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auf ein Wort V5

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das Gebilde bekam zum Teil gewaltige Risse. Srila Prabhupada stand in direkter Meister-Schülernachfolge, er war<br />

das letzte Glied, und er hinterließ k<strong>ein</strong>en Nachfolger! Das muss ich Ihnen, obwohl ich es bereits erwähnt habe,<br />

noch <strong>ein</strong>mal kurz erklären.<br />

Das vedische Wissen wird innerhalb des Universums herabgereicht, zuerst durchläuft es die Struktur der Halbgötter,<br />

und gelangt schließlich auch in unsere Dimension. Auf der Erde angelangt, wird es wiederum von <strong>ein</strong>em spirituellen<br />

Meister zu <strong>ein</strong>em auserwählten Schüler, der wiederum zum spirituellen Meister erhoben wird, weitergegeben,<br />

immer in <strong>ein</strong>er ununterbrochenen Kette. Und aus <strong>ein</strong>em zunächst unerklärlichen Grund ist diese Kette im<br />

Jahre 1977 mit dem Tod von Srila Prabhupada plötzlich beendet worden. Es war etwas passiert, das, gemäß den<br />

vedischen Schriften, gar nicht hätte passieren dürfen – die Kette der „direkten Nachfolge“ war unterbrochen und<br />

somit zu Ende! Srila Prabhupada hatte k<strong>ein</strong>en Nachfolger in der Weise, wie das in der gesamten Vergangenheit<br />

der Fall war. Er bestimmte lediglich aus den Reihen der ISKCON <strong>ein</strong>e Art von Führungskomitee, denen er den Auftrag<br />

gab, die ISKCON in s<strong>ein</strong>em Sinn weiter zu führen. Und genau von dem Zeitpunkt s<strong>ein</strong>es Todes an wurde die<br />

ISKCON von negativen Kräften (Rajo-Guna, Tamo-Guna) langsam unterwandert, der Fachausdruck hierfür lautet<br />

„infiltriert“. Es fanden Machtkämpfe zwischen den <strong>ein</strong>zelnen Führungsmitgliedern statt, die GIER nach Ruhm,<br />

Macht und Ansehen trat zum Vorsch<strong>ein</strong>, mit den vorgeschriebenen Regeln wurde vielerorts geschludert, materielle<br />

Interessen kamen immer mehr ins Spiel und es gab heftige Skandale, von denen ich hier gar nicht berichten will.<br />

Viele Gottgeweihte trauern ihrem Srila Prabhupada nach, denn zu s<strong>ein</strong>er Zeit war, laut ihren Aussagen, noch alles<br />

in Ordnung. Was war passiert? Nun, viele ISKCON-Anhänger, die das Problem offen diskutieren, sagen, es läge am<br />

finsteren Zeitalter des Kali-Yuga und s<strong>ein</strong>er Eigenheit der dämonischen Herrschaft. Selbst das – als so mächtig<br />

gepriesene! – Maha-Mantra hat diese Entwicklung nicht <strong>auf</strong>halten können. Und das müsste eigentlich <strong>ein</strong>em Verehrer<br />

und Kenner der vedischen Schriften schon sehr seltsam anmuten. Denn so, wie das Maha-Mantra in den<br />

Veden beschrieben ist, dürfte es in <strong>ein</strong>er Ver<strong>ein</strong>igung, die Stunde um Stunde inbrünstig mit kräftigster Stimme<br />

dieses Maha-Mantra chantet (singt), für dämonische Kräfte nicht den geringsten<br />

