auf ein Wort V5
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Chip unter der Haut, Friday 25. Jan. 2002<br />
Author: The International Oracle Syndicate (sfux@bootbox.net)<br />
Die Firma „Applied Digital Solutions“ bringt „Verichip“ <strong>auf</strong> den Markt.<br />
Verichip ist der erste implantierbare Mikrochip in Form <strong>ein</strong>es Reiskorns. Der alpha-numerische Code ist über Scanner<br />
ablesbar, und kann über Internet <strong>auf</strong> bereits gespeicherte Daten bei Großrechnern zurückgreifen. 1999 frohlockte<br />
die Firma Applied Digital Solutions (ADS) mit <strong>ein</strong>em Produkt namens „Digital-Angel“. Angekündigt wurde<br />
dabei <strong>ein</strong> Chip, der unter die Haut des Menschen implantiert werden kann, und der <strong>ein</strong>er Vielzahl von Zwecken<br />
dienen sollte. Als primäre Anwendung sah ADS den E-Commerce, da mit solchen Chips jeder Anwender zweifelsfrei<br />
s<strong>ein</strong>e Identität ausweisen könnte, und über das vom Militär installierte und nun auch zivil nutzbare Satelliten-<br />
Ortungssystem „GPS“ lokalisierbar gewesen wäre.<br />
Richard Sullivan, Vorsitzender der Firma, prophezeite sich und den staunenden Medienvertretern <strong>ein</strong>en Markt von<br />
100 Milliarden Dollar all<strong>ein</strong> in Nordamerika. Unter dem lauten Protest verschiedener Bürgerrechts- und besorgten<br />
christlichen Gruppen, musste ADS dann aber ihren ins Fleisch stechenden digitalen Engel schnell wieder in der<br />
Schublade verstecken. Die Firmenleitung dementierte dann plötzlich, dass sie je ernsthaft über die Implantierung<br />
des Produktes nachgedacht hatte. In sozusagen abgespeckter Form ist der digitale Engel zurzeit nur als Armbanduhr<br />
oder Fußfessel für flügge Kinder, leichte Sträflinge und verwirrte Alte zu haben.<br />
Jetzt ist aber alles wieder <strong>ein</strong> bisschen anders<br />
Seit das Sicherheitsbedürfnis der Bürger durch die terroristischen Aktionen in Amerika überbordet und in Hysterie<br />
ausartet, ist alles möglich, und die führenden Köpfe bei ADS kommen wieder in Euphorie. Am 19. Dezember 2001<br />
hat die amerikanische Hightech Firma superschnell reagiert, und ihr neustes Produkt namens „Verichip“ bekannt<br />
gegeben, und wird, sobald die amerikanische „Food and Drug Administration“ ihr O.K. gibt, in den nächsten Monaten<br />
das Produkt in Amerika <strong>ein</strong>führen. Laut Firmenaussage wird Südamerika und Europa schon früher beglückt<br />
werden können. Es geht, wie bei der Wunschmarke Digital-Angel, um <strong>ein</strong>en in Glas gehüllten Mikrochip, der 12<br />
Millimeter lang ist, im Durchmesser 2,1 Millimeter misst, und der unter die Haut kommt, also implantiert wird. Der<br />
Winzling in Form <strong>ein</strong>es Reiskornes kann mit <strong>ein</strong>em alpha-numerischen Identifikationscode zur sicheren Identifikation<br />
des Trägers und mit lebenswichtigen Informationen geladen werden, die im Falle <strong>ein</strong>es Unfalles <strong>ein</strong>em Arzt<br />
schnelle und richtige Hilfe erlauben könnten. Der Verichip ortet den Implantierten, im Gegensatz zur älteren Version<br />
Digital-Angel, nicht mehr. Aber, so ist sich die Führung von Applied Digital sicher, das wird schon werden.<br />
Vorerst und vor allem schnell soll jetzt der Chip vermarktet werden. Als Erstes dachte man an die Feuerwehrleute<br />
von New-York, das Militärpersonal und alle andern, die mit Verichip <strong>ein</strong> größeres Sicherheitsgefühl entwickeln<br />
möchten, und die gerne bereit sind, sich <strong>ein</strong>en Chip implantieren zu lassen. Die Prozedur wird ambulant getätigt,<br />
<strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>er Piecks und <strong>ein</strong> Pflaster, fertig ist das Implantat, und selbstverständlich ist es freiwillig. An Ideen mangelt<br />
es den Betreibern des Chips nicht. Immigranten und Araber wurden aus Staatssicherheitsgründen als potenzielle<br />
