Bericht - Der Landtag von Sachsen-Anhalt
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- Sozialkundeunterricht als Leitfach, das in den entsprechenden Rechtsvorschriften ausgewiesen<br />
ist und der politischen Bildung in systematischer Form entspricht sowie weitere (affine)<br />
Fächer (v. a. Geschichte), die zur politischen Bildung beitragen,<br />
- Lehrerfortbildung,<br />
- Politische Bildung als Bestandteil der Schulkultur, v. a. im Zusammenhang mit Schulprogramm-Arbeit,<br />
- Zusammenarbeit <strong>von</strong> Schulen und externen Partnern.<br />
Ziele und Inhalte des Unterrichts, die im Zusammenhang mit der politischen Bildung und mit<br />
dem Thema „Extremismus“ stehen, finden sich an vielen Stellen der gültigen Rahmenrichtlinien<br />
der einzelnen Schulformen, insbesondere in den Fächern Geschichte, Sozialkunde, Ethikunterricht<br />
und Religionsunterricht.<br />
Die Einbeziehung <strong>von</strong> außerschulischen Lernorten, wie den regionalen Gedenkstätten, eröffnet<br />
im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich eine besondere Chance, Schülerinnen und<br />
Schülern rationale und emotionale Zugänge zu historischen Dokumentationen <strong>von</strong> Extremismus<br />
in der deutschen Geschichte zu ermöglichen.<br />
Die Gedenkstätten des Landes bieten Projekttage für Schülerinnen und Schüler, Zeitzeugengespräche,<br />
Ausstellungen, Lehrerfortbildungen u. v. m. an. Diese Veranstaltungen sollen<br />
künftig stärker als bisher in den Sozialkunde-, Geschichts-, Ethik- und Religionsunterricht integriert<br />
und in den Fächern Deutsch, Geografie, Musik und Kunst vernetzt werden. Das Kultusministerium<br />
plant zur nachhaltigen pädagogischen Betreuung dieser Projekte drei besonders<br />
geeignete Lehrkräfte als sogenannte „Gedenkstättenlehrer“ für den Zeitraum <strong>von</strong> zwei<br />
Jahren abzuordnen.<br />
Die Angebote zu den Veranstaltungen der Gedenkstätten, der Landeszentrale für politische<br />
Bildung, des Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen<br />
DDR und der Außenstellen der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes<br />
der ehemaligen DDR in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> werden regelmäßig im Schulverwaltungsblatt<br />
veröffentlicht, so dass alle Schulen im Land über die entsprechenden Angebote<br />
informiert werden.<br />
4.3. Lehrerfortbildung<br />
Vor dem Hintergrund rechtsextremistischer Vorkommnisse sowie in Umsetzung des Kabinettsbeschlusses<br />
„Aktionsprogramm gegen Rechtsextremismus“ sowie eines Kabinettbeschlusses<br />
vom 21.11.2006 wurde es im Bereich Schule die Aufklärungsarbeit verstärkt und<br />
den Lehrkräften Hilfe und Unterstützung gegeben zum Thema „Umgang mit Rechtsextremismus“.<br />
Daraus resultiert die besondere Schwerpunktsetzung im Rahmen der Lehrerfortbildung.<br />
Eine Qualifizierungsinitiative ist dabei mit Blick auf ihre Effizienz und Nachhaltigkeit besonders<br />
hervorzuheben: In Verantwortung der Landeszentrale für politische Bildung und des LI-<br />
SA wird auf der Grundlage eines <strong>von</strong> der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Prof.<br />
Holtmann) erarbeiteten Konzepts seit Februar 2008 eine modulare Fortbildungsreihe zur<br />
Thematik „Demokratieverständnis - Demokratieakzeptanz“ vorrangig für im Sozialkundeunterricht<br />
eingesetzte Lehrkräfte ohne Lehrbefähigung bzw. Unterrichtserlaubnis realisiert. <strong>Der</strong>zeit<br />
läuft die vierte Auflage und 100 Lehrkräfte befinden sich inzwischen in der Qualifizierung.<br />
In Abhängigkeit vom weiteren Bedarf ist vorgesehen, diese Fortbildungsreihe erneut aufzulegen<br />
sowie mit weiteren Themen fortzusetzen.<br />
Im Rahmen der landesweiten, regionalen und schulinternen Lehrer/Innenfortbildung fanden<br />
und finden zahlreiche weitere Veranstaltungen zum oben genannten Fortbildungsschwerpunkt<br />
statt. Dabei ist bei der Planung und Durchführung der Maßnahmen die Einbeziehung<br />
außerschulischer Bereiche und Institutionen hervorzuheben. Das trifft in besonderer Weise<br />
auf die Landeszentrale für politische Bildung, die Gedenkstätten Bernburg, „Roter Ochse“<br />
Halle und Langenstein-Zwieberge, die Anne-Frank-Stiftung, die Martin-Luther-Universität<br />
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