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auf ein Wort V5

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Wer nach vielen Geburten und Toden tatsächlich in Wissen gründet, ergibt sich Mir, da er weiß,<br />

dass Ich die Ursache aller Ursachen und dass Ich alles bin. Solch <strong>ein</strong>e große Seele ist sehr selten.<br />

(BG.7.19)<br />

***********************************<br />

Jetzt werde ich Sie mit <strong>ein</strong>er Offenbarung vertraut machen, die von immenser Wichtigkeit ist. Sie ist deshalb so<br />

wichtig, weil durch sie elementare Fragen gelöst werden können. Es geht um die drei Ersch<strong>ein</strong>ungsweisen der<br />

materiellen Natur, den so genannten „Gunas“. Diese drei Gunas (Ersch<strong>ein</strong>ungsweisen) be<strong>ein</strong>flussen das Bewussts<strong>ein</strong><br />

und somit die Handlungsweise aller Seelen. „Das <strong>Wort</strong> „Guna“ bedeutet soviel wie Seil oder Strick, durch das<br />

Wirken der Gunas werden wir Menschen wie willenlose Marionetten gesteuert.<br />

Ich habe mir jahrelang den Kopf darüber zerbrochen, ob der Mensch <strong>ein</strong>en freien Willen hat oder nicht, diese Frage<br />

ist gar nicht so leicht zu beantworten. Es wurden bereits etliche dicke Wälzer über diese Thematik geschrieben,<br />

die die Frage zwar von allen Seiten beleuchten, im Endeffekt aber nicht befriedigend und schlüssig beantworten<br />

können. Als ich an die vedischen Schriften gelangte, wurde die Sache für mich sehr schnell sonnenklar. Dort ist<br />

zwar nirgends ausdrücklich zu lesen, dass der Mensch k<strong>ein</strong>en freien Willen hat, aber es werden Dinge erklärt und<br />

beschrieben, die man nur ins richtige Licht zu rücken braucht, und man hat die Antwort. Was für mich enorm<br />

wichtig war, ist die Tatsache, dass all die Dinge, die diesbezüglich in den Veden beschrieben sind, hundertprozentig<br />

mit dem über<strong>ein</strong>stimmen, was ich in m<strong>ein</strong>em Innersten erfahre, und was ich extern so alles beobachten kann.<br />

Das, was ich Ihnen jetzt über Ihren angeblich freien Willen berichten werde, können Sie bei vielen Gelegenheiten<br />

in sich selbst nachvollziehen. Ob Sie es jedoch, trotz aller Deutlichkeit, auch akzeptieren können, hängt all<strong>ein</strong> von<br />

Ihrem derzeitigen Entwicklungsstand ab.<br />

Ein Teilchen Gottes (Seele), das in die Materie gestoßen wird, würde von all<strong>ein</strong> nicht tätig werden, also k<strong>ein</strong>e Tat<br />

vollziehen. Es braucht also <strong>ein</strong>e Kraft, die die Seele zum Tätigwerden antreibt. Und diese Kraft oder besser gesagt<br />

diese Kräfte, denn es sind deren drei, sind die „Gunas“.<br />

Die Gunas wirken direkt <strong>auf</strong> den Geist, und der steuert ja, wie Sie bereits wissen, die Sinne. Laut den Veden existieren<br />

drei verschiedene Gunas, die drei vollkommen verschiedene Wirkungsweisen haben.<br />

1. Das „Sattva<br />

Sattva-Guna<br />

Guna“ – dieses Guna ist die Kraft der „Tugend“, also positiv für die Seele, denn es hat die Eigenschaft,<br />

die Seele zu erheben.<br />

2. Das „Rajo<br />

Rajo-Guna<br />

Guna“ – dieses Guna ist die Kraft der „Leidenschaft“, also negativ für die Seele, denn es hat die<br />

Eigenschaft, die mit Leidenschaft behafteten Seelen ständig im Kreis zu drehen. Die Veden sagen, die Eigenschaft<br />

der Leidenschaft ist drehend. Schauen Sie sich doch <strong>ein</strong>mal uns Menschen an, wir fallen ständig immer<br />

wieder in die alten Leidenschaften, wir drehen uns irgendwie permanent im Kreis. Und wann ist Schluss mit<br />

dem Karussell der Leidenschaften? Wenn <strong>ein</strong>en, wie der Volksmund so schön sagt, die Tugend packt, und man<br />

sich über s<strong>ein</strong>e Leidenschaften erhebt.<br />

3. Das „Tamo<br />

Tamo-Guna<br />

Guna“ – dieses Guna ist die Kraft der „Unwissenheit“, es ist extrem negativ für die Seele, denn es<br />

hat die Eigenschaft, die Seele in finsterste Abgründe herunterzuziehen.<br />

Bei den Gunas handelt es sich um übermächtige Kräfte, denen der Geist und somit auch die unwissende Seele<br />

vollkommen hilflos ausgeliefert sind. Diese Kräfte treten stets mit unterschiedlicher Intensität <strong>auf</strong>, je nachdem,<br />

was gerade mit dem Menschen, <strong>auf</strong> den sie <strong>ein</strong>wirken, geplant ist. All<strong>ein</strong> diese Tatsache lässt schon jede Spekulation<br />

<strong>auf</strong> <strong>ein</strong>en freien Willen ins pure Nichts entschwinden. Sie müssen sich das Ganze in etwa so vorstellen, als sei<br />

die Seele <strong>ein</strong>e zarte Daunenfeder, die sch<strong>ein</strong>bar schwerelos und frei durch die Lüfte schwebt. Die schwebende<br />

Daunenfeder befindet sich in der Illusion, dass sie völlig frei und ungebunden ist. Doch da meldet sich der Wind,<br />

und sagt mit aller Deutlichkeit, dass er es ist, der all<strong>ein</strong> bestimmt, wohin die Daunenfeder schweben wird. Wir<br />

haben es, was die drei Gunas anbelangt, mit drei Winden zu tun, die aus unterschiedlichen Richtungen blasen.<br />

Und nicht nur aus unterschiedlichen Richtungen, sondern wechselnd mit unterschiedlicher Stärke, völlig unkalkulierbar,<br />

mal als Lüftchen, mal als Sturm, mal als Orkan.<br />

Egal in welcher Lebenssituation sich <strong>ein</strong> Mensch befindet, er ist immer den Gunas ausgeliefert. Ob Sie nachts vor<br />

dem Kühlschrank stehen, und überlegen, ob Sie hin<strong>ein</strong>langen sollen oder nicht; ob Sie gerade in Erwägung ziehen,<br />

<strong>ein</strong>em Menschen, der in Bedrängnis geraten ist, eventuell zu helfen; ob Sie gerade die Gelegenheit haben, Ihren<br />

Partner sexuell zu hintergehen, und dahingehend sinnieren, ob Sie es auch wirklich tun sollen oder ob Sie es besser<br />

bleiben lassen; ob Sie gerade jemanden materiell betrügen könnten, und darüber nachdenken, ob Sie das<br />

Ding durchziehen sollen oder nicht; oder ob Sie gerade planen, das Leben <strong>ein</strong>es anderen Menschen auszulöschen,<br />

und sich dahingehend noch nicht ganz schlüssig sind –<br />

immer sind Sie Kräften (Gunas) ausgeliefert, die an Ihnen zerren<br />

ren!<br />

Und es braucht nicht viel physikalisches Verständnis, was Kräfte anbelangt, um herauszufinden, was Sie im Einzelfall<br />

tun werden. Sie werden sich in jedem Fall, gleich der Feder im Wind, der stärkeren Kraft beugen müssen,<br />

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