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auf ein Wort V5

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SEIN letzter Auftritt in unserem Erdgeschehen liegt noch gar nicht so lange zurück, er fand im Zeitraum von 1486-<br />

1534 statt, also vor rund 500 Jahren. Jetzt werden Sie berechtigterweise vielleicht sagen: „Was, GOTT persönlich<br />

erschienen vor nur 500 Jahren, und die Welt weiß nichts davon – das ist ja lächerlich!“<br />

Nun, wenn Sie sich zu dieser Aussage bekennen, dann haben Sie noch immer nicht begriffen, was hier abläuft und<br />

in was Sie hier stecken! Ich sage es Ihnen noch <strong>ein</strong>mal, Ihre Seele (also SIE!) ist in <strong>ein</strong>en zyklischen, materiellen<br />

und vor allem illusorischen Abl<strong>auf</strong> <strong>ein</strong>gebunden, der bis ins kl<strong>ein</strong>ste Detail geregelt und geplant ist – es gibt im<br />

Universum k<strong>ein</strong>e Freiheit, k<strong>ein</strong>en freien Willen und schon gar k<strong>ein</strong>en Zufall! Und darum werden exakt diejenigen<br />

mit Gottes Ersch<strong>ein</strong>ung <strong>auf</strong> Erden in Kontakt kommen oder davon erfahren, die programmgemäß an der Reihe<br />

sind – und sonst niemand!<br />

Aber lassen Sie mich Sie <strong>ein</strong> bisschen ausführlicher über den letzten Auftritt Gottes inFORMieren, denn er war<br />

gewaltiger, als man als Nicht-Informierter gem<strong>ein</strong>hin annimmt.<br />

In diesem Auftritt (1486-1534) erschien GOTT in verdeckter Gestalt, also praktisch inkognito. ER betrat die materielle<br />

Bühne als <strong>ein</strong> Gottgeweihter namens „Sri Caitanya Mahaprabhu“, Ort des Ersch<strong>ein</strong>ens war Navadvipa in Bengalen<br />

(Indien). ER wurde als Sohn <strong>ein</strong>es armen Brahmanen (religiöser Mensch) geboren, vollbrachte in jungen<br />

Jahren schon wundersame Taten, und war mit fünfzehn Jahren bereits der größte Gelehrte von Nadia, des damaligen<br />

Zentrums der Sanskrit-Wissenschaft. ER war auch, was SEINE äußere Ersch<strong>ein</strong>ung anbelangt, sehr außergewöhnlich.<br />

ER hatte <strong>ein</strong>e golden schimmernde Hautfarbe, was IHM den B<strong>ein</strong>amen „Gaura Avatara“ (goldener Avatara)<br />

<strong>ein</strong>brachte. Sri Caitanya lehrte die transzendentale Wissenschaft des hingebungsvollen Dienens zur HÖCHSTEN<br />

PERSÖNLICHKEIT GOTTES, dieser Vorgang wird auch als „Bhakti-Yoga“ bezeichnet – man könnte es auch <strong>ein</strong> „ergebenes<br />

Sich-fallen-lassen in GOTT“ nennen. Sri Caitanya begann im Osten <strong>ein</strong>e friedliche Revolution, die das<br />

religiöse und philosophische Denken bis in die heutige Zeit nachhaltig be<strong>ein</strong>flusst. ER verbreitete vedisches Wissen<br />

und lehrte die Menschen, den Blick nach innen zu richten, <strong>auf</strong> ihre spirituelle Natur – <strong>auf</strong> die HÖCHSTE<br />

PERSÖNLICHKEIT GOTTES. Und ER brachte den Menschen <strong>ein</strong>e Tätigkeit nahe, die den Vorgang des Nach-innen-<br />

Richtens <strong>auf</strong> höchst <strong>ein</strong>fache Art und Weise sicherstellt – das Singen des „Maha-Mantras“ (der große Gesang der<br />

Befreiung). „Maha“ heißt „groß“ und das <strong>Wort</strong> „Mantra“ setzt sich aus den Begriffen „mana“ (Geist) und „traya“<br />

(Befreiung) zusammen. Ein Mantra ist <strong>ein</strong>e exakt vorgegebene transzendentale (spirituelle) Klangschwingung, um<br />

den Geist zu befreien, auch handelt es sich bei vielen Gebeten um Mantras. Mantras oder Gebete waren schon<br />

immer <strong>ein</strong> fester Bestandteil menschlicher Kultur, es muss also schon etwas dran s<strong>ein</strong> an solch spirituellen Klangschwingungen.<br />

Das Maha-Mantra, das Sri Caitanya den Menschen vorgechantet (vorgesungen) und ans Herz gelegt<br />

hat, ist weltweit bekannt als das „Hare-Krishna-Mantra“, und es b<strong>ein</strong>haltet folgende Klangschwingung:<br />

