11.10.2015 Views

auf ein Wort V5

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

Und außerdem können Sie sich das Ganze anhand von drei Fingern abzählen, die ich Ihnen eigentlich schon genannt<br />

habe: Sie müssen sich als Erstes darüber bewusst s<strong>ein</strong>, dass das Böse existiert, und zwar prinzipiell in<br />

furchtbarster und purer Form. Wenn Sie sich dessen bewusst sind (und das kann ja wohl angesichts dessen, was<br />

<strong>auf</strong> Erden passiert, nicht sonderlich schwer s<strong>ein</strong>!), dann müssen Sie als Zweites auch akzeptieren, dass das Böse<br />

rücksichtslos zu genialsten und hinterhältigsten Mitteln greift, die ihm zur Verfügung stehen – zu Hinterlist und<br />

Täuschung. Und als Drittes müssen Sie erkennen, dass es weltweit drei Bereiche gibt, in denen die beiden Hauptgeschwüre<br />

des Bösen – die Macht und das Geld – zum Ausdruck kommen: Wirtschaft, Politik, Kirche.<br />

Einfacher, kürzer und verständlicher kann ich es Ihnen nicht klar machen!<br />

Dass die Politik weltweit sehr eng mit Wirtschaft und Geld verknüpft ist, das ist ja k<strong>ein</strong> großes Geheimnis. Aber<br />

dass die Kirche über Finanzen verfügt, deren Höhe Ihre kühnsten Vermutungen bei weitem übertreffen, ist nur<br />

demjenigen bekannt, der sich näher dafür interessiert (in Finanzmagazinen werden Sie dahingehend aus verständlichen<br />

Gründen nichts lesen). Finanzen, Transaktionen und vornehmlich Aktienanteile sind nämlich, und seien sie<br />

noch so geschickt getarnt, letztendlich nachweisbar. Was Geld, Macht und die Vorspielung falscher Tatsachen anbelangt,<br />

gibt es k<strong>ein</strong> besseres Negativbeispiel als die katholische Kirche.<br />

Diese gigantische, weltweit vertretene und pyramidal strukturierte Organisation hat <strong>ein</strong> sehr, sehr großes Problem.<br />

Das Problem besteht aus <strong>ein</strong>er irrsinnigen Anhäufung von Reichtümern sowie aus <strong>ein</strong>er kl<strong>ein</strong>en Gruppe<br />

machtbesessener Personen, die der römischen „Kurie“ angehören. Bei der „römischen Kurie“ handelt es sich um<br />

die zentrale Kontroll- und Herrschaftsinstanz der katholischen Kirche und <strong>ein</strong>er – im Vatikanstaat ansässigen –<br />

Organisation, der – wenn auch inoffiziell – die gesamte kirchliche Macht innewohnt. Die Kurie ist <strong>ein</strong> verschworener<br />

elitärer Kreis, der sich aus <strong>ein</strong>igen Kardinälen und Diözesanbischöfen zusammensetzt, diese Organisation beherrscht<br />

das Geschehen im Vatikan seit Gründung der katholischen Reichskirche. Zwar glauben die Menschen,<br />

dass der Papst im Vatikan das Sagen hat, doch diese Annahme ist irrig, und entspricht – abgesehen von <strong>ein</strong>igen<br />

Ausnahmen – absolut nicht den Tatsachen. Die Einschränkung <strong>auf</strong> <strong>ein</strong> „abgesehen von <strong>ein</strong>igen Ausnahmen“ rührt<br />

daher, weil es in der Vergangenheit immer wieder Päpste gegeben hat, die Entscheidungen getroffen haben, die<br />

nicht im Sinne der Kurie waren. Wenn <strong>ein</strong> Papst sich den Bestrebungen der Kurie widersetzt, und eigenmächtig<br />

(was ihm eigentlich zusteht!) entscheidet, dann wird dieser Papst massive Probleme bekommen. Etliche der weit<br />

über 300 Päpste, die seit dem Konzil von Nicäa (325 n. Chr.) im Amt waren, haben diese Tatsache – mehr oder<br />

weniger hart – zu spüren bekommen. Es ist <strong>ein</strong> offenes Geheimnis, dass das Volk k<strong>ein</strong>erlei Zweifel daran hegt,<br />

dass sich die römische Kurie in der Vergangenheit schon etlicher unbequemer Päpste <strong>auf</strong> verbrecherische Weise<br />

entledigt hat. Nun, das ist lange her, sagt man, die Vergangenheit der römischen Kirche ist nun mal von übelsten<br />

Gräueltaten durchzogen, und <strong>ein</strong> paar historische Verbrechen hin oder her, was kümmert das die gegenwärtige<br />

