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Bericht über die Unfallmedizinische Tagung in Mainz am - Deutsche ...

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Erweiterte bildgebende Diagnostik <strong>in</strong> der Unfallchirurgie – Was ist wann s<strong>in</strong>nvoll –<br />

kapazitäten zu kämpfen, so haben sowohl <strong>die</strong> bee<strong>in</strong>druckenden technologischen Fortschritte<br />

wie auch <strong>die</strong> Erstellung s<strong>in</strong>nvoller Untersuchungs-Algorithmen, ausgefeilte logistische<br />

Konzepte und <strong>die</strong> d<strong>am</strong>it verbundene Schulung aller Beteiligten zu e<strong>in</strong>er nun rout<strong>in</strong>ierten<br />

Anwendung des CT-Traumascans geführt.<br />

Der E<strong>in</strong>satz der Computertomographie ist somit heute bei polytraumatisierten Patienten<br />

als s<strong>in</strong>nvoll e<strong>in</strong>zustufen. Die Frage nach dem „wann?“ ist auch e<strong>in</strong>deutig zu benennen.<br />

Sobald nach der Bergungsphase <strong>am</strong> Unfallort und der primären Stabilisierungsphase im<br />

Schockraum möglich, muss zügig der Traumascan durchgeführt werden. Die daraus neben<br />

der Verletzungs<strong>über</strong>sicht mögliche Fe<strong>in</strong>diagnostik <strong>am</strong> CT-Bildschirm kann dann parallel<br />

zur Überleitung des Unfallverletzten <strong>in</strong> den OP erfolgen.<br />

Dennoch sollte <strong>die</strong> Indikationsstellung zum Ganzkörper-Traumascan auf ihre Berechtigung<br />

<strong>über</strong>prüft werden, denn auch mit modernen Geräten besteht e<strong>in</strong>e nicht ger<strong>in</strong>ge Strahlenexposition.<br />

Die Auflösung der Übersichtsprogr<strong>am</strong>me des Spiral-CT muss hoch genug se<strong>in</strong>,<br />

um konventionelle Röntgenaufnahmen zu ersetzen, <strong>die</strong> Scan- und Rechenzeiten müssen so<br />

kurz wie möglich se<strong>in</strong>. Das Gerät muss sehr nahe <strong>am</strong>, im idealen Fall sogar im Schockraum<br />

<strong>in</strong>tegriert se<strong>in</strong>. 24-Stunden täglich verfügbares Fachpersonal muss hochwertig geschult zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Neben dem primären Traumascan beim polytraumatisierten Patienten kann im weiteren<br />

Verlauf e<strong>in</strong>e zweite Computertomographie notwendig werden, wenn es um <strong>die</strong> Versorgung<br />

aufschiebbarer Verletzungsfolgen geht, wie beispielsweise epi- und metaphysärer Frakturen,<br />

<strong>die</strong> nun nach e<strong>in</strong>igen Tagen ihre def<strong>in</strong>itive Osteosynthese erfordern und bei denen der<br />

Datensatz des Traumscans noch nicht befriedigende Detailtreue bietet.<br />

4. Computertomographie bei Wirbelsäulenverletzungen<br />

Verletzungen, und hierbei <strong>in</strong>sbesondere Frakturen der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule,<br />

treten sowohl als Monoverletzungen, als auch im Kontext e<strong>in</strong>es Polytraumas auf.<br />

Bei Letzteren werden <strong>die</strong>se <strong>in</strong> der Regel im Rahmen des Traumascans erkannt und auch im<br />

Wesentlichen bereits klassifizierbar. Bei den Monoverletzungen, <strong>in</strong>sbesondere bei jenen<br />

ohne neurologische Symptomatik, ist <strong>die</strong> Computertomographie nicht das primäre diagnostische<br />

Mittel, sondern <strong>die</strong> konventionelle Radiologie.<br />

In Fokus des diagnostischen und therapeutischen Interesses stehen <strong>die</strong> Wirbelkörperh<strong>in</strong>terkante<br />

und der knöcherne Sp<strong>in</strong>alkanal.<br />

Bei <strong>in</strong>stabilen Frakturen streben wir zügig <strong>die</strong> Computertomographie an. Wenn konventionell<br />

ke<strong>in</strong> Verdacht auf e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>stabile Frakturform, aber dennoch e<strong>in</strong>e neurologische Symptomatik<br />

vorliegt oder sich rasch entwickelt, so ist e<strong>in</strong>e Computertomographie direkt <strong>in</strong>diziert.<br />

Nicht selten wird beispielsweise e<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>terkantenbeteiligung mit Kompression erst im<br />

CT erkannt. Sagittale, koronare oder paraaxiale Rekonstruktionen erlauben es oft, das Verletzungsausmaß<br />

besser zu erfassen.<br />

Die Untersuchung sollte Knochen- und Weichteilfenster be<strong>in</strong>halten, um auch begleitende<br />

Hämatome etc. erkennen zu können.<br />

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