Hare Krishna, Hare Krishna, Krishna Krishna, Hare Hare,<br />

Hare Rama, Hare Rama, Rama Rama, Hare Hare<br />

Es kommen in diesem Mantra in bestimmter Abfolge drei Namen vor: Krishna, Hare und Rama.<br />

Der Name „Krishna“ bedeutet „DER ALLANZIEHENDE“, es ist der Hauptname Gottes. „Hare“ ist die Anredeform<br />

von „Hari“, bedeutet „DERJENIGE, DER BEFREIUNG GEWÄHRT“ und ist ebenfalls <strong>ein</strong> Name Gottes. Und schließlich<br />

„Rama“, dieses <strong>Wort</strong> benennt GOTT als die „QUELLE ALLER FREUDE“.<br />

Sri Caitanya zog s<strong>ein</strong>erzeit in Indien durch die Lande und chantete (sang) dieses Maha-Mantra. Wo immer ER singend<br />

und tanzend <strong>auf</strong>tauchte, zog ER die Menschen (und Tiere!) in <strong>ein</strong>en Bann, der gewaltig gewesen s<strong>ein</strong> muss,<br />

wie die Aufzeichnungen berichten. Und schriftliche Aufzeichnungen über das Leben und Wirken Sri Caitanyas gibt<br />

es genug und äußerst detailliert, das dahingehende Hauptwerk ist das „Sri Caitanya-caritamrta“.<br />

Das Ersch<strong>ein</strong>en von Sri Caitanya und das Maha-Mantra, das ER den Menschen nahe brachte, hat etwas mit dem<br />

Zeitalter des Kali-Yuga zu tun. Im finsteren Zeitalter des Kali-Yuga sind die Menschen so weit von ihrem göttlichen<br />

Ursprung entfernt, und in Leid, Streit, Genusssucht, Grausamkeit und falschem Ego gefangen, dass es <strong>ein</strong> Mittel<br />

braucht, um die Gottgeweihten zur Vollkommenheit zu bringen. Und dieses Mittel ist das Maha-Mantra, das man<br />

laut Anweisung möglichst ununterbrochen chanten (singen) soll, um zur Vollkommenheit zu gelangen.<br />

Neben den vedischen Schriften stellt das Leben und Wirken von Sri Caitanya und das Maha-Mantra die Hauptsäule<br />

der „Internationalen Gesellschaft für Krishna-Bewussts<strong>ein</strong> (ISKCON)“ dar. Gerade dem Maha-Mantra wird innerhalb<br />

der ISKCON-Gesellschaft enorme Aufmerksamkeit geschenkt, es bildet den akustischen Dreh- und Angelpunkt<br />

der Ver<strong>ein</strong>igung.<br />

Ich möchte Ihnen noch <strong>ein</strong>mal kurz das Hauptanliegen der vedischen Schriften ins Gedächtnis rufen.<br />

Das Ziel besteht darin, das falsche Ego abzulegen, sich so weit wie möglich von den Sinnen zu lösen, sich GOTT<br />

bewusst werden oder Krishna-Bewussts<strong>ein</strong> zu erlangen, was dasselbe ist, und somit schließlich Vollkommenheit zu<br />

erreichen. Die Vollkommenheit zeichnet sich dadurch aus, dass man sich im Augenblick des Todes an GOTT<br />

(Krishna) erinnert, was schließlich dazu führt, dass die SEELE in die ewige Glückseligkeit <strong>ein</strong>geht – SIE wird innerhalb<br />

der spirituellen Welt <strong>auf</strong> <strong>ein</strong>em der unzähligen Planeten von Vaikuntha geboren, die zusammen Gottes ewigen<br />

spirituellen Körper bilden.<br />

So weit, so gut. Jetzt schauen wir uns die ganze Sache <strong>ein</strong>mal unter den Aspekten an, die ich Ihnen bereits dargelegt<br />

habe – also nüchtern und sachlich. In den vedischen Schriften wird immer wieder der Ausdruck „Gottgeweihter“<br />

gebraucht, auch die Anhänger der ISKCON-Gesellschaft bezeichnen sich als gottgeweiht. Ich möchte diesen<br />

Menschen diese Eigenschaft auch gar nicht aberkennen, ganz im Gegenteil. Nur, GOTT geweiht sind alle SEELEN!<br />

„Ja, aber die <strong>ein</strong>en mehr und die anderen weniger!“ – werden Sie jetzt vielleicht sagen. Doch mit dieser Annahme<br />

liegen Sie falsch! Die <strong>ein</strong>en sind nämlich lediglich im exakt vorgeschriebenen Programm, das alle Seelen durchl<strong>auf</strong>en<br />

müssen, weiter fortgeschritten. Und zwar <strong>ein</strong>zig und all<strong>ein</strong> aus dem Grund, weil der Startschuss ihrer universalen<br />

Himmel- und Höllefahrt zeitlich früher erfolgt ist. Es wird also immer <strong>ein</strong>e Gruppe von Menschen geben, die<br />

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