Gesellschaft schon? Problematisch wird die ganze Sache jedoch, wenn <strong>ein</strong>ige dahingehend deutende Vorfälle noch<br />

gar nicht so lange her sind, wie ich Ihnen gleich darlegen werde.<br />

Ein seit jeher großes Problem für die Kurie stellt das Reglement dar, dass der Papst von allen weltweit existierenden<br />

Kardinälen, die das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, in geheimer Wahl bestimmt wird. Die Kurie ist<br />

natürlich sehr dar<strong>auf</strong> bedacht, dass <strong>ein</strong> Papst gewählt wird, der die Bestrebungen der Kurie verfolgt, oder der sich<br />

zuminderst deren Bestimmungen fügt. Der Idealfall für die Kurie wäre natürlich <strong>ein</strong> gewählter Papst, der aus den<br />

eigenen Reihen stammt. Dieser Idealfall ist in der Vergangenheit schon <strong>auf</strong>fällig oft <strong>ein</strong>getreten. Und dies nicht<br />

ohne Grund, denn was Intrigen, Manipulation und Be<strong>ein</strong>flussung anbelangt, so dürfte der Akt der Papstwahl wohl<br />

mit an der Spitze stehen. Das fängt schon damit an, dass die Kurie es ist, die letztendlich <strong>ein</strong>e anstehende Papstwahl<br />

organisiert und überwacht, von diverser Propaganda und Be<strong>ein</strong>flussung mal ganz abgesehen.<br />

Was in vielen Fällen – bezogen <strong>auf</strong> die Kurie – gut geht, läuft in manchen Fällen schlecht – so ist das Leben! Und<br />

so <strong>ein</strong>en „schlechten“ Fall, noch dazu aus relativ junger Vergangenheit, schauen wir uns jetzt <strong>ein</strong>mal an.<br />

Begeben wir uns ins Jahr 1958, das Jahr, in dem <strong>ein</strong> Papst den weltlichen Thron Gottes bestieg, der sich „Johannes<br />

XXIII.“ nannte. Dieser Papst entwickelte sich innerhalb s<strong>ein</strong>er knapp 5-jährigen Amtszeit nicht so ganz im<br />

Sinne der Kurie, denn er wollte etwas durchführen, was die Kurie schon immer verabscheute, und das sie im L<strong>auf</strong>e<br />

der Geschichte sehr oft zu verhindern wusste – Reformen! Viele Gläubige, Priester, Bischöfe und auch etliche Kardinäle<br />

sind seit jeher mit dem, was die Führungsspitze der römischen Kirche verkündet und fordert, in hohem<br />

Maße nicht <strong>ein</strong>verstanden. Doch Treuegelübde und vor allem die pyramidale Machtstruktur des Kirchenapparates<br />

zwingen diese positiven Kräfte in die Knie. Einzige reelle Chance, dass sich am modrigen Urgest<strong>ein</strong> Kirche etwas<br />

Grundlegendes ändert, ist <strong>ein</strong> Papst, der entsprechende Reformen anstrebt. Und Johannes XXIII. war in der Tat<br />

<strong>ein</strong> Hoffnungsschimmer dahingehend, denn dieser Mann hatte den Mut und die Kraft, wenigstens teilweise gegen<br />

die Bestrebungen der Kurie zu handeln. Johannes XXIII. war nämlich der Ansicht, dass sich die Kirche weg von<br />

geistigen Zielen und hin zu immer mehr Materialismus bewege. Außerdem machte er sich um die starre Haltung<br />

der Kirche Sorgen, was das Reizthema „Geburtenkontrolle“ anbelangt. Das ist auch durchaus nachvollziehbar,<br />

denn seit geraumer Zeit ist aus dem <strong>ein</strong>stigen Slogan „wachset und mehret euch“ <strong>ein</strong> „mehret euch und verhungert“<br />

geworden. Mittlerweile sterben an den Folgen des Hungers jährlich 40 Millionen Menschen, und nicht zuletzt<br />

deswegen, weil die Kirche ihren Gläubigen nach wie vor Empfängnisverhütung aus vollkommenen schwachsinnigen<br />

Gründen verbietet. Dieses Verbot hat mit göttlichen Geboten absolut nichts zu tun. Warten Sie ab, was ich Ihnen<br />

über das göttliche Fundament – <strong>auf</strong> dem die katholische Kirche <strong>auf</strong>baut – noch erzählen werde. Es ist schlicht und<br />

ergreifend <strong>ein</strong> Verbrechen, was hier den Gläubigen <strong>auf</strong>gezwungen wird, zumal es von <strong>ein</strong>er Institution kommt, die<br />

irrsinnige Reichtümer angesammelt hat, während <strong>ein</strong>e Ecke weiter die Menschen elendiglich verhungern. Doch wie<br />

- 71

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!