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auf ein Wort V5

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Krishna-Bewussts<strong>ein</strong> entwickelt hat, und die somit kurz davor steht, sich von jeglicher Materie zu trennen. Krishna-Bewussts<strong>ein</strong><br />

ist k<strong>ein</strong> Verdienst, den <strong>ein</strong>e SEELE errungen hat, es ist lediglich der Endpunkt <strong>ein</strong>er strikt nach<br />

Plan abl<strong>auf</strong>enden Entwicklung. Und gesteuert wird diese Entwicklung oder besser gesagt das Programm <strong>ein</strong>zig und<br />

all<strong>ein</strong> von den Gunas, denn es gibt k<strong>ein</strong>en freien Willen und schon gar k<strong>ein</strong>en Zufall im Universum! Wir Seelen<br />

sind leider nun mal diejenigen, die das Programm hautnah erfahren müssen, schauen Sie sich die Illustration mit<br />

den fünf Pferden noch <strong>ein</strong>mal an, besser kann man unsere derZEITige Situation nicht darstellen.<br />

Nun ist es jedoch so, dass sich alles materielle Geschehen in irgend<strong>ein</strong>er Form ausdrückt (visuell, akustisch, emotional<br />

usw.). Das bedeutet, <strong>ein</strong> Mensch wird immer das Resultat der in ihm gerade herrschenden Gunas ausdrücken<br />

– alles andere ist undenkbar! Wenn <strong>ein</strong>e Seele kurz vor der Vollendung steht, dann herrscht immer die Kraft<br />

der Tugend (Sattva-Guna) vor, und das drückt sich logischerweise auch in entsprechender Form aus. Was ist also<br />

das große Geheimnis des Maha-Mantras? Nichts anderes, als dass es die Ersch<strong>ein</strong>ungsweise der Tugend ausdrückt<br />

und begleitet. Es ist, wie ich Ihnen das bereits erklärt habe, <strong>ein</strong> Meilenst<strong>ein</strong> in der Entwicklung manch <strong>ein</strong>er Seele.<br />

Die Anhänger der ISKCON-Gesellschaft sowie sämtliche Kenner der Veden drehen die Sache jedoch um, was <strong>ein</strong><br />

Irrtum ist. Da wird geglaubt, dass das Chanten (Singen) des Maha-Mantras die Tugend in <strong>ein</strong>em Menschen wachruft,<br />

doch es ist genau umgekehrt, die Tugend äußert sich durch das Maha-Mantra. Jetzt könnte man natürlich<br />

sagen: „Ist doch egal, wie herum, Hauptsache Tugend!“ Es ist nicht egal! Denn wenn man es aus falschem Blickwinkel<br />

heraus betrachtet, interpretiert man das universale System falsch, dem alle SEELEN unterliegen.<br />

Es wird in den vedischen Schriften immer wieder berichtet, dass es für <strong>ein</strong> jegliches Lebewesen förderlich ist, all<strong>ein</strong><br />

die Klangschwingung des Maha-Mantras nur zu hören. Das mag schon so s<strong>ein</strong>, nur ist es so, dass, wenn in der<br />

Entwicklung <strong>ein</strong>er Seele Tugend angesagt ist, sich diese Seele automatisch zur richtigen Zeit am richtigen Ort<br />

befindet. Nicht das Maha-Mantra vollbringt positive Veränderung im Sinne der Tugend, sondern Tugend ist gerade<br />

dann im Abl<strong>auf</strong> der Seelenentwicklung vorgesehen, wenn <strong>ein</strong>e Seele mit dem Maha-Mantra konfrontiert wird. Das<br />

Maha-Mantra tritt, wie ich schon erklärt habe, nur als Begleitersch<strong>ein</strong>ung (Requisite) <strong>auf</strong>, wie dies im Übrigen bei<br />

allen Dingen der Fall ist. Und wenn Sri Caitanya vor knapp fünfhundert Jahren die Menschen reihenweise mit diesem<br />

Maha-Mantra verzückt und in Ekstase versetzt hat, dann war auch dieser Tugendschub, wenn ich das <strong>ein</strong>mal<br />

so bezeichnen darf, im universalen Programm <strong>ein</strong>er jeden <strong>ein</strong>zelnen SEELE, die daran teilgenommen hat, genau<br />

vorgesehen – und nicht anders!<br />

Wer glaubt, dass es im universalen Geschehen Wunder gibt, die nicht bereits exakt vorgesehen sind, der lebt in<br />

MAYA (Täuschung). Wunder sind nichts anderes als herausragende universale Programmpunkte, man könnte sie<br />

auch als Highlights bezeichnen. Ich möchte das Maha-Mantra, das bei der ISKCON-Gesellschaft so hoch gehalten<br />

wird, nicht abwerten, ich zeige hier lediglich die Dinge so <strong>auf</strong>, wie sie sind. Aufwachen und begreifen werden diese<br />

