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Bericht über die Unfallmedizinische Tagung in Mainz am - Deutsche ...

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V. Heppert, P. Herrmann, P. Thoele<br />

Gelenk<strong>in</strong>fekt und <strong>in</strong>fizierte Endoprothese<br />

Wundmanagement und Infektion – Aktuelle Konzepte<br />

Zus<strong>am</strong>menfassung<br />

Gelenks<strong>in</strong>fektionen s<strong>in</strong>d relativ seltene Komplikationen. Allerd<strong>in</strong>gs nimmt <strong>die</strong> Rate <strong>in</strong>fizierter<br />

Endoprothesen deutlich zu. Dies liegt begründet <strong>in</strong> der Tatsache, dass <strong>die</strong> Anzahl von<br />

Neuimplantationen drastisch ansteigt.<br />

Im septischen Krankengut e<strong>in</strong>er Unfallkl<strong>in</strong>ik ist das Problem völlig anders gelagert. Dort<br />

erhält man durch <strong>die</strong> Zuweisungen e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Negativselektion (32,33,9,1,34) mehrfach<br />

voroperierter Patienten mit erheblichen funktionellen Defiziten zur Aufnahme. Zudem s<strong>in</strong>d<br />

<strong>die</strong> Ursachen der Infektionen zu mannigfaltig. Dennoch können, gerade wegen großer Fallzahlen,<br />

s<strong>in</strong>nvolle Daten <strong>über</strong> Behandlungserfolge mit Funktionsangaben erstellt werden<br />

(32,33,9,1,34).<br />

• Der Zeitpunkt der Diagnosestellung und umgehend e<strong>in</strong>geleiteter aggressiver Therapie ist<br />

entscheidend für das Spätergebnis. Jeder akute Gelenk<strong>in</strong>fekt ist e<strong>in</strong> Notfall, der umgehend<br />

revi<strong>die</strong>rt werden muß.<br />

• Die alle<strong>in</strong>ige Punktion und Spülung ist ke<strong>in</strong>e ausreichende Therapie („medical-dra<strong>in</strong>age“<br />

• Sorgfältige postoperative Kontrolle, kl<strong>in</strong>isch und laborchemisch, ist daher unverzichtbar.<br />

Das CRP nimmt hierbei bisher e<strong>in</strong>e Schlüsselstellung e<strong>in</strong> (1,2)<br />

• Alle<strong>in</strong>ige Antibiotikagabe ohne operative Revision ergibt ke<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n.<br />

• Beim chronischen Infekt wird jedes Implantat entfernt<br />

• Des<strong>in</strong>fizierende Spüllösungen oder Zusetzung von Antibiotika haben das Risiko der<br />

Knorpelschädigung und sollte nach heutigem Kenntnisstand nicht durchgeführt werden<br />

(1,17,34).<br />

• Der negative Keimnachweis schließt den Infekt nicht aus.<br />

• Infektbehandlung <strong>am</strong> Gelenk bedeutet Schadensbegrenzung. Im <strong>in</strong>dividuellen Fall muss<br />

zwischen Arthrodese, Resektionsarthroplastik bzw. Endoprothese das für den speziellen<br />

Patienten optimale Behandlungsverfahren gewählt werden.<br />

Die persönliche Erfahrung des Behandlers im Umgang mit Gelenk<strong>in</strong>fektionen ist entscheidend<br />

für das Outcome des Patienten<br />

Schlüsselworte:<br />

Gelenk<strong>in</strong>fektion, Infizierte Endoprothese, Radikales Debridement, Prothesenwechsel,<br />

Arthrodese, Knorpelschäden<br />

Summary<br />

Jo<strong>in</strong>t <strong>in</strong>fections are rare complications, but the rate of <strong>in</strong>fected arthroplasty raises significantly<br />

due to the fact that more and more arthroplasties are made. We can see <strong>in</strong> our<br />

Trauma level 1 center a negative selection of these patients (32,33,9,1,34) hav<strong>in</strong>g suffered<br />

multiple revisions and are present<strong>in</strong>g funct<strong>in</strong>al deficits.<br />

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