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auf ein Wort V5

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Als Erzbischof von Venedig verzichtete er <strong>auf</strong> die ihm zustehende Yacht, der Erzbischof von Venedig fuhr – sehr<br />

zum Entsetzen des venezianischen Geldadels – stets mit Gondel und Fahrrad zu den Kranken und Hilfsbedürftigen.<br />

Und so <strong>ein</strong> Mann wurde nun Oberhaupt <strong>ein</strong>er Institution, deren elitäres Machtzentrum <strong>ein</strong>e Unmenge an Besitztümern<br />

und Geldmitteln verwaltete, von deren Höhe sich <strong>ein</strong> Außenstehender gar k<strong>ein</strong>en Begriff machen kann. Hinzu<br />

kommt noch, dass der Geldapparat des Vatikans Hand in Hand mit der Mafia zusammenarbeitet, und etliche Kurienkardinäle<br />

und Bischöfe hochrangige Mitglieder von Organisationen sind, die in die düstere Rubrik „gehobene<br />

Freimaurerei“ fallen. Aber Luciano Albino ging nicht gänzlich unwissend in die Höhle des Löwen, er war über <strong>ein</strong>en<br />

Gutteil des dortigen finsteren Geschehens bereits im Vorfeld informiert. Außerdem hatte Luciano Albino bereits<br />

hautnah erfahren, mit welchen Methoden der Vatikanstaat in punkto Banken und Finanzen vorging, und zwar anhand<br />

<strong>ein</strong>es Skandals, der ihn 1972 tief erschüttert hatte. Damals hatte <strong>ein</strong> gewisser Paul Marcinkus – s<strong>ein</strong>erzeit<br />

Bischof und Präsident der Vatikanbank – die „Banka Cattolica Veneto“ (das war die Hausbank der Priester) hinterrücks<br />

an Robert Calvi verschachert. Robert Calvi war Mafioso und hochrangiges P2-Logenmitglied, offiziell jedoch<br />

Chef der Mailänder Bank „Ambrosiano“. Die gesamte italienische Priesterschaft, die sowieso ihre Geldmittel größtenteils<br />

für karitative Zwecke sparte, verlor durch diesen hinterhältigen Akt <strong>ein</strong>en Großteil ihrer Ersparnisse, die<br />

Vatikanbank dagegen bereicherte sich bei diesem hinterhältigen Deal. Wie gesagt, dieser Akt hat Luciano Albino<br />

tief erschüttert und in punkto Vatikanbank nachhaltig geprägt. Und jetzt war er völlig unverhofft Papst und somit<br />

oberster Chef dieser Schlangengrube. Außerdem kam er noch in Besitz <strong>ein</strong>er Liste, die an Brisanz kaum noch zu<br />

überbieten war. Es war <strong>ein</strong>e Aufstellung derjenigen Mitglieder der Kurie, die nebenbei <strong>ein</strong>er Freimaurerloge angehörten.<br />

Papst Johannes Paul I. war fest entschlossen, im Vatikan gründlich <strong>auf</strong>zuräumen. Er begnügte sich nicht<br />

mit Auskünften der Kurie, was die Finanzen der katholischen Kirche anbelangt, er verschaffte sich direkten Einblick<br />

in die Geldgeschäfte des Vatikans. Und die Summen, die er dort zu Gesicht bekam, verschlugen ihm gänzlich<br />

die Sprache, hatte er doch zuvor um jede dringend benötigte Lira beim Vatikan betteln müssen.<br />

Ich habe ja bereits erwähnt, dass <strong>ein</strong> Papst, der sich gegen den Willen der Kurie Einblicke in die Finanzen verschafft,<br />

massive Probleme bekommt. Noch dazu wenn es sich um <strong>ein</strong>en Papst handelt, der die Kirche zu dem machen<br />

will, was sie eigentlich s<strong>ein</strong> sollte. Die Alarmglocken der Kurie rasselten schon seit dem Amtsantritt von Johannes<br />

Paul I., doch jetzt war für gewisse klerikale Individuen ALARMSTUFE ROT angesagt! – In der Nacht vom<br />

28. <strong>auf</strong> den 29. September 1978 starb Papst Johannes Paul I.:<br />

