11.10.2015 Views

auf ein Wort V5

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

ömisch katholische Kirche und deren Büttel durch die Inquisition auch noch maßlos bereichert.<br />

Indem das Wissen um die Heilkräfte der Natur samt Heilerinnen nahezu komplett entfernt worden war, öffnete<br />

sich dadurch sehr schnell die Pforte für <strong>ein</strong> Übel ganz besonderer Art – die moderne Medizin samt zugehöriger<br />

Pharmaindustrie. Auf dieses gepaarte Übel komme ich im nächsten Kapitel noch <strong>ein</strong>gehend zu sprechen.<br />

Jetzt werde ich <strong>ein</strong>en Punkt <strong>auf</strong>greifen, den ich in der anfänglichen Kapitelübersicht bereits <strong>auf</strong>gelistet habe: die<br />

Theorie <strong>ein</strong>er möglichen Weltverschwörung.<br />

Eines müsste jedem halbwegs klar denkenden Menschen eigentlich von vornher<strong>ein</strong> klar s<strong>ein</strong>, Verschwörungen sind<br />

absolut k<strong>ein</strong>e Hirngespinste, die Praktik der Verschwörung ist so alt wie unsere Menschheit. Doch zuerst sei <strong>ein</strong>mal<br />

klar definiert, was <strong>ein</strong>e Verschwörung im hier angesprochenen Sinn eigentlich ist.<br />

Bei der hier angesprochenen Verschwörung handelt es sich um <strong>ein</strong>en geheimen Zusammenschluss mehrerer Menschen,<br />

die sich mit Haut und Haaren <strong>ein</strong>er gewissen Sache verschrieben haben. In fanatischer Art und Weise wird<br />

sich <strong>ein</strong>ander geschworen, <strong>ein</strong>er bestimmten Sache zu dienen, egal, was immer da kommen möge. Verschwörungen<br />

bergen immer <strong>ein</strong> nicht zu unterschätzendes Kraftpotential in sich, denn Gem<strong>ein</strong>schaft macht nun mal stark.<br />

Es gibt jedoch zwei Kriterien, die <strong>ein</strong>e Verschwörung extrem gefährlich machen. Das erste Kriterium ist, wenn<br />

<strong>ein</strong>er <strong>ein</strong>geschworenen Gem<strong>ein</strong>schaft – ungeachtet der gem<strong>ein</strong>samen Absicht – immense Geldmittel zur Verfügung<br />

stehen. Das zweite Kriterium ist, wenn diese <strong>ein</strong>geschworene Gem<strong>ein</strong>schaft nicht durchweg aus vollkommen<br />

gleichberechtigten Mitgliedern besteht, sondern hierarchisch (pyramidal) strukturiert und organisiert ist. Wenn<br />

<strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>geschworene Gem<strong>ein</strong>schaft pyramidal strukturiert ist (und das ist bei allen der Fall!), dann ist es k<strong>ein</strong>e<br />

richtige Verschwörung mehr, dann ist es <strong>ein</strong>e Pseudoverschwörung. Eine Pseudoverschwörung zeichnet sich dadurch<br />

aus, dass neu <strong>ein</strong>geschworene Mitglieder erst <strong>ein</strong>mal ganz unten anfangen und sich langsam nach oben<br />

dienen müssen. Man ist als neu Eingeschworener zwar „mit dabei“, wie <strong>ein</strong>em feierlich mitgeteilt wird (und das<br />

all<strong>ein</strong> schon schmeichelt dem Ego enorm!), in Wirklichkeit ist man nichts anderes als „Schütze Arsch“, wie es so<br />

schön heißt. Je nachdem, wie man sich nun in dieser Pseudoverschwörung <strong>ein</strong>setzt und gibt, klettert man irgendwann<br />

<strong>ein</strong> Treppchen höher, und plötzlich l<strong>auf</strong>en Dinge, die zuvor mühsam und schwierig waren, wie geschmiert.<br />

Man bekommt immer mehr Macht, Einfluss und entsprechende Kontakte, was zwangsläufig der eigenen beruflichen<br />

Karriere förderlich ist, und zu <strong>ein</strong>er verbesserten finanziellen Situation führt. Dies wird als ganz normal empfunden,<br />

hat man sich doch sehr engagiert und hart gearbeitet. Mit zunehmendem Aufstieg im pyramidalen Gebilde<br />

beginnt sich mehr und mehr das ursprünglich gem<strong>ein</strong>same Ziel zu ändern, dies stört den Aufsteigenden jedoch in<br />

k<strong>ein</strong>er Weise, passt es doch stets zum Charakter des jeweiligen Emporkömmlings. Fehlentscheidungen im pyramidalen<br />

