Bericht - Der Landtag von Sachsen-Anhalt
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lick auf die Berücksichtigung ihrer familiären Pflichten letztlich auch dem Betrieb dient, der<br />
die <strong>von</strong> familiären Pflichten entlasteten Arbeitskräfte besser für sich nutzen kann.<br />
Das Land wird deshalb die Arbeit des Landesbündnisses für Familien ausweiten und stärken,<br />
damit über die Bündnispartnerinnen und Bündnispartner die Idee einer familienfreundlichen<br />
Arbeitswelt in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> nicht nur weiter verbreitet, sondern konkret umgesetzt<br />
wird.<br />
Genauso wichtig sind die konsequente Berücksichtigung der Belange <strong>von</strong> Kindern und Jugendlichen<br />
in allen Lebensbereichen und das Schaffen familienfreundlicher Lebensbedingungen<br />
vor Ort. Dieser Aufgabe müssen sich die Lokalen Bündnisse für Familien weiter stellen,<br />
um den konkreten Handlungsbedarf vor Ort direkt aufzunehmen und auf eine Beseitigung<br />
eventueller Lücken hinzuwirken.<br />
Sowohl für die Arbeit des Landesbündnisses für Familien als auch die der Lokalen Bündnisse<br />
gilt es, die Öffentlichkeitsarbeit weiter auszubauen, damit das Schaffen familienfreundlicher<br />
Lebens- und Arbeitsbedingungen sichtbar und auch in den <strong>von</strong> den Bündnispartnerinnen<br />
und -partnern noch nicht erreichten Orten bekannt wird und nachgeahmt werden kann.<br />
2. Schwerpunkt:<br />
Umsetzung des Bildungs- und Erziehungsauftrages der Kinder- und Jugendhilfe<br />
<strong>Der</strong> Bildungsauftrag an Kindern und Jugendlichen findet innerhalb und außerhalb der Schule<br />
statt. Es sind vielfältige Möglichkeiten gegeben und es ist eine breite Angebotspalette vorhanden.<br />
Das Bildungsprogramm „Bildung: elementar“ sieht ein ganzheitliches Konzept vor. Die Zusammenarbeit<br />
<strong>von</strong> Grundschulen und Kindertageseinrichtungen in pädagogischen Fragen<br />
wird daher intensiviert. Gleiches gilt für die Implementierung des Bildungsprogramms in den<br />
Kindertageseinrichtungen durch Fortbildungen und Qualifizierungen.<br />
Die Qualität der Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher soll sukzessiv verbessert werden.<br />
Hierzu werden die Rahmenrichtlinien für die Fachschulausbildung überarbeitet. Für (tätige<br />
und zukünftige) Leiterinnen und Leiter <strong>von</strong> Kindertageseinrichtungen werden Studienangebote<br />
geschaffen, die einen bundesweit anerkannten Hochschulabschluss in der frühkindlichen<br />
Pädagogik ermöglichen.<br />
Die Wichtigkeit, dass Schülerinnen und Schüler die Schule mit einem qualifizierten Abschluss<br />
abschließen, hat zur Auflage des Programms gegen Schulversagen und Schulverweigerung<br />
geführt. Dieses Programm bildet einen Schwerpunkt der Arbeit der Landesregierung<br />
in den kommenden Jahren. Sie verfolgt damit die genannten Ziele:<br />
• Senkung der Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die keinen Schulabschluss der Sekundarstufe<br />
I bzw. keinen Hauptschulabschluss erreichen (Schulversagen) durch frühzeitige<br />
Prävention und Intervention<br />
• Senkung der Anzahl der Schulverweigerinnen und -verweigerer durch sozialpädagogische<br />
Projekte<br />
• Verbesserung der Schulabschlüsse für Schülerinnen und Schüler mit besonderen<br />
Schwierigkeiten, wie z.B. mit sozialen Benachteiligungen, mit individuellen Beeinträchtigungen<br />
zur Vermeidung der Gefährdung des Schulerfolgs.<br />
Die Bildungsauftrag der Kinder- und Jugendhilfe findet in den §§ 11 und 12 SGB VIII (KJHG)<br />
seine normative Verankerung. § 11 SGB VIII akzentuiert die außerschulische Jugendbildung<br />
in besonderem Maße. Ihr kommt als eigenständigem Bestandteil der Kinder- und Jugendarbeit<br />
eine zentrale Bedeutung zu.<br />
Das Bildungsverständnis der Kinder- und Jugendhilfe geht <strong>von</strong> einer Bildung durch Erleben,<br />
Entwicklung, Selbstorganisation und Selbstentfaltung aus. Hierzu zählen im weitesten Sinne<br />
die Aneignung sozialer Kompetenz, die Persönlichkeitsbildung und das Lernen in Kooperation<br />
und Teamarbeit.<br />
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