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Bericht über die Unfallmedizinische Tagung in Mainz am - Deutsche ...

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UV-Fallforum – Typische Fallstricke im Reha-Management<br />

<strong>in</strong>surance consultant treatment and supervision of the treatment process by the BG.<br />

This resulted <strong>in</strong> treatment last<strong>in</strong>g 14 months. The result<strong>in</strong>g consequences are presented<br />

and analysed.<br />

Key words:<br />

Rehabilitation management, rehabilitation supervision, problems <strong>in</strong> the treatment process,<br />

supervis<strong>in</strong>g the treatment process, rehabilitation, consultant<br />

Trotz bestehender Verfahrensrichtl<strong>in</strong>ien im Reha-Management der Berufsgenossenschaften<br />

und Vorgaben <strong>in</strong> der bg-lichen Heilbehandlung durch D-Ärzte und Kl<strong>in</strong>iken kommt<br />

es immer wieder zur Entgleisung von Heilverfahren. Die Folge s<strong>in</strong>d nicht selten <strong>über</strong>lange<br />

Behandlungszeiten und ausufernde Behandlungskosten, ebenso wie unbefriedigende<br />

Behandlungsergebnisse.<br />

Am Beispiel e<strong>in</strong>er Schnittverletzung <strong>am</strong> Kle<strong>in</strong>f<strong>in</strong>ger mit Sehnenverletzung (Fleischerverletzung)<br />

wird e<strong>in</strong> solcher Behandlungsverlauf dargestellt und analysiert. Es handelt sich<br />

um e<strong>in</strong>en 27-jährigen Verletzten, beschäftigt als Zerleger im Akkord <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Schlachthof.<br />

Nach Erstversorgung durch e<strong>in</strong>en H-Arzt erfolgen <strong>die</strong> umgehende Vorstellung des Verletzten<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kl<strong>in</strong>ik der Maximalversorgung und <strong>die</strong> dortige operative Versorgung noch <strong>am</strong><br />

Unfalltag unter stationären Bed<strong>in</strong>gungen. Nach Entlassung aus der Kl<strong>in</strong>ik erfolgt <strong>die</strong> Vorstellung<br />

beim niedergelassenen D-Arzt. Danach beg<strong>in</strong>nt das Heilverfahren zunehmend zu<br />

entgleisen. Nach e<strong>in</strong>maliger Vorstellung beim D-Arzt <strong>am</strong> Entlassungstag aus der stationären<br />

Behandlung, stellt sich der UV erst wieder nach 3 Wochen <strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik vor. E<strong>in</strong>e Behandlung<br />

oder Nachschau hatte <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Zeit nicht stattgefunden. Nach Kontrolle, Feststellung<br />

der unbefriedigenden Funktion und nochmaliger Anleitung des Unfallverletzten wird <strong>die</strong>ser<br />

wieder zum D-Arzt verwiesen, wo er wiederum nicht vorstellig wird. Im Verlauf entwickelt<br />

sich e<strong>in</strong>e zunehmende Kontraktur des F<strong>in</strong>gers, <strong>die</strong> zunächst physiotherapeutisch und dann<br />

operativ durch e<strong>in</strong>e Arthrolyse und Tenolyse therapiert wird. Auch der weitere Verlauf ist<br />

unbefriedigend, es entwickelt sich erneut e<strong>in</strong>e Kontraktur, <strong>die</strong> schließlich e<strong>in</strong>e Arthrodese<br />

erforderlich macht. Ungeachtet der durchaus problematischen Verletzung, hätte sich an<br />

mehreren Punkten des Heilverfahrens <strong>die</strong> Möglichkeit zur Intervention ergeben, sowohl<br />

durch <strong>die</strong> Kl<strong>in</strong>ik und den D-Arzt, als auch durch <strong>die</strong> BG. Die Behandlung hätte hierdurch<br />

sicherlich abgekürzt werden können.<br />

Nach Analyse des Falles können folgende Anregungen gegeben werden:<br />

Für den D-Arzt:<br />

• Besondere Berücksichtigung von patientenspezifischen Besonderheiten bzw. Auffälligkeiten<br />

(Compliance, Motivation, Sprachprobleme)<br />

• Frühzeitige, ggf. engmaschige <strong>Bericht</strong>erstattung an <strong>die</strong> BG<br />

• Die Verletzten nicht sich selbst <strong>über</strong>lassen<br />

• Ggf. telefonische Kontaktaufnahme mit BG und mitbehandelnder Kl<strong>in</strong>ik<br />

• Tätigkeitsprofil von der BG e<strong>in</strong>fordern zur Sicherstellung e<strong>in</strong>er zielgerichteten, arbeitsplatzorientierten<br />

Rehabilitation<br />

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