Kunden unter Zwang diskutiert. Interne, also im Chip integrierte Energie, braucht der Verichip nicht, denn er<br />
lässt sich lesen, sobald er von <strong>ein</strong>em Scanner erkannt wird, und somit der unauslöschliche Identifikationscode <strong>auf</strong><br />
dem Display des Scanners ersch<strong>ein</strong>t. Hat der Scanner den alpha-numerischen Code erkannt, kann der Anwender<br />
über Telefon oder Internet <strong>auf</strong> bereits gespeicherte Daten <strong>auf</strong> zentralen Computern zurückgreifen: Personenidentifikation,<br />
Krankengeschichte, AHV-Nummer und Steuerregister, zentrales Strafregister, Polizeierkennungsdienst,<br />
etc. Einziger Nachteil, das GPS System ist bei Verichip nicht integriert. Noch nicht.... Aber man denkt schon weiter.<br />
Tim Willard von der World Future Society in Washington DC m<strong>ein</strong>t: Eine Nummer könnte bereits bei Geburt<br />
zugewiesen werden, und so mit durch das ganze Leben gehen. Am besten würde man den Mikrochip <strong>auf</strong> dem<br />
Handrücken implantieren, denn das wäre am <strong>ein</strong>fachsten zum Scannen. Man schließt das Haus <strong>auf</strong>, startet das<br />
Auto, verschafft sich zutritt im Büro, k<strong>auf</strong>t <strong>ein</strong>, hebt sich Geld ab, weist sich aus, und niemals verliert man den<br />
Chip. M<strong>ein</strong>t auch der Computerprofessor Chris Cray von der Universität Montana. Die Lösung liegt demnach nicht<br />
<strong>auf</strong> der Hand, sondern in der Hand.<br />
Doch wer ist der Produzent des Chips? Durch <strong>ein</strong> undurchsichtiges Gewächs aus Firmen über Zuk<strong>auf</strong> und Verk<strong>auf</strong><br />
von Firmen und deren wichtigsten Güter, den Patenten, stößt man <strong>auf</strong> den Produzenten von Verichip: „Raytheon<br />
Microelectronics Espana S.A.“ <strong>ein</strong>e Tochterfirma <strong>ein</strong>er der weltgrößten, mächtigsten und schattenreichsten<br />
Rüstungskonzerne, Raytheon. Zwei Drittel des Firmenumsatzes kommen aus den verborgenen Ecken der National<br />
Security Agency (NSA), Central Intelligence Agency (CIA) und dem Department of Defense „DOD“. Raytheon ist<br />
spezialisiert <strong>auf</strong> Computer Technologie, Kommunikationstechnologie, Satellitentechnologie, Hightech-<br />
Waffentechnologie und „Future-Battle-Technik“, dem computervernetzten Zukunftskrieger. Die Produkte und Forschungsprogramme<br />
der Firma lesen sich wie <strong>ein</strong>e Science-Fiction der dunklen Sorte. Raytheon wurde mit dem<br />
Zuk<strong>auf</strong> der für die NSA arbeitende Firma „E-Systems“ von verschiedenen Stellen immer wieder verdächtigt, für die<br />
Geheimdienste so genannte Trojanische Rösser (verborgene Toröffner) in elektronische Bauteile <strong>ein</strong>zubauen, die<br />
es dem größten Geheimdienst der Ver<strong>ein</strong>igten Staaten erlaubt, <strong>auf</strong> Daten Dritter Zugriff zu bekommen. Die Firma<br />
Raytheon wurde im Jahre 1922 in Cambridge bei Boston von Vannebar Bush, des amtierenden US-Präsidenten W.<br />
Bushs Großvater und dreier s<strong>ein</strong>er Kollegen gegründet. Sie entwickelten den ersten Radar zur F<strong>ein</strong>dflugerfassung,<br />
und waren maßgeblich an der Entwicklung der Röhrentechnik beteiligt, welche uns allen erst das Radio zugänglich<br />
gemacht hat. Auch Verichip arbeitet mit Radiowellen. Der so genannte „Radio-Frequency-Identification-Chip“<br />
(RFID) arbeitet <strong>auf</strong> dem mittlerweile standardisierten ISO Richtwert von 134 kHz. Das heißt, dass durch die Standardisierung<br />
weltweit alle Scanner mit dem Chip kompatibel s<strong>ein</strong> können. Die Firma „Destron Fearing“, welche seit<br />
den fünfziger Jahren <strong>auf</strong> dem Gebiet der Tieridentifikation arbeitet, vermarktete bereits 1987 implantierbare Chips<br />
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