Alter: 65 Jahre!<br />

Gesundheitszustand am Tag vor s<strong>ein</strong>em Tode: kerngesund!<br />

Zeitpunkt des Todes: unbekannt!<br />

Todesursache: unbekannt!<br />

Obduktion: k<strong>ein</strong>e!<br />

Sofortige Maßnahme: feierliche Vergatterung (Verpflichtung zum Schweigen) sämtlicher<br />

Personen, die im näheren Umfeld des Papstes tätig waren!<br />

Sonstige Maßnahme: Leichnam schnellstens <strong>ein</strong>balsamieren!<br />

Sofort nach Bekanntgabe des Todes von Johannes Paul I. wurde der „Osservatore Romano“ (Presseorgan des Vatikans)<br />

aktiv. Der Öffentlichkeit wurde sofort <strong>ein</strong> vollkommen falsches Bild von der Person Johannes Paul I. <strong>ein</strong>suggeriert,<br />

plötzlich hieß es, der Papst sei schon seit längerer Zeit schwer krank gewesen, was nachweislich <strong>ein</strong>e<br />

glatte Lüge war. Weiterhin stellte man Johannes Paul I. als <strong>ein</strong>fältigen Mann dar, dessen Ableben für die katholische<br />

Kirche k<strong>ein</strong> allzu großer Verlust sei. Doch all die Lügen und Verleumdungen konnten nicht verhindern, dass<br />

unzählige Gläubige in tiefer Trauer Abschied von ihrem „lächelnden Papst“ nahmen, der damalige Trauerzug wollte,<br />

sehr zum Ärgernis der Kurie, <strong>ein</strong>fach k<strong>ein</strong> Ende nehmen.<br />

Was ich Ihnen hier über Papst Johannes Paul I. und über das Treiben der Kurie <strong>auf</strong>gezeigt habe, ist nur <strong>ein</strong> ganz<br />

grober Umriss. Ich werde Ihnen jetzt <strong>ein</strong> Taschenbuch empfehlen, das an Qualität und Offenbarung schwerlich zu<br />

übertreffen ist. Lesen Sie den Bestseller des englischen Autors David A. Yallop, mit dem Titel:<br />

Im Namen Gottes? (ISBN: 3499611759)<br />

In diesem Werk erfahren Sie die Geschichte um Luciano Albino im Detail, und Sie bekommen <strong>ein</strong>en tiefen Einblick,<br />

was die Vernetzung von Vatikanstaat, Mafia, Logen, Banken und Industrie anbelangt. Auch etliche dunkle Finanzgeschäfte<br />

des Vatikans werden <strong>auf</strong>gedeckt, es ist teilweise unglaublich, was sich in diesem Ver<strong>ein</strong> abgespielt hat<br />

beziehungsweise was sich dort noch immer abspielt. Wer immer sich für das Treiben des Vatikans interessiert,<br />

dem wird dieses Buch die Augen öffnen. David A. Yallop hat dieses Buch nicht aus dem Blauen heraus geschrieben,<br />

Yallop ist mit Leib und Seele Enthüllungsjournalist, die im Buch <strong>auf</strong>geführten Fakten sind wohl recherchiert.<br />

Yallop hat mit jedem greifbaren Beteiligten selbst gesprochen, und so mancher kirchliche Würdenträger hat –<br />

trotz Treuegelübde – s<strong>ein</strong>em Unmut gegenüber dem Treiben des Vatikans Luft gemacht, und frei nach dem Herzen<br />

geredet. Etliche Skandale, kaltblütige Auftragsmorde und angebliche Selbstmorde, die s<strong>ein</strong>erzeit Italien erschütterten,<br />

und deren Echo auch ganz Europa <strong>auf</strong>horchen ließ, bekommen plötzlich <strong>ein</strong> ganz anderes Gesicht<br />

bezüglich deren Hintergründe. Dieses Buch basiert zu <strong>ein</strong>em Großteil <strong>auf</strong> dem Topindikator Nummer 1, wenn es<br />

um Wahrheit geht: <strong>auf</strong> dem L<strong>auf</strong> des Geschehens!<br />

Es bleibt noch nachzutragen, dass die Nachfolge von Papst Johannes Paul I. der polnische Kardinal Karol Wojtyla<br />

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