Ansatzpunkt geben. Und dennoch<br />

ist es passiert! Warum?<br />

Es ist <strong>ein</strong>zig und all<strong>ein</strong> deshalb passiert,<br />

weil die Zeit dazu reif war!<br />

Und <strong>auf</strong> Grund dieser unumstößlichen Tatsache, muss sich doch <strong>ein</strong> jeder ernsthafte Gottgeweihte unweigerlich<br />

folgende Fragen stellen: Warum nahmen und nehmen die Dinge so <strong>ein</strong>en negativen L<strong>auf</strong>? Warum lässt GOTT es<br />

zu, dass die letzte Bastion SEINER Gottgeweihten angegriffen wird, die doch nur dazu da ist, um sie zur Vollkommenheit<br />

zu führen – zurück zu IHM? Warum nimmt ER SEINEN Gottgeweihten die sichere Führung, die <strong>ein</strong> Meister<br />

vom Format <strong>ein</strong>es Srila Prabhupadas gewährleistete? Genügt es IHM denn nicht, wenn Gottgeweihte vollkommen<br />

werden und zu IHM zurückkehren? –<br />

Und genau das ist der Punkt!<br />

So, wie es bislang gel<strong>auf</strong>en ist, reicht es IHM ansch<strong>ein</strong>end nicht mehr. Es muss also tatsächlich etwas geben, das<br />

außerhalb der rückführenden Vollkommenheit liegt, und das UNS jetzt bewusst werden soll. Und es muss etwas<br />

geben, das dieses jetzt anstehende BEWUSSTSEIN bislang immer vereitelt hat. Um die letztere Frage gleich schon<br />

zu beantworten, vereitelt hat es bislang das herrschende Schulddenken der Menschen. Und die Antwort <strong>auf</strong> die<br />

erste Frage, was es denn außerhalb der Vollkommenheit noch zu erkennen gibt, muss in der Antwort <strong>auf</strong> das „warum?“<br />

enthalten s<strong>ein</strong>, denn<br />

das „warum?“ klärt letztendlich ALLES!<br />

Wie Sie ja bereits erfahren haben, eliminiert das vorherrschende Schulddenken die Frage nach dem „warum?“.<br />

Wer in Schuldgefühl lebt, der akzeptiert logischerweise sämtliches Leid und alle Qualen, die er im Universum erdulden<br />

muss. Wer in Schuldgefühl lebt, der huldigt demütig den ach so prächtigen Auftritten Gottes (die ER uns<br />

als Avatara im universalen Geschehen präsentiert) und kann sich an SEINEN niedergeschriebenen Heldentaten gar<br />

nicht satt lesen. Wer in Schuldgefühl lebt, ist blind für die Wahrheit, es mag sich in ihm zwar Krishna-Bewussts<strong>ein</strong><br />

entwickelt haben, aber erwacht ist so <strong>ein</strong> Mensch noch nicht! Und jetzt passen Sie genau <strong>auf</strong>, denn jetzt werde ich<br />

<strong>ein</strong>e ungeheuerliche Behauptung <strong>auf</strong>stellen:<br />

Ich sage, aus unserem derZEITigen Aspekt heraus gesehen hat es noch niemals in der gesamten Schöpfungsgeschichte<br />

<strong>ein</strong>e SEELE gegeben, die zu GOTT in die spirituelle Welt zurückgekehrt ist, und IHN wirklich erkannt hat.<br />

Und genau dieses ist SEIN (und somit UNSER!) Problem, und ER teilt es uns in der Bhagavad-Gita klipp und klar<br />

mit:<br />

Von vielen Tausenden von Menschen bemüht sich vielleicht <strong>ein</strong>er um Vollkommenheit, und von<br />

denen, die die Vollkommenheit erreicht reicht haben, kennt kaum <strong>ein</strong>er Mich in Wahrheit.<br />

heit. (BG.7.3)<br />

In diesem überaus <strong>auf</strong>schlussreichen Vers sagt GOTT ganz deutlich, dass man tatsächlich Vollkommenheit erreichen<br />

kann, ohne IHN in Wahrheit zu kennen. Der Vers sagt aber auch ganz klar aus, dass es k<strong>ein</strong> Ding der Unmöglichkeit<br />

ist, IHN wirklich in Wahrheit zu kennen. Diese Aussagen sind höchst interessant, und bedürfen <strong>ein</strong>er<br />

näheren Erklärung.<br />

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