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Bericht über die Unfallmedizinische Tagung in Mainz am - Deutsche ...

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Das BG-Gutachten – Worauf kommt es an?<br />

Caput longum M. bicipitis brachii h<strong>in</strong>zugezählt. Über <strong>die</strong>se Rotatorenmanschette setzt <strong>die</strong><br />

tiefe Schultermuskulatur <strong>am</strong> Oberarmkopf an und zentriert und stabilisiert <strong>die</strong>sen <strong>in</strong> der<br />

Schulterpfanne. Das Sehnengewebe der RM besteht aus mehreren Schichten als Ausdruck<br />

der unterschiedlichen mechanischen Belastung. Die Suprasp<strong>in</strong>atussehne ist <strong>in</strong> ihrem oberflächlichen<br />

Bereich e<strong>in</strong>e Zugsehne und <strong>in</strong> der Tiefe e<strong>in</strong>e Gleitsehne. Defekte der RM gehören<br />

zu den häufigsten krankhaften Befunden des Schultergelenkes. Meist s<strong>in</strong>d <strong>die</strong>se degenerativer<br />

Art [3]. Auch wenn im deutschen Sprachgebrauch <strong>die</strong>se Begriffe ungewöhnlich<br />

kl<strong>in</strong>gen, sollte besser von e<strong>in</strong>er Zus<strong>am</strong>menhangstrennung oder von e<strong>in</strong>er Kont<strong>in</strong>uitätsunterbrechung<br />

gesprochen werden bevor Begehrlichkeiten bei den Patienten geweckt werden.<br />

Auf <strong>die</strong>ser Grund<strong>in</strong>formation sollte <strong>die</strong> Begutachtung basieren.<br />

Erste Informationen<br />

Die Eigenan<strong>am</strong>nese be<strong>in</strong>haltet neben besonderen beruflichen Belastungen <strong>die</strong> sportliche<br />

Aktivität. Hierzu ist festzustellen, ob <strong>die</strong> betroffene Person armbelastende Sportarten ausführt<br />

oder ausführte. Befunde der Gegenseite und der angrenzenden Gelenke s<strong>in</strong>d festzuhalten.<br />

Bereits im D-Arztbericht ist festzulegen ob <strong>über</strong>haupt e<strong>in</strong> Unfall im S<strong>in</strong>ne des Gesetzes<br />

vorliegt oder ob nicht e<strong>in</strong> willentlicher Vorgang beschrieben wird. Die Richtung der<br />

e<strong>in</strong>wirkenden Kraft oder Auftreffen des Körpers auf den Widerstand muss klar und unmissverständlich<br />

dokumentiert werden. Von hohem Interesse ist der H<strong>in</strong>weis auf e<strong>in</strong>e stattgehabte<br />

Luxation. Der Schmerzverlauf ist wichtig; <strong>in</strong>itial schmerzarme Zeiten von e<strong>in</strong>igen<br />

Stunden oder Tagen s<strong>in</strong>d genauso zu schriftlich zu fixieren, wie e<strong>in</strong> sofortiges Schmerzmaximum.<br />

Immer wieder wird vergessen das Verhalten des Betroffenen nach dem Unfall<br />

fest-zuhalten. Dabei ist zu erfassen, ob der Patient se<strong>in</strong>e Arbeit fortgesetzte und wann er<br />

e<strong>in</strong>en Arzt erstmals aufsuchte. Auch nicht D-ärztliche Konsultationen s<strong>in</strong>d bedeutend. Dabei<br />

s<strong>in</strong>d „<strong>in</strong>nerbetriebliche“ Zwänge zu berücksichtigen, wie z. B. drohende Kündigungen<br />

oder hohe Auftragslage bei welchen <strong>die</strong> Patienten erheblich unter Druck gesetzt werden<br />

können [2].<br />

Kl<strong>in</strong>ischer Erstbefund<br />

Im D-Arztbericht muss aufgeführt werden, ob der Patient Schürfmarken oder Hämatome<br />

aufweist. Auch das Nichtvorliegen solcher Veränderungen ist von Bedeutung. Bei der kl<strong>in</strong>ischen<br />

Untersuchung s<strong>in</strong>d der passive Dehnungsschmerz und das Drop-Arm-Phänomän<br />

von immenser Bedeutung. Die Dokumentation des Bewegungsausmaßes nach der Neutral-<br />

Null-Methode ist obligat. Bei der Bewertung der Begleitverletzungen ist dem AC-Gelenk<br />

e<strong>in</strong> Augenmerk zu schenken und <strong>die</strong> Befunde zu fixieren. Auf neurologische Ausfälle z. B.<br />

<strong>am</strong> Plexus brachii oder <strong>am</strong> N. axillaris ist zu achten.<br />

Erste Röntgenaufnahme<br />

Initial werden Röntgenaufnahmen <strong>in</strong> zwei Ebenen angefertigt, evtl. ist auch e<strong>in</strong>e outlet-<br />

view-Aufnahme erforderlich. Dabei ist auf e<strong>in</strong>e exakte E<strong>in</strong>stellung des Gelenkspaltes zu<br />

achten (Abb. 1). Die Abbildungsqualität sollte <strong>die</strong> knöchernen Strukturen des Schultergelenkes<br />

darstellen. Insbesondere muss der subacromiale Raum und dessen Weite zu erkennen<br />

se<strong>in</strong>. Frakturen z. B. an Humeruskopf, Klavikula und Glenoid s<strong>in</strong>d immer auszuschließen<br />

(Abb. 2). Die Standart röntgen aufnahme gibt H<strong>in</strong>weise auf e<strong>in</strong>e vorliegende Omarthrose,<br />

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