Gebilde sind so gut wie ausgeschlossen, denn Mitglieder, die der Ideologie der Basis treu bleiben, steigen –<br />

wenn überhaupt – nur bis zu <strong>ein</strong>em gewissen Grad in der Hierarchie <strong>auf</strong>. Das, was an personeller Substanz in bestimmten<br />

Organisationen langsam nach oben gelangt, wird vorher sehr genau sondiert und begutachtet. Pyramidal<br />

strukturierte Organisationen geizen nie mit entsprechenden Ehrungen, feierlichen Riten und Zeremonien, <strong>auf</strong><br />

jeder Stufe wird man in gewisser Weise neu <strong>ein</strong>geschworen.<br />

Bei pyramidal strukturierten Organisationen mögen die Ziele, die der Basis und der Öffentlichkeit <strong>ein</strong>suggeriert<br />

werden, noch so erhaben und menschenfreundlich klingen, es geht im Endeffekt um nichts anderes als um Elitedenken<br />

und Macht. Das war immer so, das ist so, und das wird – jedenfalls solange es hierarchisch organisierte<br />

Pseudogem<strong>ein</strong>schaften gibt – auch immer so s<strong>ein</strong>!<br />

Die Wurzel des Phänomens „<strong>ein</strong>geschworene Gem<strong>ein</strong>schaften“ ist, wie bei so vielem, beim Göttergeschehen im<br />

Nahen Osten zu finden. Die Götter (Anunnaki) waren, gegenüber den von ihnen erschaffenen Menschen, Wissende.<br />

Da sich die Götter sehr wohl bewusst waren, dass Wissen Macht bedeutet, hielten sie, so gut es nur irgend<br />

ging, das Wissen von den gewöhnlichen Menschen fern. Es gab jedoch <strong>ein</strong>e Gruppe normal Sterblicher, die wurde<br />

von den Wissenden nach und nach in bestimmte Dinge <strong>ein</strong>geweiht. Bei dieser Gruppe handelte es sich um diejenigen<br />

Menschen, die im unmittelbaren Umfeld der Götter tätig waren, und die all<strong>ein</strong> durch diese Tatsache schon<br />

<strong>ein</strong>en besseren Einblick ins göttliche Geschehen hatten. Diese Gruppe, die die Götter direkt bediente, und die sich<br />

eifrig um deren Wohlergehen bemühte, wurde „Priesterschaft“ genannt. Diese Priesterschaft wies bereits erste<br />

hierarchische Strukturen <strong>auf</strong>, gab es doch stets darin mindestens <strong>ein</strong>en „Hohepriester“.<br />

Wo immer man sich in der Geschichte umsieht, es war stets die Priesterschaft, die wissend und verschworen war,<br />

und die dieses Wissen <strong>auf</strong> geschickte Art und Weise immer zu ihrem Vorteil auszunützen wusste. Das frühe Ägypten<br />

ist in punkto verschworene Priesterschaft <strong>ein</strong> Paradebeispiel. Dort errichtete die Priesterschaft so genannte<br />

„Mysterienschulen“, die ausnahmslos dem Priesternachwuchs und den Pharaonen zugänglich waren. In diesen<br />

Schulen wurde das „geheime Wissen“ gelehrt, dessen Verrat mit strengsten Strafen geahndet wurde, bis hin zur<br />

Todesstrafe. Hermetische Abschirmung, geheimste Zeremonien, Vereidigungen, Schwüre, Rituale und Symbolik<br />

prägten das Geschehen in diesen mystischen Lehrstätten. Einen kurzen Einblick, was in diesen Schulen mitunter<br />

gelernt wurde, zeigt das nächste Kapitel. Das geheime Wissen wurde stets mit Hilfe <strong>ein</strong>er ausgeklügelten Symbolik<br />

verschlüsselt, bestimmte altägyptische Symbole finden sich auch heute noch bei diversen Organisationen sowie<br />

<strong>auf</strong> nationalen Gegenständen wie Flaggen, Siegeln oder Geldsch<strong>ein</strong>en. Die jüdische Kabbala (geheime Religionsphilosophie<br />

der Rabbis) zum Beispiel ist stark mit den in Ägypten gelehrten „geheimen Mysterien“ verwurzelt, und<br />

strotzt nur so vor Symbolik.<br />

Das gewöhnliche Volk wurde weltweit von der herrschenden Priesterschaft absichtlich dumm und abergläubisch<br />

gehalten, was sich auch stets in barer Münze auszahlte. Wer in die unterste Schicht des elitären Kreises der Priesterschaft<br />

<strong>ein</strong>treten wollte, der musste schon <strong>ein</strong>e ganz bestimmte Gesinnung hegen, denn priesterlicher Nachwuchs<br />

wurde sorgfältig und mit Bedacht ausgewählt. Und es war über <strong>ein</strong>en langen Zeitraum hinweg die Priester-<br />

- 99

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!