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Bericht - Der Landtag von Sachsen-Anhalt

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Seit dem letzten <strong>Bericht</strong> hat sich die grundlegende Situation <strong>von</strong> jungen Menschen signifikant<br />

verändert, so dass die bisherigen Aussagen nicht mehr beibehalten werden konnten.<br />

So hat es Veränderungen in den Ergebnissen der PISA-Studie gegeben. <strong>Der</strong> Fachkräfteund<br />

Lehrlingsmangel zeigt schon erste Auswirkungen. Insoweit lassen sich gute Ausgangspositionen<br />

für Jugendliche sehen. Gleichwohl sehen junge Menschen, die <strong>von</strong> positiven<br />

Veränderungen nicht profitieren, ihre Zukunft nicht mehr so optimistisch wie noch während<br />

des vorherigen <strong>Bericht</strong>szeitraumes. Diesen Jugendlichen sind Hilfen anzubieten, damit sie<br />

Anschluss an die soziale Teilhabe finden.<br />

Mit diesem <strong>Bericht</strong>szeitraum tritt die erste „Nach-Wende-Generation“ in das Berufsleben<br />

bzw. in die Studienzeit ein (Geburtsjahrgänge ab 1990).<br />

1. Demographischer Wandel<br />

In der aktuellen politischen Diskussion findet in fast allen Politikbereichen eine intensive<br />

Auseinandersetzung mit den Auswirkungen des demographischen Wandels statt. Dabei<br />

wird insbesondere auf die Entwicklung der Geburtenrate in Deutschland sowie auf die immer<br />

älter werdende Bevölkerung eingegangen. Die demographische Entwicklung hat dabei<br />

weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft. Zum Einen ist zu befürchten,<br />

dass aufgrund dauerhaft rückläufiger Geburtenzahlen langfristig mit einem Mangel an Fachkräften<br />

in der Wirtschaft zu rechnen ist, erste Anzeichen sind schon erkennbar. Andererseits<br />

werden Ausgaben der Gesellschaft insbesondere im medizinischen und pflegerischen Bereich<br />

wegen der steigenden Lebenserwartung der Menschen weiter steigen. In den östlichen<br />

Bundesländern kommt noch erschwerend hinzu, dass das Wanderungsverhalten, vor<br />

allem junger Menschen immer noch in Richtung Westen, den Bevölkerungsrückgang noch<br />

verschärft.<br />

Gerade junge Frauen suchen weiterhin ihre berufliche und somit auch soziale Zukunft in<br />

den westlichen Ländern. Dies führt dann auch dazu, dass in den ostdeutschen Ländern<br />

noch weniger junge Frauen im gebärfähigen Alter leben. Die Aufgabe der Politik und der<br />

gesamten Gesellschaft ist es, diesen Tendenzen mit tragfähigen und überzeugenden Konzepten<br />

entgegenzutreten.<br />

1.1 Situationsanalyse<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> befindet sich seit der Wiedergründung des Landes in einem fortdauernden<br />

Schrumpfungsprozess. Von 1990 bis 2006 hat sich nach Angaben des statistischen Landesamtes<br />

die Bevölkerungszahl <strong>von</strong> 2.873.957 Personen auf 2.441.787 Personen verringert.<br />

Innerhalb <strong>von</strong> 16 Jahren ist damit ein Bevölkerungsrückgang <strong>von</strong> 15 Prozent zu verzeichnen.<br />

Im Jahr 2007 lebten in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 2,4 Millionen Menschen. Da<strong>von</strong> waren 1,24 Millionen<br />

weiblichen und 1,18 Millionen männlichen Geschlechts. Vergleicht man das Jahr 2007<br />

mit dem Vorjahr 2006, so ist ein Rückgang <strong>von</strong> 24.097 Einwohnern zu verzeichnen.<br />

Bestimmend für den anhaltenden Bevölkerungsschwund sind bis heute immer noch zwei<br />

Faktoren: Die Abwanderung und die niedrige Geburtenrate.<br />

Im Jahr 1990 wurden in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 31.837 Kinder geboren, 1994 waren es nur noch<br />

14.280, was einen Rückgang um 55% entspricht. Zwar stieg die Zahl der Geburten bis zum<br />

Jahr 2000 auf 18.723, danach ging sie jedoch wieder zurück. Im Jahr 2001 waren es<br />

18.073, 2002 17.617, 2003 16.889 und 2004 nur noch 17337 Geburten.<br />

Erfreulich war die jüngste Entwicklung der Geburtenzahlen, die im Jahr 2007 gegenüber<br />

dem Jahr 2006 um 460 angestiegen sind und wieder an das Niveau 2004 anknüpfen konnte.<br />

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