutung<br />

des Armes zu gewährleisten. Therapieziel ist e<strong>in</strong> kompletter Bewegungsumfang des Ellenbogengelenkes<br />

und <strong>die</strong> Vermeidung e<strong>in</strong>es Cubitus varus.<br />

E<strong>in</strong>e konservative Behandlung, beispielsweise <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Blount’schen Verband, ist denkbar,<br />

wenn e<strong>in</strong>e Rotation des distalen Gelenkblocks sicher ausgeschlossen werden kann. Röntgenologisch<br />

ist <strong>die</strong> Fehlstellung an dem sogenannten Rotationssporn erkennbar. Regelmäßige<br />

Röntgenkontrollen s<strong>in</strong>d obligat. Die E<strong>in</strong>stellung des distalen Oberarmes kann mit<br />

Hilfe der Rogers-Hilfsl<strong>in</strong>ien kontrolliert werden, da e<strong>in</strong>e exakte W<strong>in</strong>kelmessung <strong>in</strong> den<br />

meisten Fällen nicht suffizient möglich ist (Abb. 4a,b). Aufgrund der verstärkten Beugung im<br />

Ellenbogengelenk besteht <strong>die</strong> Gefahr e<strong>in</strong>es Kompartmentsyndromes im Bereich des Unterarmes.<br />

Abb. 4a Abb. 4a<br />

144<br />

Abb. 4a:<br />

Dislokation des distalen Humerus <strong>in</strong><br />

Innenrotation und Varusfehlstellung<br />

(aus Weber, BG; Brunner, Ch; Freuler, F.<br />

Die Frakturenbehandlung bei K<strong>in</strong>dern und<br />

Jugendlichen Spr<strong>in</strong>ger-Verlag)<br />

Abb. 4b:<br />

Röntgenologisch ist <strong>die</strong> Rotationsfehlstellung<br />

an dem ventralen Knochensporn<br />

erkennbar

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