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Bericht - Der Landtag von Sachsen-Anhalt

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dungen mit erheblichen Auswirkungen für junge Menschen werden in Politikfeldern außerhalb<br />

der Jugendhilfe getroffen. Im Teil III wird deshalb auf die für die Sozialisation <strong>von</strong> Kindern<br />

und Jugendlichen wichtigen Bereiche Familie, Schule, Arbeitsmarkt / Beschäftigung,<br />

Gesundheit, Kultur, Sport, Verkehr und Umwelt eingegangen.<br />

Im Teil IV werden (sodann) Schwerpunkte der Jugendpolitik der Landesregierung für die<br />

nächsten Jahre kurz beschrieben.<br />

Im Anhang werden ergänzende Daten zu den <strong>Bericht</strong>steilen I bis III abgedruckt.<br />

I. Zur Lage junger Menschen in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Vorbemerkung<br />

Es hat sich als günstig erwiesen, Kindheit und Jugend in dieser Gesellschaft mit dem Konzept<br />

der "Lebenslage" zu beschreiben, eine Praxis, die sich in den letzten 20 Jahren in der<br />

Kinder- und Jugendberichterstattung vor allem auf Bundesebene durchgesetzt hat.<br />

<strong>Der</strong> Begriff "Lebenslage" umschreibt dabei zunächst die Zusammenhänge zwischen den<br />

sich stetig verändernden gesellschaftlichen Anforderungen an den Einzelnen, diesbezügliche<br />

individuelle Bewältigungspotentiale und die Ressourcen für notwendige gesellschaftliche<br />

Unterstützungen. Lebenslagen werden also wesentlich <strong>von</strong> sozialstaatlichen Regelungen<br />

bestimmt, die es den Individuen ermöglichen, Risiken der modernen Gesellschaft zu<br />

bewältigen und die Voraussetzung dafür (wieder) zu erhalten, den Anforderungen des Wirtschaftssystems<br />

gewachsen zu sein, das seinerseits auf handlungs- und kommunikationsfähige<br />

Menschen angewiesen ist. Daneben berücksichtigt eine lebenslagenorientierte Beschreibung<br />

der Situation junger Menschen, dass sozialstaatliche Interventionen soziale Antriebe<br />

und Ansprüche der Einzelnen gegen Staat und Wirtschaft bewirken.<br />

Neben den wachsenden Anforderungen der Arbeitswelt an junge Menschen werden auch<br />

neue Kompetenzen für die eigene Lebensführung und für die freiwillige engagierte Mitwirkung<br />

an gesellschaftlichen Prozessen immer wichtiger. Schlüsselkompetenzen sind dabei<br />

die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen sowie der Wille und die Fähigkeit zur Übernahme<br />

<strong>von</strong> Verantwortung für sich selbst und für andere. Diese weichen Faktoren zählen heute in<br />

der Berufswelt immer mehr, wenn es um den Zugang zu attraktiven Ausbildungsplätzen und<br />

Stellen geht.<br />

Die junge Generation hat außerordentlich unterschiedliche Ausgangsbedingungen, um sich<br />

diese und andere wichtige Kompetenzen zu erarbeiten. Es ist da<strong>von</strong> auszugehen, dass nur<br />

durch eine genaue Analyse der Wechselwirkung zwischen sozioökonomischen, soziokulturellen,<br />

regionalen und demographischen Faktoren auf der einen Seite und die Berücksichtigung<br />

individueller Entscheidungen zur Lebensführung auf der anderen Seite jene belastenden<br />

Lebenslagen identifiziert werden können, die es Kindern und Jugendlichen besonders<br />

schwer machen, an der gesellschaftlichen Entwicklung entsprechend ihrer jeweiligen Fähigkeiten<br />

und Kompetenzen teilzuhaben. Eine solche Analyse wird allerdings dadurch erschwert,<br />

dass es offenkundig auch individuell unterschiedliche Bewältigungsstrategien <strong>von</strong><br />

Kindern und Jugendlichen gibt, mit Risiken und Gefährdungen umzugehen.<br />

Demgemäß werden vor allem die Lebensverhältnisse <strong>von</strong> Kindern und Jugendlichen (und<br />

deren Familien) in ausgewählten Bereichen nachzuzeichnen und dabei nutzbare Spiel- und<br />

Handlungsräume sozialpolitischer Gestaltung aufzuzeigen sein.<br />

So stellen sich nach vier Jahren immer noch die folgenden Fragen:<br />

Was heißt es heute, Kind oder Jugendliche/ Jugendlicher zu sein?<br />

Welche aktuellen Entwicklungsmöglichkeiten stehen Kindern und Jugendlichen offen?<br />

Welche Schwierigkeiten sind zu überwinden und welche Hilfen gibt es?<br />

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