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Bericht - Der Landtag von Sachsen-Anhalt

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Mit 39,7 % sucht die Mehrzahl der Ratsuchenden die Beratungsstelle aus Eigeninitiative auf.<br />

Darüber hinaus wurden 13,0 % der Klienten <strong>von</strong> Ärzten, 11,8 % <strong>von</strong> Jugendämtern, 8,8 %<br />

<strong>von</strong> Bekannten und 8,02 % <strong>von</strong> Schulen an eine Beratungsstelle verwiesen. Die prozentualen<br />

Anteile entsprechen den Ergebnissen des Vorjahres.<br />

Die bestehende Struktur der Erziehungs- und Familienberatung wurde im Jahr 2004 durch<br />

die Online-Beratung ergänzt. Hierbei handelt es sich um ein niedrigschwelliges Beratungsangebot<br />

mit der Möglichkeit junge Menschen und Eltern zu erreichen, für die eine Erziehungsberatung<br />

schwer erreichbar ist oder bei denen Hemmschwellen bestehen, eine Bezugsstelle<br />

aufzusuchen. Im Zeitraum <strong>von</strong> August 2004 bis September 2005 wurden insgesamt<br />

6.693 Beratungen Online durchgeführt, die sich in 2.784 Beratungen mit Eltern und<br />

3.909 mit Jugendlichen aufgliederten.<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> verfügt über ein landesweites, plurales und qualitativ hochwertiges Netz <strong>von</strong><br />

Beratungseinrichtungen zur Ehe-, Lebens-, Familien- und Erziehungsberatung. damit ist eine<br />

frühzeitige, zielgenaue und notwendigen Unterstützungen für Familien bereitgestellt.<br />

6.4.2 Beratungsstelle „ProMann“<br />

<strong>Der</strong> Deutsche Familienverband <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V. ist Träger der Beratungsstelle „Pro-<br />

Mann“ in Magdeburg. Aufgabenschwerpunkt der Beratungsstelle „ProMann“ ist die Beratung<br />

und Begleitung Gewalt anwendender Männer. Ziel der Arbeit ist der Abbau und die Vermeidung<br />

<strong>von</strong> gewalttätigen Übergriffen <strong>von</strong> Männern gegen Frauen und Kinder. „Pro Mann“ arbeitet<br />

in der Mehrzahl der Fälle mit Männern, die die Beratungsstelle freiwillig aufsuchen aber<br />

auch im Rahmen richterlicher Weisungen.<br />

Auf Grund der Kooperationen und Vernetzungsstrategien <strong>von</strong> „ProMann“ sowohl mit den Interventionsstellen<br />

des Landes als auch mit kommunalen Gleichstellungsbeauftragten sowie<br />

zahlreichen Institutionen und Vereinen und vor dem Hintergrund eines hohen Beratungsbedarfs<br />

konnte im Jahr 2003 begonnen werden, in den Städten Halle, Sangerhausen und<br />

Genthin regionale Beratungstage einzuführen.<br />

Zu den weiteren Schwerpunkten gehören die präventive Projektarbeit mit Jungen und Vätern,<br />

Öffentlichkeitsarbeit, um für das Thema Gewalt im sozialen Nahraum zu sensibilisieren<br />

sowie die Durchführung <strong>von</strong> Fortbildungsveranstaltungen zum Thema Täterarbeit und Stalking.<br />

„ProMann“ ist damit ein wichtiger Partner bei der Bekämpfung <strong>von</strong> häuslicher Gewalt im sozialen<br />

Nahraum und hat in den vergangenen Jahren erheblich zur kooperativen Zusammenarbeit<br />

verschiedener Einrichtungen und Institutionen auf diesem Gebiet beigetragen.<br />

Das Land <strong>Sachsen</strong> – <strong>Anhalt</strong> fördert das Beratungsangebot in Form einer Leistungsvereinbarung<br />

mit einem jährlichen Etat <strong>von</strong> 102.260 Euro.<br />

6.4.3 Präventionsmaßnahmen zur Bekämpfung <strong>von</strong> häuslicher Gewalt<br />

Im Jahr 2001 verabschiedete <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> als erstes Bundesland ein Landesprogramm<br />

zur Bekämpfung <strong>von</strong> Gewalt gegen Frauen und Kinder. Ziel war es, im Rahmen der Laufzeit<br />

(2001-2004) das Thema Häusliche Gewalt aus der Tabuzone in den Focus der öffentlichen<br />

Diskussion zu rücken und als Querschnittsthema in alle Ressorts zu implementieren. Somit<br />

waren nicht mehr allein das Ministerium für Gesundheit und Soziales und die Frauenprojekte<br />

verantwortlich für die Bekämpfung <strong>von</strong> Gewalt gegen Frauen und Kinder, sondern alle staatlichen<br />

Institutionen waren damit aufgefordert, je nach Zuständigkeit daran mitzuarbeiten. Mit<br />

einer Vielzahl <strong>von</strong> Einzelmaßnahmen, öffentlichen Veranstaltungen, Publikationen und präventiven<br />

Maßnahmen wurde ein lösungsorientierter Diskurs angestoßen. Es wurden Handlungsansätze<br />

in den Bereichen „Prävention“, „staatliche Reaktion in Fällen <strong>von</strong> Gewalt gegen<br />

Frauen und deren Kinder“, „Hilfsangebote“, „Täterarbeit“, „Kooperation zwischen staatlichen<br />

Institutionen und Nichtregierungsorganisationen“ sowie „Öffentlichkeitsarbeit“ abgeleitet. Sowohl<br />

im Land als auch in den kommunalen Gebietskörperschaften sind Arbeitszusammenhänge<br />

und Vernetzungsstrukturen gebildet worden, die ein zielgenaueres und abgestimmte-<br />

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