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auf ein Wort V5

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schaft, die heimlich das politische Geschehen gestaltete, denn ihr Einfluss <strong>auf</strong> die jeweils „herrschende“ Person<br />

war fast ausnahmslos beträchtlich.<br />

Auch viele <strong>ein</strong>geschworene Gem<strong>ein</strong>schaften, die man als „Orden“ etablierte, wurden letztendlich von der Priesterschaft<br />

ins Leben gerufen. Orden waren durchweg pyramidal strukturiert, wahrten nach außen hin den Ansch<strong>ein</strong><br />

der Mildtätigkeit, widmeten sich jedoch in Wirklichkeit – entweder gleich von vornher<strong>ein</strong>, spätestens jedoch dann,<br />

als sie unterwandert waren – dem finstern Spiel um Macht, Reichtum und Be<strong>ein</strong>flussung. Das Spiel ist immer dasselbe,<br />

und es ist so alt wie die Menschheit:<br />

Beherrschende Macht braucht <strong>ein</strong>e pyramidale Struktur – und Macht missbraucht<br />

braucht!<br />

Wenn es um das Thema Weltverschwörung geht, dann taucht damit verbunden immer wieder <strong>ein</strong> Begriff <strong>auf</strong>, den<br />

Sie sicherlich auch schon gehört haben: Freimaurer. Die weltweite Geschichte der Freimaurerei im Detail <strong>auf</strong>zuzeigen,<br />

würde all<strong>ein</strong> <strong>ein</strong> Buch ähnlich <strong>ein</strong>er Enzyklopädie ergeben, ich gebe Ihnen in der weiteren Abfolge nur <strong>ein</strong>en<br />

sehr groben (aber dennoch <strong>auf</strong>schlussreichen!) Überblick über diese Ver<strong>ein</strong>igung.<br />

Die Tradition der Freimaurer reicht bis ins frühe Ägypten zurück, und hatte tatsächlich etwas mit dem Handwerk<br />

zu tun, das nötig ist, um Bauten zu errichten. Die Ägypter schufen im L<strong>auf</strong>e der Geschichte – abgesehen von den<br />

frühen Monumentalbauwerken, bei denen die Götter die Hand im Spiel hatten – <strong>ein</strong>e ungeheure Vielzahl äußerst<br />

be<strong>ein</strong>druckender Bauwerke, die zum Großteil heute noch zu bestaunen sind. Um solche Großprojekte ins Das<strong>ein</strong><br />

zu rufen, brauchte es natürlich – neben vielen Sklaven und Hilfsarbeitern – auch entsprechendes Fachpersonal.<br />

Und diese Fachleute waren zu damaliger Zeit bereits in Zünften organisiert, wie Aufzeichnungen <strong>auf</strong> Papyrusrollen,<br />

die um das Jahr 2.000 v. Chr. datiert werden, <strong>ein</strong>deutig belegen. Das Wissen, das der damaligen Baumeisterkunst<br />

(gegliedert in die entsprechenden Fachgebiete) innewohnte, wurde von den Zünften wohl gehütet, und die Zünfte<br />

handelten mit den Auftraggebern auch Lohn und Arbeitsbedingungen für ihre Mitglieder aus. Die Zünfte waren<br />

hierarchisch organisiert, es tauchen dort bereits die Begriffe „Meister“ und „Großmeister“ <strong>auf</strong>, die auch als Initiationsgrade<br />

(Grade der Einweihung) bezeichnet wurden. Einweihungen wurden immer in Form von Ritualen und unter<br />

Einbringung von Schwüren zelebriert, und selbstverständlich in geschlossener Gesellschaft. Selbst das ägyptische<br />

Totenbuch – <strong>ein</strong> mystisches Werk aus dem Jahre 1591 v. Chr. – spricht vom „Großmeister der Handwerker“<br />

und von „Initiationsgraden“.<br />

Während die niederen Grade mit der Errichtung von Bauwerken beschäftigt waren, widmeten sich die Großmeister<br />

mehr und mehr r<strong>ein</strong> mystischen Dingen, und somit Zielen, die mit der Errichtung von Bauwerken sehr wenig gem<strong>ein</strong><br />

hatten. Sie sehen also, der Prototyp der <strong>ein</strong>geschworenen, pyramidal strukturierten Pseudogem<strong>ein</strong>schaft war<br />

bereits im frühen Ägypten entstanden. Und wie das in Pseudo-Verschwörungsgem<strong>ein</strong>schaften so üblich ist, existieren<br />

ganz bestimmte Erkennungssymbole sowie symbolische Gegenstände, die den jeweiligen Einweihungsgrad<br />

bezeugen, der Fachausdruck dafür lautet „Insignien“. Ein Erkennungssymbol der Freimaurer war der Schurz, der<br />

oftmals aus weißem Lammfell gearbeitet war. Es gibt frühe ägyptische Statuen und Abbildungen, <strong>auf</strong> denen dieser<br />

