Bericht über die Unfallmedizinische Tagung in Mainz am - Deutsche ...
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• Umschulung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en nicht geliebten Beruf<br />
• Zusätzliche Behandlungskosten: 20.000,– Euro<br />
• Umschulungskosten: bis zu 100.000,– Euro<br />
• MdE 20% auf Dauer: ca. 100.000,– Euro<br />
• E<strong>in</strong>geschränkte Wettbewerbsfähigkeit auf Dauer<br />
UV-Fallforum – Typische Fallstricke im Reha-Management<br />
Derart gravierende Auswirkungen mangelnder Qualität s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs sehr selten. Es wäre<br />
auch vermessen zu behaupten, dass unerwünschte Unfallfolgen <strong>in</strong> allen Fällen vermeidbar<br />
s<strong>in</strong>d. Es gibt schicksalhafte Verläufe, <strong>die</strong> auch unter optimalen Bed<strong>in</strong>gungen nicht verh<strong>in</strong>dert<br />
werden können. Es gibt allerd<strong>in</strong>gs, wie retrospektive Analysen der Unfallversicherungsträger<br />
gezeigt haben, e<strong>in</strong>e nicht ger<strong>in</strong>ge Zahl von Behandlungs-abläufen, bei denen man<br />
davon ausgehen muss, dass <strong>die</strong> Chance für e<strong>in</strong> besseres Outcome versäumt wurde. Auf <strong>die</strong>se<br />
Erkenntnisse hat <strong>die</strong> VBG vor etwa 8 Jahren mit der Entwicklung und Implementierung von<br />
Rehabilitations-Management reagiert.<br />
Der Reha-Manager als Steuermann, besser Lotse, soll für se<strong>in</strong>e Versicherten den besten<br />
Weg zur Wiederherstellung sicherstellen. Erkennbare Probleme aufdecken, soweit wie<br />
möglich beseitigen und d<strong>am</strong>it Fallstricke im Rehabilitationsprozess elim<strong>in</strong>ieren.<br />
Die Methode „Reha-Management“ hat sich mittlerweile <strong>am</strong> Markt durchgesetzt. Ihre positiven<br />
Effekte s<strong>in</strong>d wissenschaftlich belegt. Es gibt ke<strong>in</strong>e ernst zu nehmenden Stimmen, <strong>die</strong><br />
ihre S<strong>in</strong>nhaftigkeit bestreiten.<br />
Fallauswahl<br />
Bei der Vielzahl der gemeldeten Unfälle ist es nicht notwendig sie dem Reha-Management<br />
zuzuführen. In der Regel s<strong>in</strong>d es <strong>die</strong> mittelschweren und schweren Verletzungen, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>es<br />
Reha-Managements bedürfen.<br />
Die primäre Auswahl der Fälle für das Reha-Management kann, mangels anderweitiger<br />
Informationen nur <strong>über</strong> <strong>die</strong> Diagnose erfolgen! Bei der VBG erfolgt – wie bei den meisten<br />
anderen Berufsgenossenschaften auch – <strong>die</strong> Kategorisierung der Fälle diagnosebezogen.<br />
Über <strong>die</strong> im System h<strong>in</strong>terlegten ICD 10 Schlüssel werden <strong>die</strong> Fälle nach Steuerungstabellen,<br />
<strong>in</strong> drei Bearbeitungskategorien selektiert. Leichtfälle, mittelschwere Fälle des Fall-<br />
Managements und Fälle das Reha-Managments. Dem entsprechen <strong>die</strong> prognostizierten<br />
Behandlungs- und Arbeitsunfähigkeitszeiten, aber auch <strong>die</strong> erwarteten Kostenrahmen und<br />
<strong>die</strong> Bearbeitungs<strong>in</strong>tensität.<br />
E<strong>in</strong> wesentlicher Grund für <strong>die</strong> E<strong>in</strong>führung des Reha-Managements war <strong>die</strong> mangelhafte<br />
Verzahnung der verschiedenen Rehabilitationsphasen. Verschiedentlich wurde von sogenannten<br />
Reha-Löchern gesprochen. Der Grund für <strong>die</strong>se Problematik war und ist mangelnde<br />
Kommunikation zwischen den <strong>am</strong> Reha-Prozess Beteiligten. Folgerichtig wurde <strong>die</strong> VBG-<br />
Methode dialogisches Reha-Management genannt. Die mangelnde Kommunikation ist auch<br />
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