Bericht - Der Landtag von Sachsen-Anhalt
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lich abnimmt, ist der Anteil der rauchenden Mütter gegenüber den rauchenden Vätern deutlich<br />
gestiegen. Gleiches gilt für die Mütter, die während der Schwangerschaft rauchten: Auch<br />
hier ist über den Zeitraum seit 1996 ein wachsender Anteil rauchender Schwangerer zu verzeichnen.<br />
In den Familien mit niedrigem Sozialstatus wird häufiger in der Wohnung geraucht,<br />
auch der größte Anteil rauchender Schwangerer findet sich in dieser Sozialstatusgruppe.<br />
Im Jahr 2006 wurde erstmals das Freizeitverhalten der einzuschulenden Kinder erfragt. Dabei<br />
konnte ermittelt werden, dass Kinder aus Familien mit niedrigem Sozialstatus seltener einen<br />
Sportverein, eine Musikschule oder einen Sprachkurs besuchten als Kinder aus Familien<br />
mit hohem Sozialstatus. Dafür saßen diese Kinder länger vor dem Fernseher und schliefen<br />
weniger.<br />
Die Untersuchungen haben gezeigt, dass der Einfluss der Umwelt auf die Gesundheit der<br />
Kinder auch zukünftig in umfassender Form als „Lebensumwelt“ zu betrachten ist.<br />
Zu betrachten ist auch die Kinder- und Jugendmedizin in den Krankenhäusern.<br />
Abteilungen für Kinder- und Jugendmedizin werden in 22 Krankenhäusern der Basis- sowie<br />
Schwerpunktversorgung und <strong>von</strong> den beiden Universitätskliniken in Halle und Magdeburg<br />
vorgehalten. Die dort stationär behandelten Fälle sind innerhalb <strong>von</strong> 15 Jahren (1991 bis<br />
2006) um 22% zurück gegangen. In diesem Fachgebiet spiegelt sich somit deutlich die Veränderung<br />
des stationären Leistungsprofils wider. Neue Behandlungsmethoden, die demographische<br />
Entwicklung in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> und die zunehmende Verlagerung in den ambulanten<br />
Bereich haben dazu geführt, dass in den zurückliegenden Jahren die Fallzahl ständig<br />
rückläufig war, verbunden mit einem Absinken der Verweildauer. Ursache des Fallzahlrückgangs<br />
ist auch der deutliche Geburtenrückgang. Das Fachgebiet ist geprägt <strong>von</strong> einer sich<br />
entwickelnden Leistungskonzentration als Voraussetzung für medizinische Qualität und effiziente<br />
Wirtschaftsführung.<br />
Prognoseerwartung in Zahlen nach Regionen<br />
Kreis/Stadt Veränderung bis 2008 in % Veränderung bis 2011 in %<br />
Altmark -5,0 -10,2<br />
Magdeburg -2,3 -3,8<br />
Harz -4,1 -8,0<br />
Halle -3,2 -5,6<br />
<strong>Anhalt</strong>-Bitterfeld-Wittenberg -5,3 -11,0<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> -3,6 -6,8<br />
Das Fachgebiet soll nicht in jedem Krankenhaus, aber flächendeckend in Rufbereitschaft <strong>von</strong><br />
Kinderärzten rund um die Uhr vorgehalten werden. Dem Bedürfnis nach Mitaufnahme eines<br />
Elternteils sollte, soweit medizinisch erforderlich, Rechnung getragen werden.<br />
Die Veränderung der Altersstruktur der Bevölkerung mit sinkenden Kinderzahlen erschwert<br />
die flächendeckende Vorhaltung wohnortnaher pädiatrischer Versorgungsangebote in Form<br />
<strong>von</strong> Fachabteilungen. Qualitative wohnortnahe Versorgung <strong>von</strong> Kindern und Jugendlichen ist<br />
weiterhin Ziel der Krankenhausplanung. Eine Lösung wäre die Einrichtung interdisziplinärer<br />
Kinderpflegestationen in Kooperation mit niedergelassenen Pädiaterinnen und Pädiatern. Die<br />
Rahmenvorgaben für die Aufstellung des Krankenhausplanes formulieren daher einerseits<br />
allgemeine Leistungsanforderungen für die kindgerechte Versorgung in jedem Krankenhaus<br />
wie beispielsweise<br />
• Erreichbarkeit in max. 40 km Entfernung,<br />
• Pflege durch Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/innen,<br />
• räumliche Voraussetzungen wie interdisziplinäre Kinderzimmer,<br />
• Betreuung durch Fachärztin oder Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin auch in Kooperation<br />
mit niedergelassenen Kinderärztinnen oder Kinderärzten.<br />
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