Schurz dargestellt ist. Bilder von neuzeitlichen Freimaurer<strong>auf</strong>märschen sowie Fotos von Freimaurern in Uniform<br />

lassen diesen Schurz wieder in Ersch<strong>ein</strong>ung treten. Die Insignie, die <strong>ein</strong>en „Meister“ auszeichnet, ist <strong>ein</strong>e kl<strong>ein</strong>e<br />

Spitzkelle, das Symbol des Winkelmaßes hingegen zeichnete <strong>ein</strong>en „Großmeister“ aus. Auch das „allsehende Auge<br />

Gottes“, das ich Ihnen ja schon <strong>auf</strong>gezeigt habe, ist <strong>ein</strong> beliebtes Symbol der Freimaurer, ich werde dar<strong>auf</strong> noch<br />

<strong>ein</strong>mal zu sprechen kommen.<br />

Freimaurerische Organisationen haben stets zwei Seiten: <strong>ein</strong>e hilfsbereite und durchweg positive, die von der<br />

breiten Basis vertreten und praktiziert wird, und <strong>ein</strong>e weniger positive, was das Treiben der pyramidalen Führungselite<br />

anbelangt.<br />

Die im frühen Ägypten entstandenen Handwerkszünfte überdauerten die Jahrhunderte, und etablierten sich auch<br />

in Europa, jedoch erst ab dem Zeitpunkt, als Alteuropa von den Römern vernichtet worden war. Nachdem die gesunde<br />

Stammes- und Völkerstruktur Alteuropas von den Römern zerstört worden war, sorgte Rom und die römisch<br />

katholische Kirche für die Entstehung <strong>ein</strong>es Gebildes, für das die Bezeichnung „Übel“ geradezu geschmeichelt<br />

ist – die Rede ist von europäischen Kaisern, Königen, Großfürsten und sonstigem, was unter den Begriff<br />

„Hochadel“ und damit verbundenem Großgrundbesitz fällt.<br />

Großgrundbesitz war und ist <strong>ein</strong> weltweit legalisiertes Verbrechen, das die dadurch zwangsläufig besitzlose Bevölkerung<br />

in Armut und Knechtschaft zwingt. Und zwar in <strong>ein</strong>e Knechtschaft, die bis hin zur Sklaverei und Leibeigenschaft<br />

ging, wie die Geschichte ja sehr deutlich <strong>auf</strong>zeigt. Aus <strong>ein</strong>er derart geknechteten und in Armut gehaltenen<br />

Bevölkerung lässt sich natürlich stets <strong>ein</strong> äußerst williges Menschenpotential herausziehen, das man für lukrative<br />

Kriegsdienste <strong>ein</strong>setzen kann. Und es waren vorwiegend Kriegsdienste, die mit der Sicherheit des eigenen Landes<br />

überhaupt nichts zu tun hatten, man vermietete die Soldaten <strong>ein</strong>fach für teures Geld an Herrscher anderer Länder,<br />

in deren Kriege die Söhne der Armen dann verheizt wurden. Das Adelsgeschlecht der Hannoveraner sowie das<br />

Fürstentum von Hessen-Kassel waren wahre Weltmeister im kriegstechnischen Menschenhandel, und kamen durch<br />

diese finstere Praktik zu enormem Reichtum. Hauptmieter für deutsche Söldner war Großbritannien. Im amerikanischen<br />

Unabhängigkeitskrieg (1776-1783), mit dem Deutschland absolut nichts zu tun hatte, kämpften in vielen<br />

Schlachten weitaus mehr deutsche Söldner als britische Soldaten. All<strong>ein</strong> die in diesem Krieg vermieteten Soldaten<br />

brachten dem Verleiher (Friedrich II. Fürst von Hessen-Kassel) <strong>ein</strong>en R<strong>ein</strong>gewinn von für damalige Zeiten unvorstellbaren<br />

5 Millionen britischer Pfund. Durch den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg wuchs das Fürstenvermögen<br />

von Hessen-Kassel zum größten in ganz Europa an!<br />

Was das Adelsgeschlecht von Hessen-Kassel in punkto Vermietung menschlichen Kriegsmaterials <strong>auf</strong> die Spitze<br />

trieb, wurde auch von fast allen anderen Adelsgeschlechtern in mehr oder weniger großem Stil praktiziert, natür-<br />

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