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Bericht - Der Landtag von Sachsen-Anhalt

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Es sollte aber einer Tendenz der Zentralisierung solcher Maßnahmen entgegen getreten<br />

werden. Durch den Wegfall örtlicher Einrichtungen für Jugendliche und die Durchführung<br />

zentraler Maßnahmen, fehlt es an einer effektiven Arbeit vor Ort.<br />

Kleine Veranstaltungen direkt in der Umgebung der Jugendlichen sind oft effektiver und<br />

wirksamer. Sie sollten nicht aus den Programmen gestrichen werden.<br />

10.3. Täter-Opfer-Ausgleich ( TOA )<br />

Die rückläufige Tendenz der TOA-Fälle hat sicher auch ihre Ursache in dem Rückgang der<br />

verfolgten Straftaten. Die angeführte Förderung sollte ausdrücklich unterstützt werden.<br />

<strong>Der</strong> TOA ist gesetzlich als Weisung in § 10 JGG verankert und auch in geeigneten Fällen<br />

angezeigt, um eine schnelle und direkte Auseinandersetzung mit dem Opfer und den Folgen<br />

der Tat zu bewirken und einen Lernprozess einzuleiten oder zu unterstützen.<br />

Wichtig ist, wie bei allen Maßnahmen/ Strafen u.a. gegen Jugendliche, dass dies zeitnah<br />

zum Delikt erfolgt.<br />

10.4. Vermeidung oder Verkürzung der Untersuchungshaft<br />

Um zu den Projekten und ihre Arbeitsweise etwas sagen zu können, wäre es sehr hilfreich,<br />

exakte Zahlen zur Inanspruchnahme der aufgeführten Heimplätze zu erhalten.<br />

Ebenso ist unklar, wie die 19 Plätze territorial verteilt sind.<br />

Von positiven oder negativen Erfahrungen kann hierzu nichts berichtet werden.<br />

Wichtig ist aber auch hier, egal wie, es bedarf stets einer angemessenen, aber unmittelbaren<br />

und konsequenten Reaktion auf strafbares Verhalten.<br />

10.5. Jugendstrafe/Jugendarrest<br />

Mit der Jugendanstalt in Raßnitz hat das Land eine moderne und sehr gut ausgestattete<br />

Anstalt die (fast) allen Anforderungen erfüllt.<br />

Ähnliches ist auch zu der Arrestanstalt zu sagen.<br />

Noch nicht oft genug kann ein Verurteilten nach seiner Entlassungen die angefangene<br />

Ausbildung fortsetzen oder mit der beendeten Schulbildung eine Ausbildung aufnehmen.<br />

Meist werden sie nur einfach entlassen, haben keine Arbeit und kommen in die alten<br />

Verhältnisse zurück und halten so die angefangene positive Entwicklung und getroffenen<br />

guten Vorsätze nicht durch.<br />

Ein weiteres Problem sind die weiblichen jugendlichen Straftäter. Eine adäquate<br />

Haftverbüßung wie die männlichen Straftäter ist nicht möglich.<br />

<strong>Der</strong> gegenwärtige Stand der gemeinsamen Unterbringung mit Erwachsen ist nicht<br />

befriedigend und lässt den Erziehungszweck der Jugendhaft bezweifeln.<br />

Hier müsste in naher Zukunft Abhilfe geschafft werden.<br />

Beschlussvorschlag:<br />

<strong>Der</strong> LJHA nimmt gem. § 16 Abs. 3 KJHG-LSA sein Recht zur Abgabe einer Stellungnahme<br />

zum 5. Kinder- und Jugendbericht der Landesregierung <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> wahr.<br />

Er gibt zu den in der Anlage aufgeführten Punkten der Gliederung des <strong>Bericht</strong>es seine<br />

Stellungnahme ab.<br />

Die Verwaltung wird beauftragt, die Einzelstellungnahmen mit den beschlossenen<br />

Änderungen redaktionell in eine einheitliche Form zu bringen (z. B. „LJHA“ statt „ich“)<br />

und sie als Gesamtstellungnahme des LJHA schnellstmöglich an das Ministerium für<br />

Gesundheit und Soziales zu übersenden.<br />

zugestimmt: 13 Enthaltung: 1<br />

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