Bericht - Der Landtag von Sachsen-Anhalt
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Ehrenamtliches Engagement verdient Anerkennung. Ein offizielles Zertifikat soll künftig die<br />
ehrenamtliche Tätigkeit dokumentieren und als Nachweis der im Ehrenamt erworbenen Erfahrungen<br />
und Kenntnisse dienen. Diese sind bei einem Einstieg in das Berufsleben insbesondere<br />
Jugendlichen hilfreich.<br />
Es wurde eine Koordinierungsstelle für bürgerschaftliches Engagement eingerichtet. Diese<br />
vernetzt die im Lande sehr zahlreich bestehenden Vereine, Verbände, Initiativen, Behörden<br />
und Kirchen nimmt deren Anregungen und Hinweise auf und leitet sie der Landesregierung<br />
zu. Sie ist koordinierend und beratend tätig. Sie veranstaltet zudem Fachtagungen,<br />
Workshops zu allen Themenfeldern des bürgerschaftlichen Engagements.<br />
Die Landesregierung fördert eine „Infrastruktur des Helfens“ vor allem durch Zuwendungen<br />
<strong>von</strong> jährlich über 140.000 Euro an die drei Freiwilligenagenturen in Halle, Magdeburg und im<br />
Nordharz und die Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (lagfa). Weitere Regionale<br />
Freiwilligenagenturen sind geplant, um eine landesweite Abdeckung zu erreichen.<br />
Wichtig sind auch Ehrenamtsbörsen, die sich ebenfalls der Hilfe und Vermittlung im ehrenamtlichen<br />
Engagement verschrieben haben.<br />
Mit ehrenamtlichem Einsatz können engagierte Männer und Frauen in der neuen Funktion<br />
eines sog. „Familienpaten“ einen wertvollen Beitrag zur Stützung <strong>von</strong> Familien in schwierigen<br />
Situationen und Verhältnissen leisten (S.o. II Teil B 6.1.3).<br />
Seit Jahren hat sich der Jugendmanagementwettbewerb „freistil“ etabliert, bei dem sowohl<br />
Gruppen als auch Einzelpersonen, die sich in den Bereichen Soziales, Ökologie, Sport und<br />
Kultur engagieren, mitmachen können. Im Jahr 2008 lagen 69 Bewerbungen vor, die sich um<br />
Preise im Wert <strong>von</strong> 5000 € beworben haben, die Herr Ministerpräsident Prof. Dr. Böhmer<br />
überreicht hat.<br />
IV. Schwerpunkte der Kinder- und Jugendpolitik der Landesregierung<br />
für die nächsten Jahre<br />
0. Demographischer Wandel<br />
<strong>Der</strong> demographische Wandel beeinflusst das gesamte Handeln der Landesregierung und<br />
bildet demzufolge einen Schwerpunkt, der sich aber querschnittartig durch alle nachstehend<br />
aufgeführten Schwerpunkte zieht.<br />
1. Schwerpunkt:<br />
Kinder- und familienfreundliches <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Das Land hat mit den geschaffenen Potentialen die Chance, sich als ein sehr kinder- und<br />
familienfreundliches Bundesland zu präsentieren. <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> verfügt noch immer über<br />
das beste Angebot an Plätzen in Kindertagesstätten – sowohl quantitativ wie qualitativ. Es<br />
bietet damit die wichtigste Voraussetzung dafür, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren.<br />
Vereinbarkeit familiärer und beruflicher Pflichten ist für Mütter und Väter sowie Beschäftigte<br />
überhaupt zunehmend zu einem relevanten Punkt für das Verbleiben in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> geworden.<br />
Nach einer Studie der Bundesregierung aus dem Jahre 2007 ist für mittlerweile<br />
98 % aller berufstätigen Mütter und Väter ein gutes Angebot zur Vereinbarkeit <strong>von</strong> Familie<br />
und Beruf ebenso wichtig wie eine angemessene Bezahlung.<br />
Das Land wird also darauf hinwirken, dass diese Bedingung an möglichst allen Arbeitsplätzen<br />
im Land erfüllt ist. Dazu gehören neben einem guten Angebot an Kindertagesstättenplätzen<br />
auch Angebote wie flexible - an den Bedürfnissen der Familie und nicht nur am Unternehmen<br />
ausgerichtete - Arbeitszeit, die Möglichkeit zu Teilzeitarbeit oder Tele- und Heimarbeit.<br />
Das Land bemüht sich um eine gute Öffentlichkeitsarbeit zu diesem Thema, um Führungskräfte<br />
da<strong>von</strong> zu überzeugen, dass ein Entgegenkommen an die Mitarbeitenden im Hin-<br />
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