Zeilen sowieso nur diejenigen, bei denen Aufwachen und Begreifen angesagt ist, da mache ich mir k<strong>ein</strong>e Illusionen<br />

mehr!<br />

Schauen wir uns <strong>ein</strong>mal an, was die weltweit verbreitete „Internationale Gesellschaft für Krishna-Bewussts<strong>ein</strong><br />

(ISKCON)“ für <strong>ein</strong> Kernprogramm praktiziert, und warum sie in letzter Zeit mehr und mehr heftige Entgleisungen<br />

etlicher Mitglieder hinnehmen muss.<br />

Die ISKCON wurde von Srila Prabhupada ins Leben gerufen, der sich im Status sehr hoher Tugend befand. Srila<br />

Prabhupada stellte <strong>ein</strong>e Führungspersönlichkeit allerhöchster Qualität dar, er war das Fundament der ISKCON.<br />

S<strong>ein</strong> Ziel war es, so viele Menschen wie möglich zur Vollendung zu führen. Also weg von den Sinnesgenüssen, weg<br />

vom falschen Ego, weg von der Materie und hin zu Krishna-Bewussts<strong>ein</strong>.<br />

Damit sich die Tugend (programmgemäß!) im finsteren Zeitalter des Kali-Yuga überhaupt in der Materie ausdrücken<br />

kann, braucht es mitunter auch <strong>ein</strong>e Gem<strong>ein</strong>schaft, die nach strikten Regeln lebt. Und die Regeln, die Srila<br />

Prabhupada für s<strong>ein</strong>e Anhänger <strong>auf</strong>gestellt hat (und nach denen er selbst lebte!), sind alles andere als lasch. Extrem<br />

früh <strong>auf</strong>stehen, Hören und Studieren der Schriften, strenger Vegetarismus, k<strong>ein</strong>e unerlaubten sexuellen<br />

Handlungen, Verbannung aller materiellen Sinnesgenüsse (Geld, Genussmittel, Fernsehen usw.), mehrere Stunden<br />

am Tag das Maha-Mantra chanten (singen), bedingungsloser Gehorsam gegenüber dem spirituellen Meister<br />

usw., dies alles ist doch wirklich nicht jedermanns Sache. Bei solch <strong>ein</strong>em strengen Reglement ist es doch erstaunlich,<br />

dass es überhaupt Menschen gibt, die sich freiwillig zu solch <strong>ein</strong>em Leben entschließen. Und dann noch<br />

in solch <strong>ein</strong>er Vielzahl! Da werden auch k<strong>ein</strong>e Menschen arglistig in die Ver<strong>ein</strong>igung gelockt oder Gehirnwäsche<br />

betrieben, wie das bei manch anderen Gruppierungen der Fall war und immer noch ist, es wird auch k<strong>ein</strong>e großartige<br />

mediale Werbung betrieben. N<strong>ein</strong>, seltsamerweise strömen die Menschen ganz automatisch in diese Ver<strong>ein</strong>igung,<br />

so, als würden sie <strong>ein</strong>em geheimen Plan folgen. Man bekommt in irgend<strong>ein</strong>er Weise Kontakt, sieht sich die<br />

ganze Sache in Ruhe – und ohne, dass <strong>ein</strong>em etwas verheimlicht wird – an, und dann funkt es oder auch nicht.<br />

Was also stellt den Reiz <strong>ein</strong>er Ver<strong>ein</strong>igung dar, die nach so strengen Regeln lebt? Fakt ist, es gibt gar k<strong>ein</strong>en besonderen<br />

Reiz! Es ist der angesagte Programmpunkt der Tugend, der die Menschen dazu bringt, sich solch <strong>ein</strong>er<br />

Gem<strong>ein</strong>schaft anzuschließen. Von außerhalb betrachtet mag diese Gesellschaft für die materielle Welt seltsam,<br />

skurril und sogar in mancher Weise militant sektiererisch ersch<strong>ein</strong>en, und sie wird dahingehend auch angegriffen.<br />

In Wirklichkeit ist es jedoch <strong>ein</strong>e Institution für SEELEN, deren letzte Phase im universalen Programm ansteht –<br />

die Vollendung! Und ich mache Sie noch <strong>ein</strong>mal dar<strong>auf</strong> <strong>auf</strong>merksam, dass <strong>ein</strong>e SEELE, die Vollendung erreicht hat,<br />

in dem Augenblick, in dem sie Ihre letzte materielle Hülle abwirft, an IHN denkt. Die ISKCON-Gesellschaft ist also<br />

nichts anderes als <strong>ein</strong>e Art Trainingslager für fortgeschrittene Gottgeweihte, also <strong>ein</strong> Ort letzter Vorbereitungen<br />

<strong>auf</strong> das HÖCHSTE. Jetzt könnte man denken, das ist ja <strong>ein</strong>e geradezu perfekte göttliche Einrichtung. Ist es auch,<br />

das ganze Universum ist <strong>ein</strong>e perfekte göttliche Einrichtung! Nur, von Perfektion im Sinne von „so ist es und so<br />

bleibt es“ kann k<strong>ein</strong>e Rede s<strong>ein</strong>. Mit dem Tod von Srila Prabhupada verschwand das Fundament der ISKCON, und<br />

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