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Bericht über die Unfallmedizinische Tagung in Mainz am - Deutsche ...

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Thoraxtrauma – Update<br />

Besonders zu beachten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Zus<strong>am</strong>menhang knöcherne Bruchverletzungen wir<br />

Rippen- oder sternale Frakturen.<br />

Perikardt<strong>am</strong>ponade<br />

Bei weniger als 2% aller schweren Thoraxtraumen tritt e<strong>in</strong>e Perikardt<strong>am</strong>ponade auf.<br />

Unter e<strong>in</strong>er Perikardt<strong>am</strong>ponade versteht man <strong>die</strong> Beh<strong>in</strong>derung der Herzfüllung durch<br />

Blut- oder andere Flüssigkeiten im geschlossenen Herzbeutel. Dadurch kommt es vor allem<br />

zu e<strong>in</strong>er Kompression der rechten Herzhöhle und e<strong>in</strong>er so genannten oberen und unteren<br />

E<strong>in</strong>flussstauung, da durch <strong>die</strong> Flüssigkeit oder Blut im Perikard <strong>die</strong> Füllung des rechten<br />

Herzens bee<strong>in</strong>trächtigt wird. Die Mortalität e<strong>in</strong>er Perikardt<strong>am</strong>ponade im Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es Thoraxtraumas<br />

ist sehr hoch. Die Gründe für <strong>die</strong> Ausbildung e<strong>in</strong>er Perikardt<strong>am</strong>ponade können<br />

<strong>die</strong> Verletzung e<strong>in</strong>er Koronararterie, e<strong>in</strong>e Kontusionsblutung aus dem Myokard oder e<strong>in</strong>e<br />

Blutung aus der Aorta se<strong>in</strong>.<br />

Pathophysiologisch wird das Herz im Herzbeutel durch das Blut komprimiert. Es kann davon<br />

ausgegangen werden, dass bereits 200-300 ml Blut erheblich <strong>die</strong> Kontraktilität des Herzens<br />

bee<strong>in</strong>trächtigen. E<strong>in</strong>e Therapieform stellt e<strong>in</strong>e Perikardiozentese dar, bei der bereits <strong>die</strong><br />

Abpunktion von 20 ml Flüssigkeit aus dem Perikard oft e<strong>in</strong>e erhebliche Verbesserung der<br />

Hämodyn<strong>am</strong>ik hervorrufen kann. Kl<strong>in</strong>isch kann e<strong>in</strong>e Perikardt<strong>am</strong>ponade aufgrund der<br />

Dyspnoe, e<strong>in</strong>er möglichen Zyanose mit oberer E<strong>in</strong>flussstauung sowie der so genannten<br />

Beck’schen Trias (Halsvenenstauung) leise Herztöne, Hypotension und niedrige Blut-<br />

druck<strong>am</strong>plitude festgestellt werden. Das Kussmaulzeichen, bei dem ke<strong>in</strong> Kollaps der Halsvenen<br />

bei der E<strong>in</strong>atmung zu sehen ist, e<strong>in</strong> paradoxer Impuls, Blutdruckabfall um mehr als<br />

10 mmHg während der E<strong>in</strong>atmung und das Oberflächen-EKG mit Amplitudenschwankungen<br />

können weitere H<strong>in</strong>weise für e<strong>in</strong>e Perikardt<strong>am</strong>ponade se<strong>in</strong>.<br />

Das größte diagnostische und <strong>am</strong> schnellsten herbeizuführende Diagnostikum stellt e<strong>in</strong>deutig<br />

<strong>die</strong> transthorakale oder transösophagiale Ultraschalluntersuchung des Thorax und des<br />

Herzens mit se<strong>in</strong>em Herzbeutel dar. Da <strong>die</strong>se oft unter Beatmung nur e<strong>in</strong>geschränkt möglich<br />

ist, empfiehlt sich auch <strong>in</strong> der <strong>die</strong>ser Konstellation nach Ausschluß e<strong>in</strong>er Oesophagusperforation<br />

<strong>die</strong> Durchführung e<strong>in</strong>es transoesophagialen Echos. Bei hämodyn<strong>am</strong>isch <strong>in</strong>stabilen<br />

Patienten sollte auf <strong>die</strong> Durchführung e<strong>in</strong>es CTs mit vorhergehendem Transport verzichtet<br />

werden.<br />

Die Therapie der Perikardt<strong>am</strong>ponade besteht dar<strong>in</strong>, <strong>die</strong>se so schnell als möglich zu entlasten.<br />

Dieses ist <strong>über</strong> e<strong>in</strong>e mediane Sternotomie oder <strong>über</strong> e<strong>in</strong>e l<strong>in</strong>kslaterale Thorakotomie<br />

möglich. E<strong>in</strong> subxyphoidaler Zugang kann ebenfalls gewählt werden.<br />

Ausbildung e<strong>in</strong>es Herzwandaneurysmas oder e<strong>in</strong>er Herzwandruptur:<br />

Dieses Krankheitsbild f<strong>in</strong>det sich nur bei extremsten Thoraxtraumata und <strong>die</strong>se beiden<br />

Enditäten treten oft sekundär als Folge e<strong>in</strong>es größeren Myokard<strong>in</strong>farktes im Rahmen des<br />

Traumas auf. Die H<strong>in</strong>weise auf <strong>die</strong>ses Krankheitsbildes stellen oft ausgeprägte Sternum-<br />

Und Serienfrakturen dar, es kommt fast regelmäßig zum Ausbilden e<strong>in</strong>er Perikardt<strong>am</strong>ponade<br />

und es können zudem Probleme an den Klappen auftreten wie z.B. Klappenrupturen,<br />

Sehenfadenabriß an den Klappen. Je nach dem welche Klappe betroffen ist, kommt es<br />

zum akut zum Auftreten e<strong>in</strong>es Rechts- oder L<strong>in</strong>ksherzversagens. Bei e<strong>in</strong>er Ruptur e<strong>in</strong>es<br />

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