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Bericht - Der Landtag von Sachsen-Anhalt

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Lagedarstellung:<br />

Die Zahl der <strong>von</strong> Jungtatverdächtigen verübten Straftaten mit rechtem und fremdenfeindlichen<br />

Hindergrund ist im Jahr 2007 gegenüber dem Vorjahr mit - 19,1 % rückläufig (2006 =<br />

435 Straftaten, 2007 = 352 Straftaten).<br />

Noch deutlicher sank in diesem Zusammenhang die Anzahl der beteiligten Tatverdächtigen<br />

um - 11,9 % (2006 = 520 Tatverdächtige, 2007 = 458 Tatverdächtige).<br />

In der mehrjährigen Betrachtung - ausgehend vom Jahr 2004 - wird jedoch eine tendenzielle<br />

Steigerung der Straftaten (41,9 %) wie auch der beteiligten Tatverdächtigen (33,1 %) mit<br />

rechtem bzw. fremdenfeindlichem Charakter bis zum Jahr 2007 deutlich.<br />

Die Mehrzahl der Straftaten wird <strong>von</strong> Einzeltätern verübt. <strong>Der</strong>en Anteil hat sich <strong>von</strong> 2004<br />

(67,7 %) bis zum Jahr 2007 (74,7 %) deutlich erhöht. Dem gegenüber steht ein im Verlauf<br />

dieser Jahre beständiger Rückgang <strong>von</strong> Straftaten, die <strong>von</strong> mehreren Personen bzw. aus<br />

Gruppen heraus begangen werden.<br />

Rechte bzw. fremdenfeindliche Straftaten wurden 2007 mit 246 Tatverdächtigen (53,7 %)<br />

überwiegend <strong>von</strong> Heranwachsenden begangen. Die verbleibenden Straftaten wurden im<br />

Wesentlichen <strong>von</strong> Jugendlichen (209; 45,6 %) verübt. Es wurden lediglich drei Kinder als<br />

Tatverdächtige ermittelt.<br />

<strong>Der</strong> Anteil der Heranwachsenden an den Tatverdächtigen stieg <strong>von</strong> 46,5 % im Jahr 2004 auf<br />

53,7 % im Jahr 2007 deutlich an, während die Tatbeteiligung <strong>von</strong> Jugendlichen im gleichen<br />

Zeitraum stetig sank.<br />

Bei der Begehung <strong>von</strong> rechten bzw. fremdenfeindlichen Straftaten handelt es sich unverändert<br />

hauptsächlich um Propagandadelikte (72,4 %), Volksverhetzungen (11,1 %) und Körperverletzungen<br />

(8,2 %).<br />

Im Jahr 2007 sind die Gesamtzahlen mit 352 Straftaten rückläufig (2006 = 435 Straftaten).<br />

Dem gegenüber ist zu beobachten, dass im Bereich der Propagandadelikte ein mit 8,8 Prozentpunkte<br />

deutlicher Anstieg zu verzeichnen ist.<br />

Im Zuständigkeitsbereich des Ministeriums der Justiz wurde im Jahr 2007 in Zusammenarbeit<br />

mit dem Ministerium des Innern eine „Richtlinie über die Verfolgung politisch motivierter<br />

Straftäter“ erarbeitet, die mit Wirkung zum 5.9.2007 als gemeinsamer Runderlass in Kraft getreten<br />

ist. Mit ihr sollen insbesondere eine Intensivierung der Zusammenarbeit der zuständigen<br />

Strafverfolgungsbehörden und sonst beteiligten Stellen (Jugendämter, Opferverbände)<br />

erreicht und damit einhergehend interne und übergreifende Verfahrensabläufe optimiert werden.<br />

Durch näher benannte organisatorische Maßnahmen soll eine beschleunigte Bearbeitung<br />

<strong>von</strong> Ermittlungsverfahren aus dem Bereich der politisch motivierten Kriminalität (PMK)<br />

sichergestellt werden.<br />

Zum anderen ist die <strong>von</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> gemeinsam mit Brandenburg und Mecklenburg-<br />

Vorpommern im August 2007 auf den Weg gebrachte Gesetzesinitiative zur Strafschärfung<br />

bei politisch motivierten Straftaten zu nennen, namentlich solchen, deren Motive menschenverachtend,<br />

rassistisch oder fremdenfeindlich sind (Gesetzentwurf des Bundesrates vom<br />

04.07.2008, BT-Drucksache 16/10123). Das Gesetzgebungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen.<br />

11. Förderung des bürgerschaftlichen Engagements<br />

Die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements ist ein wichtiges Anliegen der Landesregierung.<br />

Jugendarbeit ist schon immer ohne ehrenamtliches Engagement undenkbar.<br />

Bisher fehlte es an einem ausreichenden Versicherungsschutz für alle ehrenamtlich Tätigen,<br />

da nicht alle über Vereine, Organisationen oder eigenen Versicherungsschutz abgesichert<br />

waren. Diese Lücke ist durch Abschluss einer Sammelversicherung durch die Landesregierung<br />

geschlossen worden.<br />

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