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Bericht - Der Landtag von Sachsen-Anhalt

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<strong>Anhalt</strong> seine Ausgaben für die Kinder- und Jugendhilfe pro Kopf zwischen 2002 und 2006<br />

zwar nochmals um 3,9 % (<strong>von</strong> 1.108,22 € auf 1.153,64 €) erhöhte, aber andere der östlichen<br />

Länder nunmehr eine höhere Pro-Kopf-Förderung gegenüber <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> erzielten.<br />

Lag der Anteil <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>s an den Gesamtausgaben bundesweit 2002 noch bei 3,47 %,<br />

so ist er im Jahr 2006 auf 3,0 % gefallen. <strong>Der</strong> Anteil <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>s an den Ausgaben der<br />

östlichen Bundesländer sank <strong>von</strong> 19,7 % (2002) auf 17,4 % (2006).<br />

<strong>Der</strong> Rückgang der jungen Menschen (bis unter 25 Jahre) im Land betrug in diesem Zeitraum<br />

13,0 %; dies waren 82.100 weniger. Entsprechend veränderten sich die Ausgaben pro Kopf<br />

der 0- bis 25-jährigen. 2002 gab <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> pro Kopf knapp 1.110 € aus, während es<br />

2006 pro Kopf rund 1.150 € waren. <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> lag im Jahr 2002 bei den Pro-Kopf-<br />

Ausgaben noch um 20,5 % über dem Bundesdurchschnitt, um 24,7 % über dem des früheren<br />

Bundesgebiets und um 7 % über dem Durchschnitt der östlichen Bundesländer. Das<br />

Ausgabenverhalten für die jungen Menschen hat das Land <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> im Jahr 2006 in<br />

diesen Relationen kaum verändert: <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> zahlt pro Kopf der 0- bis 25-jährigen<br />

16,1 % (rd. 160 €) mehr als der Bundesdurchschnitt, 21,1 % (rd. 200 €) mehr als die alten<br />

Bundesländer, aber 4,1 % (rd. 50 €) weniger als die östlichen Bundesländer im Durchschnitt.<br />

Trotz der rückläufigen Ausgabenentwicklung in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> hat sich an dieser vergleichsweise<br />

guten Finanzausstattung der Kinder- und Jugendhilfe in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> wenig<br />

geändert: Die eingesetzten Mittel liegen (unter Berücksichtigung der jeweiligen Zahl der 0 -<br />

bis 25-jährigen) weiterhin über dem Durchschnitt der Bundesrepublik.<br />

2. Fachkräfteentwicklung und Praxisbegleitung<br />

2.1 Wachsende Anforderungen in der Jugendhilfe an die Qualifikation des Personals<br />

Die Kinder- und Jugendhilfe unterliegt mit ihren Leistungsangeboten in starkem Maße gesellschaftlichen<br />

Veränderungsprozessen. Stellvertretend genannt seien hier die Diskussionen<br />

um Bildung und Selbstbildung nach den PISA-Studien, in deren Folge die Konferenz der<br />

Jugendministerinnen und Jugendminister 2004 einen gemeinsamen Rahmen für die frühe<br />

Bildung in Kindertagesstätten beschlossen hat, die Diskussionen über die Gestaltung der<br />

Zusammenarbeit <strong>von</strong> Jugendhilfe und Schule im Kontext <strong>von</strong> Ganztagsschule oder die Zusammenführung<br />

<strong>von</strong> Fach- und Ressourcenverantwortung als Folge der Verwaltungsmodernisierung<br />

auf der Ebene der Fachbehörden.<br />

Betrachtet man die Arbeitsfelder der Kinder -und Jugendhilfe im Einzelnen, zeigen sich im<br />

Hinblick auf die Verteilung der auf den unterschiedlichen Ebenen der Ausbildungspyramide<br />

erworbenen Berufsabschlüsse heterogene Qualifikationsstrukturen. (Vgl. Anlage zu B 2.1 im<br />

Anhang).<br />

Während es sich im Arbeitsfeld der Kindertagesbetreuung um eine nahezu „akademikerfreie<br />

Zone“ handelt, sind in den anderen Arbeitsfeldern wie Hilfen zur Erziehung, der Jugendarbeit/<br />

Jugendsozialarbeit und dem ASD im Jugendamt Fachkräfte mit einschlägigen akademischen<br />

Berufsabschlüssen vertreten. In Anbetracht immer komplexer werdender Anforderungen<br />

im Arbeitsfeld der Kindertagesbetreuung, insbesondere im Zusammenhang mit der zunehmenden<br />

Bedeutung der frühen Bildung und des Bildungsauftrages <strong>von</strong> Kindertagesstätten,<br />

steigen die Anforderungen an die Erzieherinnen und Erzieher, die die größte Personalgruppe<br />

in diesem Arbeitsfeld stellen, beständig. Insbesondere steigen die Erwartungen an<br />

Reflexionsvermögen und Vermittlungsfähigkeit. Es werden Denkweisen und Kompetenzen<br />

gefordert, die über normale Handlungsvollzüge hinaus den deutenden und reflexiven Umgang<br />

mit flexiblen Handlungssituationen ermöglichen sollen.<br />

Insbesondere unter bildungspolitischen Gesichtspunkten wird mit neuer Vehemenz eine entsprechende<br />

konzeptionelle Neuorientierung der Ausbildung <strong>von</strong> Erzieherinnen und Erziehern<br />

angemahnt und die Anhebung der Erzieherinnenausbildung auf das Niveau einer akademischen<br />

Ausbildung gefordert.<br />

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